Wien (pwk) - "Schweden hat das schwierige Jahr 2002 besser gemeistert als die meisten westeuropäischen
Länder: Das Wirtschaftswachstum betrug im vergangenen Jahr solide1,6 Prozent", sagt Walter Koren, Leiter
der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ. Die fehlende Wachstumsimpulse aus dem Ausland wurden
durch eine starke Inlandsnachfrage kompensiert.
Trotz eines Rückganges der Gesamtimporte aus Schweden um minus 3,2 Prozent konnte Österreich seine Position
exportseitig im Jahr 2002 mehr oder weniger behaupten. Der Rückgang um 0,8 Prozent auf 839 Mio Euro trifft
die Austro-Exporte nach Schweden nicht stark. Wichtigste österreichische Exportwaren sind Maschinen, Elektromaterial
u. Elektrogeräte, Pkw und Kfz, Bestandteile, Telefonteile, Fernsehgeräte, Gemüse- und Fruchtsaftkonzentrate,
Textilien, Pharmazeutika, Aluminium, Lebensmittel und Kunststoffe. Besonders hohe Steigerungen konnten bei den
Lieferungen von Schienen, Aluminium und pharmazeutischen Produkten erzielt werden. Maschinen und Fahrzeuge machen
44 Prozent der österreichischen Schwedenexporte aus. Zulieferungen von elektronischen Komponenten waren aufgrund
der Krise in der schwedischen IT-Industrie rückläufig. Importseitig dominieren Maschinen, Papier, Stahlprodukte,
Pkw und Lkw, Zellulose, Nachrichtengeräte, Elektromaterial, Holzwaren, Metallwaren, Pharmazeutika und Möbel.
Schweden hat viele international gut positionierte Unternehmen
"Österreichische Produkte sind hier in allen Bereichen erfolgreich" berichtet der WKÖ-Handelsdelegierte
in Stockholm Walter Höfle und nennt als Beispiele Konsumgüter, wie Pago-Fruchtsäfte und Mozartkugeln.
Höfle: "Die Firma Engel ist Marktführer bei Kunststoffspritzgussmaschinen und die Firma Kapsch entwickelt
hier Systeme für das kommende road-pricing." Weiters fahren die schwedischen Eisenbahnen auf Schienen
und Weichen der Voest Alpine Bahnsysteme GmbH und die künftigen schwedischen Personalausweise werden mit Sicherheitsmerkmalen
aus Österreich ausgestattet sein. Daneben ist Österreich auch ein wichtiger Investor in Schweden. Neben
zahlreichen Vertriebsniederlassungen sind auch tausende schwedische Arbeitnehmer in österreichischen Tochterunternehmen
beschäftigt. "Es ist ein offener, transparenter Markt auf dem mit innovativen Produkten und richtigem
Preis-Leistungsverhältnis gute Geschäfte zu machen sind. An der heuer zu erwartenden schwedischen Importsteigerung
wird auch Österreich wieder voll partizipieren" ist Höfle zuversichtlich. Unter den wichtigsten
Handelspartnern Schwedens steht Österreich sowohl export- als auch importseitig an 19. Stelle.
Schweden ist ein Industrieland, das vom Außenhandel abhängig ist
Schweden ist ein Industrieland, das stark vom Außenhandel abhängig ist. Die Ausfuhr macht fast
die Hälfte des BIP aus. Schweden hat viele international gut positionierte multinationale Unternehmen, gibt
für Forschung und Entwicklung sehr viel aus und verfügt über einen bedeutenden Hochtechnologiebereich.
Die Krisenjahre der frühen 90er Jahre sind überwunden. Die Regierung hat den Staatshaushalt nicht zuletzt
durch empfindliche Kürzungen bei den Sozialleistungen saniert und verzeichnet heute einen Budgetüberschuss,
der zum Abbau der Staatsschulden verwendet wird. Steuersenkungen sind geplant. Schweden ist traditionell ein Hochsteuerland
mit einer Steuerquote von über 50 Prozent (der höchsten in der EU). Der Steuersatz für Unternehmen
beträgt hingegen nur 28 Prozent. Schweden liegt damit bei der Unternehmensbesteuerung europaweit nach Irland
am zweitniedrigsten Rang.
Makroökonomische Daten:
BIP Wachstum - 2000: 3,6%; 2001: 1,2%; 2002: 1,6 %
Inflation - 2000: 1,4%; 2001: 2,9%; 2002: 2,2% |