Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 23. 04. bis 29. 04. 2002

   
Hallstatt: Neues Museum für 7.000 Jahre Geschichte
Linz (lk) - Im Land Oberösterreich werden derzeit große Anstrengungen zur Hebung der Qualität der musealen Einrichtungen unternommen. Als beispielhaft kann diesbezüglich das Museum Hallstatt hervorgehoben werden, das im Zuge eines weiteren Ausbaus neu konzipiert wurde und ab 15. Mai als innovatives Museum öffentlich zugänglich sein wird.
Das Museum erfuhr eine bedeutende bauliche Erweiterung durch Einbezug des benachbarten "Zauner-Hauses" und den Anbau einer Kassenhalle aus Holz.
Das Museum, das für den Ganzjahresbetrieb mit einem Temperiersystem ausgestattet wurde, gehört in Bezug auf Vielfalt und Umsetzung der Themen zu den spannendsten des Landes - dem Besucher werden immerhin 7.000 Jahre Geschichte erlebnisreich nahegebracht. Dabei spannt sich der thematische Bogen vom Salzbergbau der Bronzezeit über die Hallstattkultur, die Kelten und Römer, über das Münzwesen und Handwerk bis hin zum Tourismus und Salzbergbau der Neuzeit.
Breiter Raum wird dem Salzbergbau der Eisenzeit gewidmet, denn zwischen dem 8. und 9.Jahrhundert vor Christus erlebte Hallstatt eine besondere wirtschaftliche Blüte, die sich auch in den reichen Beigaben eines weltberühmten Gräberfeldes äußert. Grundlage dafür war die bergmännische Gewinnung von Salz, deren Spuren im heutigen Bergwerk als "Ostgruppe" bezeichnet werden. Man legte steile Schächte an, der eigentliche Abbau reicher Kernsalzzüge erfolgte aber in großen horizontalen Kammern. An allen Fundpunkten der Ostgruppe sind große Kalksteine, Wurzelstöcke und Erdmassen zu beobachten, Zeichen eines katastrophenartigen Erdrutsches, der das Hochtal verwüstete und eine längere Unterbrechung der Salzgewinnung für Hallstatt bedeutete.
Bei Gesamtkosten von rund 1,530.000 Euro beläuft sich der Beitrag des Landes Oberösterreich auf 700.000 Euro. Aus dem EU-Leader-Programm werden 371.031 Euro einschließlich der nationalen Mittel bereitgestellt. Von Seiten des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird ein Beitrag von 73.000 Euro geleistet.
Dank großzügiger Leihgebung seitens des Naturhistorischen Museum Wien ist es dem Musealverein Hallstatt gelungen, einen Teil der vor rund 150 Jahren abgewanderten Fundprominenz wieder für Hallstatt zurückgewinnen.

 
Volksopern-Premiere: Die Piraten von Penzance von Gilbert & Sullivan am 4. Mai
Wien - Mit den "Piraten von Penzance" haben der Textautor Sir William Schwenck Gilbert und der Komponist Sir Arthur Sullivan ein Meisterwerk geschaffen, das in einem Atemzug mit den großen europäischen Operetten genannt wird. Inhaltlich geht es vor allem um das Thema des "unreflektierten Gehorsams" - ein Thema, das sowohl in Großbritannien, als auch in Österreich immer wieder für Lachstürme sorgt, sobald es auf Operettenbühnen behandelt wird.
Textautor Gilbert läßt die "Piraten von Penzance" durch die Weltmeere ziehen - allerdings dürfen sie niemals Waisenkinder angreifen. Da sich dies herumgesprochen hat, treffen sie natürlich ständig auf vermeintliche Waisen. So verzweifeln die - logischerweise - verarmten Piraten immer mehr an ihrem Gehorsam. Als ihnen dann endlich die Töchter eines neureichen Generalmajors in die Hände fallen, nutzen sie die Gunst der Stunde und wollen sich durch eine Heirat "sanieren". Allerdings haben sie noch viele Prüfungen zu bestehen, um schlußendlich vor dem Traualtar bzw. vor dem Tresor des Brautvaters zu landen.
Eine der zentralen Rollen dieser Operette ist die Partie der "Ruth". Volksoperndirektor Dominique Mentha gelang es, dafür Superstar Dame Gwyneth Jones zu gewinnen. Gemeinsam mit ihr werden Stephen Chaundy (Frederic, Piratenlehrling), Josef Forstner (Generalmajor Stanley), Wicus Slabbert (Richard), Steffen Rössler (Edward) und Akiko Nakajima (Mabel) in dieser "very british"-Operette zu sehen bzw. zu hören sein.
Als Regisseur konnte eines der vielversprechendsten Talente der jungen Generation gewonnen werden: Matthias Schönfeldt. Er inszenierte bereits Opern bei der Münchner Musik-theater-biennale, bei den Haydn-Festspielen Schloß Esterhazy und am Opernhaus Zürich. Ein Sensationserfolg war seine Operetten-Inszenierung von Jacques Offenbachs "La Périchole" am Opernhaus Basel im vergangenen Jahr.
Komplettiert wird das Produktionsteam von Bert Neumann (Bühne), Barbara Aigner (Kostüme), Lothar Baumgarte (Licht), Dr. Birgit Meyer (Dramaturgie) und William Boughton, der für die musikalische Leitung verantwortlich sein wird. Sie alle - bis auf die Dramaturgin - geben mit den "Piraten von Penzance" ihr Volksoperndebüt.

Termine: 4., 8., 14., 17., 24. Mai , 3., 7. Juni 2002

 
Das karolingerzeitliche Gräberfeld von Purgstall
Sonderausstellung im Museum Ledererhaus in Purgstall
St. Pölten (nlk) - 1997 sorgte ein Sensationsfund in Purgstall (Bezirk Scheibbs) für Aufsehen. Durch Zufall wurde ein Gräberfeld mit 225 Bestattungen aus der Karolingerzeit (7. bis 9. Jahrhundert n.Chr.) entdeckt. Es ist das bisher Einzige, das zur Gänze archäologisch untersucht werden konnte. Seit Samstag (27. 04.) werden nun die Ergebnisse in Form der Sonderausstellung "Das karolingerzeitliche Gräberfeld von Purgstall" im Museum im Ledererhaus präsentiert.
In der Ausstellung wird nicht nur die Geschichte der Slawen im Erlauftal - von Pöchlarn bis Puchenstuben - dargestellt, es sind auch Schmuck fränkischer, awarischer und slawischer Herkunft aus Gold, Silber und Bronze sowie Waffen und Keramik zu sehen. Dazu werden in Form einer lebensgroßen Darstellung eines Kriegers und einer Frau in der Tracht die Bewaffnung, der Schmuck und die Kleidung des 8. Jahrhunderts gezeigt. Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung ist der originalgetreue Grabaufbau eines 25 Jahre alten slawischen Kriegers, der mit seiner Geliebten, einem 16-jährigen Mädchen, das ihm freiwillig in den Tod gefolgt sein dürfte, in innigster Weise beigesetzt wurde.
Für die Erforschung des frühen Mittelalters gilt dieses Gräberfeld als wichtige Informationsquelle. Das gilt sowohl für die Bevölkerungszusammensetzung als auch für den Aufbau der Gesellschaft, die religiösen Vorstellungen und vieles anderes mehr.
Die Ausgrabungen wurden vom Bundesdenkmalamt geleitet.

Die Ausstellung ist bis 26. Oktober jeweils Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 bis 17 Uhr sowie gegen Voranmeldung unter der Telefonnummer ++43 / (0)7489 / 27 11 17 zu sehen.

 
Klangforum Wien 2002/2003
Zyklus "Wozu Musik?" im Konzerthaus
Wien (rk) - Das Klangforum Wien setzt seine erfolgreichen thematisierten Konzertzyklen im Konzerthaus 2002/2003 mit dem Zyklus "Wozu Musik?" fort. In sieben möglichen Antworten möchte sich das Klangforum dieser Frage nähern, so Sven Hartberger in einem Pressegespräch am Freitag (26. 04.). Die Palette der Annäherungen inkludiert Musik als "Spiel" ebenso wie "zum Hören" - als Gegenprogramm zur allgegenwärtigen Dauerberieselung, "als Weg", "als Spiegel", "pro futuro", "zum Tanzen" und "ad adsudum".
Zu hören sind Werke der Elite zeitgenössischer Komponisten aus dem In- und Ausland, von Friedrich Cerha und Olga Neuwirth bis hin zu Peter Eötvös oder John Cage. Friedrich Cerha dirigiert auch ein Konzert selbst. Mit Mark Foester, Beat Furrer, Johannes Kalitzke, Andrea Molino, Jürg Wyttenbach und Hans Zender wurden weitere prominente Moderne - Dirigenten gewonnen. Alles über den Konzertzyklus mit detaillierten Informationen über die Künstler ist im Internet unter www.klangforum.at/ zu finden.
Ein besonderes Zuckerl gibt es für alle, die den Konzertzyklus bis 10. Juni buchen: Sie sind zu einem Konzert in der Kunsthalle Wien, einer "Hommage á Hans Holewa" eingeladen, in der es neben Musik dieses österreichischen Exil-Komponisten auch Werke von Webern und Schönberg zu hören gibt. Es dirigiert Sylvain Cambreling.
Zur Zeit sind die Klangforum-Musiker in Zürich, wo sie in Zusammenarbeit mit Anna Viebrock und Christoph Marthaler die Produktion "in vain " oder "Reproduktion verboten" nach Edgar Allen Poe herausbringen. Nach der Ruhr-Triennale (die Co-produziert) im Jahr 2004 könnte die Produktion auch nach Wien kommen.
Zur finanziellen Situation des Ensembles stellte Hartberger fest, dass die Zuwendungen der Stadt Wien heuer auf den Wert von sechs Millionen Schilling gestiegen sind und auch der Bund adäquat nachziehen wolle, notwendig wäre aus seiner Sicht eine Million EUR pro Jahr gemeinsam von Stadt und Bund. Immerhin erwirtschafte das Klangforum Wien zur Zeit dank seines hohen Marktwertes bei internationalen Veranstaltern rund 70 Prozent seines Gesamtbudgets selbst.

 
Benefizkonzert der Wiener Philharmoniker zugunsten des Therapiezentrums der SOS-Kinderdörfer "Bienenhaus"
Wien (sos-kd) - Am 8. Mai 2002, um 15.30 Uhr spielen die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle die 4. und 7. Symphonie von Ludwig van Beethoven im Wiener Musikverein zugunsten des Therapiezentrums der SOS-Kinderdörfer Bienenhaus". Initiiert hat dieses Konzert die Siemens AG Österreich. Das "Bienenhaus" ist ein besonderer "Schatz" innerhalb des SOS-Kinderdorfes. Hier werden mit fachlicher Kompetenz und mit größter Sorgfalt Diagnosen an sozial besonders benachteiligten Kindern erstellt. Und dies geschieht in der warmen Atmosphäre einer kleinen, aber starken Gemeinschaft.

 
Klangturm-Saison 2002 eröffnet
Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ein Hit
St. Pölten (nlk) - „Der Klangturm ist zu einem höchst lebendigen Wahrzeichen unseres Regierungsviertels geworden“, freute sich Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop bei der Eröffnung der Saison 2002, es ist bereits die fünfte. Der Klangturm als „electronic music station“ erfreut sich vor allem bei Kindern und Jugendlichen größter Beliebtheit. Im Vorjahr waren von 17.982 zahlenden Besuchern 12.572, also rund zwei Drittel, Schülerinnen und Schüler. Dem wird heuer auch Rechnung getragen, unter anderem durch die Einrichtung eines neuen Vermittlungsraumes.
Die Fachinspektorin für Musikerziehung, Marialuise Koch, und der Amtsführende Präsident des NÖ Landesschulrates, Hofrat Adolf Stricker, unterstrichen bei der Eröffnung die Bedeutung der Kunsterziehung für die Persönlichkeitsbildung. Stricker verwies auf die seit 1987 laufende Aktion „Niederösterreichs Jugend lernt die Landeshauptstadt kennen“, an der bisher 215.000 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben, rund 80.000 davon haben in den letzten Jahren auch den Klangturm besucht.
Die bereits im Vorjahr begonnene Programmlinie mit der Installation von elektronischen Kompositionen findet heuer ihre Fortsetzung. Der Komponist Karl Wilhelm Krbavac, „eine legendäre Figur aus der Szene des Freejazz“, wird mit seiner „Computersymphonie in sechs Sätzen“ die drei begehbaren Klangkugeln bespielen. Mit dabei sind wieder die Gruppe MESO und das Künstlerkollektiv monochrom.
Die Öffnungszeiten bis 17. November sind jeweils Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr. Für Schulklassen ist gegen Voranmeldung täglich bereits ab 8 Uhr geöffnet.

Nähere Programmauskünfte: Telefon 02742/90 80 50-142, www.klangturm.at

 
Ermäßigte Seniorenkarten für Zauberflöte in Linz
Linz (mag) - Für die Aufführung der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart am Freitag, 10. Mai ab 19 Uhr im Festsaal des Neuen Rathauses liegen im Amt für soziale Angelegenheiten ermäßigte Karten für SeniorInnen auf. Im Neuen Rathaus, 2. Stock, Zimmer 2011 sind diese Karten bei Frau Pavlikcek gegen Vorlage des Seniorenausweises der Stadt Linz zum ermäßigten Preis von 5 Euro (sonst: 10 Euro) erhältlich. Mitwirkende sind unter anderen der Chor des Prunerstiftes Linz und das Jugendorchester der Linzer Musikschule. Regie und Gesamtleitung obliegen Bernhard Bruckboeg.

 
Große Sonderausstellung zum Mozart-Jahr 2006 ohne Zeitdruck
Schausberger: Vergabe der Umgestaltung der Neuen Residenz ist wichtiger Schritt zur Neuordnung der Museumslandschaft
Salzburg (lk) - Mit dem Beschluss des Kuratoriums des Salzburger Museums Carolino Augusteum (SMCA) über die Vergabe des Architektenauftrages für die Umgestaltung der Neuen Residenz zu einem Museum ist die Fertigstellung dieses Projektes spätestens 2005 gesichert. Nach dem vorliegenden Zeitplan für den Umbau der Residenz stehe Salzburg damit für die rechtzeitige Vorbereitung der großen Sonderausstellung zum Mozart-Jahr 2006 unter keinem Zeitdruck. Dies betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Mittwoch (24. 05.) in einem Informationsgespräch des SMCA.
Die in der Regierungserklärung und im Arbeitsübereinkommen der Regierungspartner für die laufende Legislaturperiode festgelegte Neuordnung der Museumslandschaft komme nunmehr durch die Realisierung eines weiteren Schwerpunkts einen entscheidenden Schritt voran.
Die Gesamtkosten für den Umbau der Neuen Residenz betragen laut Schätzung 21,5 Millionen Euro (296,1 Millionen Schilling) (ohne Umsatzsteuer), wovon nach der zwischen dem Land und der Stadt Salzburg abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarung 20,6 Millionen Euro (284 Millionen Schilling) von Stadt und Land im Ausmaß von je 50 Prozent zu tragen sind. In diesem Zusammenhang wies Landeshauptmann Dr. Schausberger darauf hin, dass im Jahr 1994 vom Land Salzburg der Porschehof am Bahnhof um einen Betrag von 410 Millionen Schilling gekauft wurde, um unter anderem auch für die früher im Residenz-Neugebäude untergebrachten Dienstellen der Landesverwaltung, die für das Museum ausziehen mussten, die notwendigen Raumressourcen zu schaffen.
Er sei überzeugt, so Schausberger, dass das Land/Stadt-Museum Carolino Augusteum künftig jenen hohen Stellenwert einnehmen wird, der dem einzigartigen Kulturraum Salzburg gerecht wird. In diesem Zusammenhang verwies der Landeshauptmann auch auf die Neugestaltung des Burgmuseums auf der Festung Hohen Salzburg, für die das Land Salzburg 3,6 Millionen Euro (49,54 Millionen Schilling) ausgegeben habe. Dieses attraktive Burgmuseum, das als Teil des Salzburger Museums Carolino Augusteum geführt wird, spiele mit seinem Mittelalterschwerpunkt eine zentrale Rolle im Museumskonzept des Landes und wurde Ende September 2000 neu eröffnet. Die Bemühungen um eine ansprechende Präsentation wurden durch die Verleihung des Österreichischen Museumspreises 2001 gewürdigt, den Bundesministerin Elisabeth Gehrer am 8. Mai 2002 Dir. Dr. Erich Marx überreichen wird.
Abschließend wies Dr. Schausberger darauf hin, dass sich die Ansprüche an Sinn und Zweck eines Museums mit dem heutigen Bildungsverständnis sowie mit den umfangreichen technischen und elektronischen Möglichkeiten der Präsentation gewandelt haben. Das, was vor 50 oder 100 Jahren als spektakulär, als aufregend und beeindruckend angesehen wurde, entspreche heute vielfach dem Standardwissen. Das Museum CA in der Neuen Residenz solle daher ein anregender Lern-, Erlebnis- und Erfahrungsraum werden, der zum wiederholten Besuch anregt sowie Spannung und persönlichkeitswirksame Erlebnisse garantiert. Dieses Museum solle fixer Bestandteil der Freizeitgestaltung der Salzburgerinnen und Salzburger, Erlebnispool für die jungen Menschen und eine Attraktion für unsere Gäste werden.
Das SMCA soll am neuen Standort die Kulturgeschichte Salzburgs mit allen historischen, regionalen, zeit- und gruppenspezifischen Aspekten darstellen, Einheimischen und Gästen neue Eindrücke und Erlebnisse ermöglichen, das Verständnis für das Wachsen einer Kultur und ihrer Besonderheiten verdeutlichen, sowie mit stets neuen Attraktionen um Besucher werben und so zu einem Kommunikationspunkt gesellschaftlicher Beziehungen und neuer Erkenntnisse werden, sagte Landeshauptmann Dr. Schausberger abschließend.

 
Die Wiener Festwochen im ORF: Beethoven-Zyklus live auf Ö1, Eröffnung live in ORF 2
Wien (orf) - Der ORF widmet den Wiener Festwochen einen Programmschwerpunkt. Auf dem Programm von Österreich 1 stehen ab 1. Mai 23 Übertragungen. Das absolute Highlight dabei ist die erstmalige Live-Übertragung aller neun Beethoven-Symphonien innerhalb von zwölf Tagen. Es spielen die Wiener Philharmonikern unter Sir Simon Rattle im Großen Musikvereinssaal in Wien.
Das detaillierte Programm ist im Internet unter http://oe1.orf.at abrufbar. Im Fernsehen beginnt der Festwochenschwerpunkt am 10. Mai. ORF 2 überträgt die Eröffnung ab 21.20 Uhr live vom Wiener Rathausplatz. Das Thema des Abends lautet "Vom Winde verweht ...?", für den musikalischen Rahmen sorgt das Radio Symphonieorchester Wien unter Julius Rudel.
Österreich 1 überträgt erstmals innerhalb von zwölf Tagen - von 1. bis 12. Mai - die neun Beethoven-Symphonien live und bietet damit allen, die für dieses Musik-Erlebnis keine Karten mehr bekommen haben, die Möglichkeit, das Festwochen-Highlight live via Radio mitzuerleben. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle spielen die Wiener Philharmoniker im Wiener Musikverein den Zyklus in fünf Etappen. "Als Dirigent habe ich mich erst spät Beethoven zugewandt, weil ich erkannte, wie ungeheuer schwer das ist", sagt Sir Simon Rattle in einem Interview für die Monatszeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde. Es handle sich dabei um eine Expedition mit erhöhtem Risiko, aber "Sicherheit" könne es gerade bei Beethoven ohnehin nicht geben. Nach der umjubelten Gesamtaufführung der Beethoven-Klavierkonzerte mit Alfred Brendel in Wien und bei den Salzburger Festspielen 2001 sind es also nun die Symphonien, die für Gesprächsstoff unter Österreichs Melomanen sorgen, und die - so scheint es - das Musikprogramm der Festwochen 2002 dominieren werden. Mehrmals hätte er diesen Zyklus verkaufen können, erklärte Thomas Angyan, Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, der Ansturm auf die Eintrittskarten sei gewaltig gewesen. Eine ähnliche Situation habe er vor etwas mehr als einem Jahr erlebt: Damals waren es die "Berliner", der Dirigent hieß Claudio Abbado und auf dem Programm der Gesellschaftskonzerte standen ebenfalls sämtliche Symphonien Ludwig van Beethovens.

 
"NÖ Kunst- und Antiquitätenmesse im Museum" in Krems
Erlesene Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten
St. Pölten (nlk) - Das Ambiente der gotischen Dominikanerkirche und das Weinstadtmuseum in Krems bieten - heuer zum zweiten Mal - der "NÖ Kunst- und Antiquitätenmesse im Museum" vom 4. bis 12. Mai einen würdevollen Rahmen. Die Eröffnung, die am Freitag, 3. Mai, ab 18 Uhr stattfindet, nehmen Nationalratsabgeordneter Dr. Günter Stummvoll, Altbürgermeister Ing. Erich Grabner und VP-Klubob-mann Landtagsabgeordneter Mag. Klaus Schneeberger vor.
14 österreichische Aussteller zeigen in dieser Nachfolgeveranstaltung der traditionellen "Schatzkammer" im Schloss Grafenegg erlesene Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten.
Am Sonntag, 5. Mai, um 15 Uhr sorgt Weinpfarrer Hans Denk für ein zusätzliches Event: Er führt eine Verkostung der jungen Wachauer Weine durch. Eintritt 15 Euro, maximal 30 Personen. Am Mittwoch, 8. Mai, um 15 Uhr lässt der Weinpfarrer auf 14 große Gemälde der Wachau dazu abgestimmte Wachauer Weinraritäten folgen. Eintritt 35 Euro, maximal 30 Personen. Voranmeldung jeweils bei Hubert Fohringer, 3620 Spitz an der Donau, Donaulände 1a, Telefon ++43 / (0)2713 / 2029, e-mail iwb@fohringer.at, www.iwb.fohringer.at. Der Reinerlös aus den Eintrittsgeldern kommt der Kirche in Albrechtsberg zugute.
Die Messe ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet, Mittwoch bis 22 Uhr. Eintritt 7 Euro, Kinder bis 16 Jahre haben freien Eintritt.

 
Siegt Johannes Gutenberg gegen Bill Gates?
Lesung mit Elfried Ott zum "Welttag des Buches" in der Grazer Burg
Graz (lk) - Eine Publikumslesung von und mit Elfriede Ott war Höhepunkt und Abschluss des „Welttages des Buches“ in der Steiermark. Es handelt sich um die Neuauflage des „Matches zugunsten von Johannes Gutenberg gegen Bill Gates“ – gedrucktes Buch contra Internet, erklärte Dr. Joseph F. Desput, Direktor der Steiermärkischen Landesbibliothek.
Er organisierte diese Lesung zusammen mit Mag. Michael Hlatky und Elke Vujica vom Styria-Verlag sowie Landeshauptmann Waltraud Klasnic als Hausherrin Dienstag (23. 04.) Abend im Weißen Saal der Grazer Burg. Die UNESCO hatte den „Welttag des Buches“ im Jahr 1995 proklamiert und dafür den 23. April ausgewählt, den Todestag von Miguel de Cervantes und William Shakespeare.
Tosenden Applaus erhielt die bekannte Wiener Kammerschauspielerin, Theaterdirektorin und Schauspiellehrerin vom Publikum für ihre Auswahl aus unzähligen Nestroy-Zitaten und heiteren Anekdoten aus dem eigenen Theaterleben. Eine kleine Auswahl: Die Ehe ist „eine wechselseitige Lebensverbitterungsanstalt“. Die Frage nach der ersten und wichtigsten Nation soll Nestroy mit der „Resig-Nation“ beantwortet haben.
Otts Fans können sich auf eine Fortsetzung freuen. Derzeit bereiten die Autorin und der Styria-Verlag den dritten Band ihrer Theatererinnerungen vor. „Bereits im Sommer werden wir sie auf der Theaterbühne in Frauental wiedersehen“, kündigte Landeshauptmann Waltraud Klasnic in der Begrüßung an.
Vom Überleben des gedruckten Buches trotz Internet-Konkurrenz zeigte sich der Direktor der Landesbibliothek überzeugt und zog einen Vergleich mit Fernsehen und Kino. Obwohl jeder Haushalt unzählige Fernsehprogramme empfangen kann, „wurden in den letzten Jahren in allen Großstädten neue Kino-Paläste gebaut“.

 
Choroffensive für das "Singende" Kärnten – Jeder Schule ihren Chor
Land Kärnten setzt weiter auf Schwerpunkt Volkskultur - LH Haider stellte Prof. Zlanabitnig als neuen Koordinator für Musikerziehung vor
Klagenfurt (lpd) - Kärnten ist über seine Grenzen hinaus bekannt und geschätzt als Land der Lieder und Chöre. Dementsprechend sollte diese Kärntner Eigenart auch weiter tradiert und ausgebaut sowie die Qualität und Begeisterung dafür dauerhaft gesichert werden, meint Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider.
Darum wurde mit der Chorakademie Kärnten seitens des Landes ein zukunftsweisendes Konzept der Aus- und Weiterbildung für Leiter von Amateur- und Schulchören, Lehrer und Sänger ins Leben gerufen. Zudem wurde eine Initiative gestartet mit dem Ziel: Jeder Schule ihren Chor!
Für diese Aufgabe wurde der Leiter des Carinthia Chors Millstatt, Prof. Bernhard Zlanabitnig, vom Schul- und Kulturreferenten zum neuen Koordinator für Musikerziehung in den Kärntner Pflichtschulen bestellt. Eine Erhebung besagt, dass an nur noch 48 Prozent aller Kärntner Schulen der Chorgesang gepflegt wird. Haider: "Diese Zahlen geben Anlass zur Sorge." Es müsse dem Singen und Musizieren wieder mehr Wertigkeit zukommen, zur Persönlichkeitsbildung und um das Attribut Singendes Kärnten" zu rechtfertigen. Und auch insgesamt setzt das Land Kärnten in einer Größenordnung von 18,17 Mio. Euro weiter auf den Schwerpunkt Volkskultur - inklusive Landeskonservatorium und Musikschulwerk. Für die zukünftige Weiterentwicklung dieser beiden Einrichtungen liegt die organisatorische Trennung als Regierungsvorlage im Kärntner Landtag, reklamierte Haider Handlungsbedarf für das Landesparlament.
Als Projektvorschau präsentierte Zlanabitnig die ersten Kärntner Sing- und Sporttage für Jugendliche Anfang September in Kap Wörth. Weiters will der freigestellte Lehrer Liederblätter für Volks- und Hauptschulen sowie für die AHS Unterstufe als Unterrichtshilfe auflegen. Mit Hilfe von Multiplikatoren soll Singen wieder fixer Bestandteil des Schullebens bzw. des Unterrichts werden. Die Musik-Koryphäe wurde übrigens vergangenen Sommer per Dekret des Bundespräsidenten zum Professor erhoben.
Vorgestellt wurden heute auch die Sponsoren für die Chorakademie Kärnten, die im Schloss Ferlach ihre Heimat gefunden hat. Während der Vorstandsdirektor der Raiffeisenbank, Dir. Klaus Pekarek, die innovative Idee der Finanzierung durch private und öffentliche Mittel hervorhob, betonte Hans Joachim Jung, Kelag-Vorstandsdirekor, den großen Kundenkreis, der gesanglich" erreicht werde. Immerhin gibt es in Kärnten rund 750 Chöre mit 25.000 Sängerinnen und Sängern die durchschnittlich 500.000 Zuhörer ansprechen.
Der Grundstein für die innovative Talenteschmiede sei mit der Abstimmungsspende gelegt worden. Und weil es sich hier um eine Stadt aus dem Abstimmungsgebiet handle, das Rosental zugleich eine starke musikalische Tradition aufweist und zudem mit dem bereits renovierten und ausgebauten Schloss alle Voraussetzungen erfülle, sei Ferlach als Standort des Kompetenzzentrums für chorisches Singen auserkoren worden, so Haider. Als nützliche räumliche Erweiterung wurde die angrenzende Volksschule in die Gründung mitein-bezogen. Insgesamt wurden für die Errichtung der Akademie 196.000 Euro zur Verfügung gestellt, die in eine Stiftung eingebracht wurden. Als Leiter konnte der bekannte Chorspezialist Roland Streiner, gewonnen werden - zugleich Direktor des Landeskonservatoriums. Als Trägerverein fungiert das Kärntner Bildungswerk (KBW).
Die Ausbildung durch 20 Referenten umfasst verschiedene Stufen zu unterschiedlichen Themen. Seit Beginn haben insgesamt 76 Personen an den acht Modulen teilgenommen und es gibt 15 Absolventen. Die Kurse werden das ganze Jahr über an Wochenenden angeboten und erfordern einen Kostenbeitrag in der Höhe von lediglich 36,34 Euro für den einzelnen Teilnehmer. Durch die Finanzkonstruktion und die Sponsoren können die dafür jährlich benötigten insgesamt rund 36.330 Euro aufgebracht werden.
Am 27. April in Ferlach und am 10. Mai in St. Veit (jeweils um 20.00 Uhr im Rathaus) werden im Rahmen der Choroffensive Kärnten mittels Sonderkonzerte Kostproben des meisterhaften Schaffens der Chorakademie geboten. Das Programm reicht von Mendelssohn bis Brahms, von den Beatles bis zu den Comedian Harmonists.

 
Welt-Festival Art Carnuntum mit Theater und Film
Peter Stein inszeniert Kleists "Penthesilea" mit Maddalena Crippa
St. Pölten (nlk) - "Art Carnuntum hat heuer den Gipfel des klassischen Theaters erreicht. Das Festival wird heute in einem Atemzug mit den größten antiken Theatern der Welt, nämlich Epidaurus (Griechenland), Syracus (Sizilien) und Merida Spanien) genannt.
Carnuntum kann dem Anspruch, klassisches Theater am Originalschauplatz aufzuführen, am besten gerecht werden", berichtet der Leiter von Art Carnuntum, Piero Bordin, über das heurige, von 24. bis 27. Juli 2002 stattfindende Welt Theater Festival. Carnuntum, jener Ort, wo Marc Aurel Werke des klassischen Altertums schrieb und eine europäische Kulturlandschaft prägte mit Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Als Gemeinschaftsproduktion aller vier klassischen Spielstätten antiken Theaters wird heuer von 24. bis 27. Juli Heinrich v. Kleists "Penthesilea" gespielt. Regie führt Peter Stein, in der Hauptrolle Maddalena Crippa
Vom 12. Juli bis 10. August werden im Garten des Museums Carnuntinum in Bad Deutsch Altenburg im Rahmen des Classic-Cinema Filmfestivals die neun wichtigsten Filme mit antiker Thematik gezeigt, die meisten davon wurden in Hollywood gedreht. Der Ort der Handlung in zwei Filmen heißt Carnuntum, das mit diesen Filmen in aller Welt als Stadt der Antike von europäischer Bedeutung bekannt geworden ist. Der letzte dieser Filme mit dem Titel "Gladiator" wurde mit fünf Oscars ausgezeichnet. Eingeleitet wird dieses Festival am 7. Juni im Museum Carnuntinum durch den Filmschauspieler Leon Askin, der über die Geburt des Monumentalfilms und über die Bedeutung Carnuntums für Hollywood berichtet.
Am 15. Juni begibt sich die Schauspielerin Hanna Schygulla auf eine Reise in die Zeit. Titel: "Kronos - Kairos" mit Texten von Augustinus bis Rainer Werner Fassbinder: Auch diese Produktion entstand gemeinschaftlich. Beteiligt sind das Staatstheater Mainz, das Institut Francais und die Kulturinitiative.

 
Kunst & Krempel in den Minoriten Wels
Wels - Ein architektonisches Juwel der ganz besonderen Art ist das Minoritenkloster direkt am historischen Stadtplatz von Wels. Als oberste Prämisse im Zuge der Restaurierung im Jahre 2000 galt, den originalen Charakter in seiner ursprünglichen Form herzustellen und neue, zeitgemäße Bauelemente in Material- und Formenwahl einzuarbeiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen - ein modernes Veranstaltungszentrum, bestechende Logistik und trotz allem eine beeindruckende historische Kulisse für Veranstaltungen aller Art. Und genau diese historische Kulisse hat sich der Bayrische Rundfunk für Ihre einzigartige Sendung "Kunst & Krempel" ausgesucht.

Was ist Kunst & Krempel?
"Kunst & Krempel" ist im deutschsprachigen Fernsehen einmalig. Es gibt kein vergleichbares Programmangebot. Der besondere Reiz: Die Erzählungen der Besitzer - auch Dinge haben Schicksale. Ob es das Bild vom Speicher oder das Porzellan aus der Vitrine ist, oft sind kuriose Geschichten damit verknüpft. Und dann die Experten: Sie verstehen, ihr Wissen auf verständliche Weise weiterzugeben, und sorgen so für manche Überraschung, gepaart mit gemütvoller Spannung.

Sendetermine
Samstag, 27. 4. 2002 um 19,45 Uhr im Bayrischen Fernsehen (Wiederholung am darauffolgenden Sonntag von 15.50 bis 16.20 Uhr, im Bildungskanal BR-alpha, In 3sat, dem Zusammenschluss der deutschsprachigen, öffentlich-rechtlichen Sender ORF, SRG, ARD und ZDF, jeden Montag von 17.00 bis 17.30 Uhr, ab April 2002 jeden Freitag von 17.00 bis 17.30 Uhr.)

 
Mehr als 50 Leihgaben aus dem 16. bis 19. Jahrhundert
Schönheit und Wahn in der Residenz-Galerie
Salzburg (lk) - Bei einem Besuch in der Salzburger Residenz-Galerie zeigten sich Landtagspräsident Ing. Georg Griessner und LAbg. Helmut Naderer beeindruckt von der gelungenen Ausstellung, die der Frühlingsblume „Tulpe" gewidmet ist.
Bei den mehr als 50 ausgestellten Leihgaben aus dem 16. bis 19. Jahrhundert handelt es sich um selten oder nie gezeigte Kostbarkeiten aus den großen Wiener Sammlungen, ergänzt durch Werke aus dem Kunsthandel. Raritäten türkischer Textilkunst und Keramik sind ebenso vertreten wie prachtvoll gemalte niederländische Blumenstillleben und exquisite Aquarelle der Tulpendarstellungen auf Pergament.
Die Residenzgalerie sei stets bemüht, Ausstellungen zu gestalten, die einen Bezug zur eigenen Sammlung hätten, so die Leiterin der Residenz-Galerie, Dr. Roswitha Juffinger, die durch die kostbare Ausstellung führte. Besonders stolz sei die Residenz-Galerie, dass diese ein offenes Haus für alle – vom Kindergartenalter bis zu den Senioren – sei. Erwachsene, die als Kinder bereits in der Galerie gewesen seien, würden jetzt wieder kommen, so Juffinger. Die Ausstellung ist noch bis 30. Juni 2002 geöffnet.

 
"Lilys Zustandekommen" von Barbara Frischmuth
Rechnen Sie in jedem Fall mit einer Leiche, denn ich gehe - naturgegeben - von Mord aus.
Graz - Beträchtlich ist die Zahl prominenter SchriftstellerInnen, die sich den Garten - oft den eigenen - zum literarischen Thema gemacht haben. Zu ihnen gehört auch die Grande Dame der österreichischen Literatur, Barbara Frischmuth, seit sie mit "Fingerkraut und Feenhandschuh" ein literarisches Gartentagebuch veröffentlicht und mit monatlichen Essays den LeserInnen einer große österreichische Gartenzeitschrift ihr Garten(er)leben vermittelt hat.
Im Monolog "Lilys Zustandekommen", einem neuen dramatischen Werk für das monologe-projekt des forum stadtpark theater (Uraufführung am 30. April 2002), geht Frischmuth nun einen Schritt weiter. Die Gärtnerin Rosa reflektiert nicht nur ihre Erfahrungen mit ihrem Garten, die Glücksmomente, Fehlschläge und Begehrlichkeiten, die das pflanzliche Werden und Vergehen mit sich bringen, sondern auch ihre Geschichte mit der Figur Lily, der jüngeren Vertrauten und Verwandten und zugleich wiedergeborenen mythischen Lilith, Adams ersten Frau, die aus dem Paradies, dem Garten Eden, vertrieben wurde. Der Garten stellt nicht bloß ein Lebenselixier, einen Ort der Muße, der Phantasie oder der Entdeckung dar, er wird zur Metapher für den Machtkampf zwischen Schöpfer und Geschöpf, zwischen Mann und Frau, Jung und Alt, Mensch und Tier. Vor der eindrücklich geschilderten Idylle von Farben, Formen und Gerüchen, neben hingebungsvoll gepflegten Beeten mit Lilien, Rosen, Tulpen und Akeleien findet eine Auseinandersetzung statt, die tödlich enden muss. Wer wird das Opfer sein, das im geplanten Hügelbeet seine letzte Ruhestätte findet? Der Mann bzw. jenes männliche Prinzip, das Lily bedroht, der Hund, ständiger Begleiter Lilys, der seine zerstörerischen Spuren in Rosas Garten hinterlässt, vielleicht sogar Lily oder Rosa selbst?
Frischmuth begibt sich in diesem Monolog auf die Suche nach Erkennbarkeit, Benennbarkeit und Geheimnis, nach Vorhersehbarkeit und der zweifelhaften Kraft des Willens und schafft einen imaginären Garten, in dem der Überfülle des Lebens ebenso wie dem dunklen, irrationalen Bodensatz menschlicher Existenz Platz eingeräumt wird.

Mit Anna Maria Gruber; Regie: Steffen Höld; Ausstattung: Maria-Isabel Graf, Dramaturgie: Alexandra Rollett; Uraufführung: 30. April 2002, 20.00 Uhr
Ort: Gewächshäuser der Universität Graz; Schubertstraße
weitere Aufführungstermine: 2., 4., 8., 10., 11., 16., 17., 18., 22., 23., 25., 29. und 31. Mai 2002; jeweils 20.00 Uhr
Kartenreservierungen unter ++43 / (0)316 / 262242 oder unter
forumtheater@mur.at
Weitere Informationen unter
http://forumstadtparktheater.mur.at

 
Österreichisches Theatertreffen in Salzburg
24. Mai - 2. Juni 2002 - Salzburger Landestheater
Salzburg - Die österreichischen Bundesländertheater feiern ein Fest. Ein Fest für ihr Publikum - für Sie. Seit 1990 gibt es eine österreichische Theaterbiennale, die immer in einer anderen Landeshauptstadt stattfindet. Eine Leistungsschau, eine Begegnung von Künstlern und Zuschauern, ein Ansporn weiterzumachen und auch eine künstlerische Konfrontation. Nach Graz, Linz, Innsbruck, Klagenfurt, Bregenz und St. Pölten ist nun Salzburg Gastgeber dieses Festivals.

Fr. 24. 5. 02 - 19.30 Uhr
Landestheater
Salzburger Landestheater
Am Ziel
Stück von Thomas Bernhard

Sa. 25. 5. 02 - 19.00 Uhr
Landestheater
Theater für Niederösterreich
Grace & Glorie
Stück von Tom Ziegler

So. 26. 5. 02 - ab 11.00 Uhr - Landestheater
Tag der offenen Tür
Der Musentempel lüftet seine Vorhänge

Mo. 27. 5. 02 - 11.00 Uhr
Kammerspiele
Next Liberty Theater Graz
Rotkäppchen spielen
Jugendstück von Hansjörg Schneider

Di. 28. 5. 02 - 19. 00 Uhr
Landestheater
Theater Graz
Das Vaterspiel
von Josef Haslinger

Mi. 29. 5. 02 - 11. 00 Uhr
Kammerspiele
Tiroler Landestheater
Das Herz eines Boxers
Stück von Lutz Hübner

So. 2. 6. 02 - 19.00 Uhr
Landestheater
Tiroler Landestheater
Häftling von Mab
Oper von Eduard Demetz / Händl Klaus
  Mi. 29. 5. 02 - 19.00 Uhr
Landestheater
Vorarlberger Landestheater
Zwölfeläuten
Steir. Schwank von Heinz Rudolf Unger

Mi.29. 5. 02 - 19.00 Uhr
Probebühne
Stadttheater Klagenfurt
Tanzcafé Treblinka
von Werner Kofler

Do.30. 5. 02 - 19. 00 Uhr
Landestheater
Linzer Landestheater
An wen soll ich schreiben? An Gott?
von Karl Fallend

Fr. 31. 5. 02 - 11. 00 Uhr
Kammerspiele
Linzer Landestheater
Cyrano
Jugendstück von Joe Roets

Fr. 31. 5. 02 - 19. 00 Uhr
Landestheater
Salzburger Landestheater
Der Revisor
Komödie von Nicolaj Gogol

Sa. 1. 6. 02 - 19.00 Uhr
Landestheater
Salzburger Landestheater
Un tango de amor
Ballettabend von Astor Piazzolla

Salzburger Landestheater
Schwarzstr. 22 - A-5020 Salzburg
Tel: ++43 / (0)662 / 87 15 12-0 (Fax - 13)
E-Mail: service@theater.co.at www.theater.co.at

 
"Mosted Dead"
Ein Filmprojekt der Gruppe "smoking fox prod." präsentiert im Rahmen des Most4telfestivals 2002 den ersten Mostviertler Western
St. Peter/Au - Smoking fox productions ist eine Gruppe von Filmliebhabern, die sich bereits seit sehr jungen Jahren mit diesem Medium beschäftigt. Auf ihr Konto gehen unter anderem die Kurzfilme "Heart and Cross" (Suspence-Thriller - 5 min) und "Deus post me" (Horror - 10 min) sowie Produktionen aus den Bereichen Parodie und Sozialkritik.
Im engeren Kreis besteht die Gruppe aus K.M. Pold, 20 Jahre alt, derzeit Grundwehrdiener , im konkreten Projekt für Organisation und Regie zuständig. Mario W. Böck, 21 Jahre alt, Student - Publizistik/ Philosophie; Kamera und Co-Regie. Manuel Hölzl, 21 Jahre alt, Bankangestellter, zeichnet für Drehbuch und Schnitt verantwortlich. Hermann Niklas, 25 Jahre alt, Student - Theologie/ Geschichte; Schauspiel, Organisation.
Die Gruppe schätzt sich glücklich im vergangenen Jahr den "Yookie" - Publikumspreis, eine Auszeichnung des Filmfestivals in Wels für die Produktion "Deus post me" erhalten zu haben. Beteiligt waren und sind an diesem Projekt allerdings geschätzte 150-200 Personen, sei es als Helfer, Darsteller oder Statisten.

macht was?
Gedreht wurde und präsentiert wird der erste Mostviertler Western namens "Mosted Dead". Der Film dauert ca. 90 Minuten und ist auf sepia (einem Braunton) gedreht. An die Stelle der Standbilder (freeze frames) werden Zeichnungen im Comic-Stil (Christoph Trost) gesetzt. Für die Filmmusik zeichnet Stefan Kupsa sowie die Funk-Band "Die Lemminge" verantwortlich. Kulisse für den Streifen ist die Mostviertler Landschaft wärend die Handlung die eines actionreichen WildWest-Films und dem Werk Sergio Leones nachempfunden ist.
Spezial Guest am set war zu unserer großen Freude der Bekannte österreichische Schlagersänger Waterloo (Waterloo&Robinson) der freundlicherweise eine kleine Gastrolle in unserem Streifen übernahm. Gedreht wurde übrigens zu einem großen Teil in Aschbach/Markt (Bez. Amstetten). Besonders unterstützt wurden wir hier von Reithofbesitzer Walter Unden, der seinen "Stritzelhof" großzügig für Dreharbeiten zur Verfügung stellte. Außerdem "mit zum Team" gehörte Produktions- Assistentin Helena Hauke.

Kurzfassung der Handlung
Die Wege dreier Revolverhelden scheinen unvermeidlich auf einander zu zuführen. Der eine ist ein Spieler, sein Leben lang getrieben vom Drang das Glück zu erzwingen und keinen Nervenkitzel auszulassen. Ein zweiter, ein skrupelloser Geschäftemacher wird von seiner Vergangenheit eingeholt und muß einsehen, dass nur sein schneller Revolver ihn und seinen Besitz zu beschützen vermag. Ein Mann ohne Gesicht, der letzte im Bunde, ist auf der Jagt. Überall dort wo er auftaucht, hinterläßt er eine Spur der Verwüstung - er ist ein Mythos.
Hauptdarsteller: Hannes Käfer, Wolfgang Kirchweger, Hermann Niklas

Wo und Wann?
Gezeigt wird "Mosted Dead" erstmals im Multimediazelt der Kulturstadt in St.Peter/Au:
am Freitag, dem 26.April ab 21 Uhr und ab 23 Uhr
am Samstag, dem 27. April ab 23 Uhr
am Sonntag, dem 28. April ab 20 Uhr
des weiteren in den Zeltstädten in
Persenbeug (19. bis 21. Juli 2002) und
Neulengbach (11. bis 13. Oktober 2002)
Nähere Infos zum Festivalveranstalter finden Sie unter: http://www.mostviertelfestival.at

 
Mozarteum Orchester Salzburg begeistert in den USA Publikum und Kritik
Zum Serienerfolg geriet die USA-Tournee des Mozarteum Orchester Salzburg unter Chefdirigent Hubert Soudant.
Salzburg - Das Salzburger Orchester und der russische Pianist Valery Afanassiev wurde in den Konzertsälen der USA von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen. Die Erfolgsserie begann in Worcester und führte sodann in das ausverkaufte Tilles Center in Long Island.
Blendende Spiellaune, technische Perfektion und frische wie feinsinnige Interpretation von Werken wie W. A. Mozarts Sinfonie Nr. 38 KV 504 "Prager", der Sinfonie Nr. 41 KV 551 "Jupiter", Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 4 oder Mozarts Klavierkonzert in B-Dur KV 595 begeisterten das Publikum. Das Orchester unter Chefdirigent Hubert Soudant erschien geradezu prädestiniert, Werke Mozarts in neuem Licht und auf Basis österreichischer Musiziertradition in die Vereinigten Staaten zu exportieren, bescheinigen die Kritiken.
Einige weitere Tourneestationen waren Wilmington, Washington (PE), Vancouver, Seattle und Princeton ; die Konzerte waren größtenteils ausverkauft, standing ovations gehörten zur Tagesordnung. Den Abschluß der Tournee bildeten Konzerte in New Brunswick und Princeton.
Die USA-Tournee des Mozarteum Orchesters Salzburg wurde von Alberto W. Vilar großzügig unterstützt.

 
Neue Strukturen für das NÖ Tonkünstlerorchester
Klassisch-romantisches Repertoire wird erweitert
St. Pölten (nlk) - "Wir wollen auch weiterhin an unserem klassisch-romantischen Repertoire festhalten, dieses aber auch in einige Richtungen erweitern. Vor allem wollen wir uns auch jener Werke verstärkt annehmen, die, aus welchen Gründen auch immer, von den Orchestern vernachlässigt werden. Schließlich wird es auch neue Kombinationen zwischen Klassik und Moderne geben". Diese Schwerpunkte nennt NTO-Chefdirigent Carlos Kalmar für das Konzertprogramm der neuen Saison.
NTO ist die Kurzformel für die "Tonkünstler", NÖTON die Abkürzung für die neue Rechtsform des Orchesters. Aus dem bisherigen Verein wurde eine Betriebs-Ges.m.b.H. geformt, der Orchestersitz wird mit 18. Juni von Wien ins Festspielhaus verlegt, Buchhaltung und Rechnungswesen werden von der NÖ Kulturwirtschaft Ges. m.b.H. besorgt. Der Geschäftsführung steht jetzt ein künstlerischer Beirat zur Seite. Die Finanzierung ist bis 2003 gesichert. Wie es danach weitergeht, hängt von einer Evaluierung ab. Sie wird zeigen, ob sich die neuen Strukturen bewähren. Wenn, wie erwartet, ja, dann wird es einen unbefristeten Fördervertrag durch das Land Niederösterreich geben. Auf keinen Fall sei durch die neue Struktur mit einer Qualitätsminderung des Orchesters zu rechnen, meinen unisono Chefdirigent Kalmar und der neue Geschäftsführer Johannes Neubert. Im Gegenteil: das Repertoire und die Auftritte in Niederösterreich sollen erweitert werden. Sehr erfreut ist man über ein Engagement zu einem Open-air-Festival auf der Burgruine Reinsberg. Quantität und Qualität sollen ansteigen.

 
"Steirischer Panther" für erfolgreiche Blasmusikkapelle
Großer musikalischer Festakt im Weißen Saal der Grazer Burg
Graz (lk) - Dreimal hatten 42 steirische Blasmusikkapellen in den letzten fünf Jahren an Musik-Wettbewerben teilgenommen und die Aufgabe mit Bravour gemeistert. Stellvertretend für alle Musiker standen deren Kapellmeister am Sonntag (21. 04.) im Mittelpunkt eines Festaktes im Weißen Saal der Grazer Burg.
Landeshauptmann Waltraud Klasnic und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Suppan, Obmann des Steirischen Blasmusikverbandes, überreichten den erfolgreichen Obleuten und Kapellmeistern den „Steirischen Panther“. Die Kapellmeister erhielten einen 1,8 Kilogramm schweren, 23,5 Zentimeter hohen und 18 Zentimeter breiten, aus Sölker Kristallmarmor gefertigten Ehrenpreis. Diese Auszeichnung wird seit 1996 vergeben.
Zwölf Kapellen erhielten zusätzlich den Robert Stolz-Ehrenpreis, eine Medaille samt Urkunde von Hans Stolz, dem Großneffen des Grazer Operettenkomponisten. Diese Musiker hatten für ihre Konzerte ausgezeichnete Bewertungen erhalten.
Vor der Preisübergabe gratulierte Landeshauptmann Waltraud Klasnic den erfolgreichen Musikern und dankte allen Mitwirkenden für den unermüdlichen Einsatz in unzähligen Proben. „Dieses Lob gebührt auch den Musikschulen für die Ausbildung junger Talente“, unterstrich die steirische Regierungschefin. Derzeit werden rund 20.000 Schülerinnen und Schüler an 47 Musikschulen bzw. 155 weiteren Schulstandorten von zirka 680 Lehrern ausgebildet.
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Suppan zeigte sich erfreut, dass bereits 228 von insgesamt 397 Kapellen den „Steirischen Panther“ erhalten hatten. „Damit ist mehr als die Hälfte aller Musikgruppen bereits Träger dieser Auszeichnung“. Prof. Suppan führte etliche Beispiele für seine These an, wonach „Musikunterricht die Kreativität, Teamfähigkeit und die emotionale Stabilität der Jugend fördert.“

 
Sonderausstellung zum 100. Geburtstag von Jenö Takacs
Stationen aus Leben und Schaffen des burgenländischen Komponisten im Haydn- Zentrum
Eisenstadt (blms) - Mit einer Sonderausstellung im Haydn-Zentrum in Eisenstadt ehrt das Land Burgenland offiziell seinen großen Komponisten Prof. Jenö Takacs zu seinem 100. Geburtstag. Der weltweit anerkannte Komponist, der im Laufe seines langen Lebens neben Österreich und Ungarn auch in Asien, Afrika und Amerika an Hochschulen musikpädagogisch arbeitete und musikalisch wirkte, stammt aus Siegendorf, wo er seit 1970 wieder lebt und am 2.September 2002 seinen 100. Geburtstag feiern wird.
Die Ausstellung, die Stationen seines Lebens und reichen Wirkens zeigt, ist bis Anfang November im Haydn-Zentrum zu besichtigen und wurde am 19.04. von Landeshauptmann Hans Niessl und Kulturlandesrat Helmut Bieler in Anwesenheit des Jubilars und zahlreicher Ehrengäste und Interessierter eröffnet. Der musikalische Kosmopolit Prof. Takacs bekannte sich in seiner Dankesrede dazu, „Weltbürger und Burgenländer“ zu sein.
LH Niessl und Kultur-LR Bieler stellten in Festreden fest, dass sich mit der Sonderausstellung zum Leben von Prof. Jenö Takacs das Burgenland "im Jahr des 100. Geburtsages vor Professor Takacs " verneige und dem Komponisten und Musikpädagogen offiziell für seine kulturellen und volkskulturellen Leistungen im Sinne der großen Musiktradition des Landes in einer Reihe gemeinsam mit Joseph Haydn und Franz Liszt entsprechenden Dank abstatten wolle. "Er hat viel dem Burgenland gegeben, er hat sehr viel der Musikwelt gegeben", so Landeshauptmann Niessl in seiner Laudatio. Der Kulturlandesrat wies in diesem Zusammenhang auch auf zahlreiche Veranstaltungen zu Ehren des Jubilars hin, wovon in einem vom Kulturreferat extra erstellten Kalendarium bereits ganze 138 gezählt werden, davon 30 alleine im Burgenland.
Die Sondersausstellung dokumentiert anhand zahlreicher Gegenstände verschiedene Lebensperioden des berühmten Burgenländers, der unter anderem in Ungarn, den USA und im Fernen Osten als Komponist, Pianist und Lehrer wirkte: Zu sehen sind neben Partituren, Briefen und anderen Originaldokumenten auch Porträts und Musikinstrumente, die Prof. Takacs während seines Aufenthaltes auf den Philippinen gesammelt hat. Mit seinem Werk ist der Jubilar nicht nur Nestor unter den zeitgenössischen Komponisten und Zeitzeugen des 20. – „seines“ – Jahrhunderts. Sein Schaffen verkörpert auch wie das keines anderen das Wesen und die Identität seiner Heimatregion des Burgenlandes und des pannonischen Raumes. Er pflegte engen Kontakt zu vielen großen Künstlern seiner Zeit und nahm aktiv an allen Stilen und Entwicklungen der Musik im 20. Jahrhundert teil. Vor allem hervorzustreichen sind seine persönlichen Beziehungen zu den ungarischen Komponisten Bela Bartok und Zoltan Kodaly, die gleichsam auch große Vorbilder für Prof. Takacs waren.
Der Jubilar zeigte sich in seiner Dankesrede sichtlich erfreut über die vielen Ehrungen anlässlich seines 100. Geburtstages und betonte, dass seine Interessen neben seiner Heimat, dem Burgenland, noch immer weit über die Grenzen hinausgehen. Abschließend bekannte er daher: "Weltbürger und Burgenländer - das bin ich und das will ich auch für die kurze Zeit, die mir noch bleibt, bleiben."

 
"Improvisationen" der Kärntner Landesgalerie
Augustin Schütti (Im Grunde bin ich ein Klassiker) im Mai im Napoleonstadel - Eröffnung durch Kulturreferent LH Haider
Klagenfurt (lpd) - Die Kärntner Landesgalerie in der sogenannten "Burg" im Zentrum von Klagenfurt wird derzeit renoviert, umgebaut und modernisiert. In der Zwischenzeit ist die Landesgalerie bemüht, immer wieder "Ausweichquartiere" zur Fortsetzung ihrer Tätigkeit zu finden, wie zuletzt mit der Karl-Stark-Ausstellung im Künstlerhaus.
Die Initiative dazu kam bzw. kommt von Kulturreferent LH Jörg Haider. Diesmal werden in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt im Napoleonstadel (Haus der Architektur) vom 1. bis 17. Mai Gemälde und Skulpturen von Augustin Schütti (Vernissage 30. April 19.00 Uhr) gezeigt. Dazu passt der Titel der Personalausstellung: Improvisationen"! Zur Ausstellung spricht der Klagenfurter Kulturreferent Stadtrat Walter Gassner, die Eröffnung nimmt der Landeshauptmann vor.
"Im Grunde bin ich ein Klassiker. Ich vertrete keinen ‚Stil', sondern gehe künstlerisch einen angelegten Weg und habe damit für mich eine Stufe der Freiheit errungen", sagt Augustin Schütti über sich. Für mich ist das Bild ein Terrain der Vereinbarung, d.h. weg von der Natur, hin zur Idee, zum Exemplarischen - im Abstraktionsvorgang. In seiner Arbeit geht es ihm um die Demonstration der Erzeugung des Gegensatzes von Licht und Schatten, Hell und Dunkel: "Das Licht steht immer im Bezug zum Dunkel. Eigentlich sind Licht und Dunkel eine Chiffre des Seins, eine Chiffre für den Menschen selbst, der zwischen diesen stark berührenden Erscheinungen existiert. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ohne diese Schatten, würden wir das Licht nicht auf diese Weise wahrnehmen."
Augustin Schütti wurde 1953 in Lexe-Lissus in Albanien geboren. Von 1972 bis 1977 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Tirana. In den Jahren 1980 bis 1982 folgten Studienreisen nach Italien, Griechenland, Frankreich und Ägypten. Von 1982 an war Augustin Schütti acht Jahre lang, bis zu seiner Übersiedelung nach Österreich, Professor für Bildhauerei, Zeichnung und Kunstgeschichte an der Akademie der schönen Künste in Tirana.
Heute lebt und arbeitet Augustin Schütti in Hartberg in der Steiermark.Seit 1977 ist Schütti mit seinem Werk in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, beispielsweise in Wien, Stuttgart, Zagreb, Athen, Rom, Paris, Johannesburg und New York. Plastische Arbeiten, Monumente und Denkmäler im öffentlichen Raum, befinden sich u.a. in Lexe-Lissus, Zagreb oder auch in Orten der Steiermark wie in St. Georgen, Waldbach, Pöllauberg, Eggersdorf, Dechantskirchen usw.

 
Schloss Schallaburg: Drei Ausstellungen angelaufen
Großes Evangelischen-Treffen erinnert an Gegenreformation
St. Pölten (nlk) - Auf Schloss Schallaburg, einst Zentrum des reformierten Glaubens, findet am 4. Mai der Festakt Evangelisch in Niederösterreich" statt. Dabei soll an die Geschichte der Evangelischen in Niederösterreich erinnert werden und eine Begegnung mit den Nachkommen vertriebener evangelischer Niederösterreicher stattfinden.
Der Festakt ist gleichzeitig auch Höhepunkt der Ausstellung "Evangelisch! - Gestern und Heute einer Kirche", die am vergangenen Freitag von Landtagspräsident Mag. Edmund Freibauer gemeinsam mit den Ausstellungen "Sudan - Arabien und Schwarzafrika am Nil" und "100 Jahre Teddybär" eröffnet wurde.
Die Vertreibung der evangelischen Niederösterreicher durch die Katholiken fand vor mehr als 500 Jahren im Zuge der Gegenreformation statt. Die Ausstellung "Evangelisch!" dokumentiert die Geschichte des evangelischen Glaubens in Niederösterreich und wurde durch Univ.Prof. Dr. Gustav Reingrabner gestaltet. Der Katalog geht weit über den Rahmen eines solchen hinaus und ist eine lückenlose Dokumentation des evangelischen Glaubens in Niederösterreich: Auf dem Höhepunkt der Reformation im 16. Jahrhundert bestanden hier rund 270 evangelische Kirchengemeinden.
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll wird bei diesem Festakt an Vertreter der evangelischen Gemeinden Ehrenzeichen verleihen. Auch der evangelische Bischof Mag. Herwig Sturm und Superintendent Mag. Paul Weiland werden erwartet.
Am ersten Ausstellungswochende wurden bei den drei Ausstellungen rund 1.000 Besucher gezählt. Sie sind bis 27. Oktober jeweils Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

 
Grazer Sommerschule für Theater: Erlebnis für "Jedermann"
Vom 4. bis 24. August professionelle Theaterluft schnuppern
Graz (pts) - Die Sommerschule für Theater in Graz öffnet heuer wieder von 4. bis 24. August ihre Pforten. Jeder Interessierte hat in dieser Zeit die Gelegenheit, professionelle Theaterluft zu schnuppern und drei intensive Wochen voller Erfahrungen und Spaß zu erleben.
Gemeinsam mit einem eingespielten Team von Lehrern werden Szenen, Choreographien, Songs und Nummern erarbeitet, stehen "Schüler" vor der Kamera - auch beim Jonglieren und Improvisieren. Damit wird Theater hautnah erlebbar: Von den Proben über das Lampenfieber bis hin zur Schlussaufführung mit dem fallenden Vorhang und dem wohlverdienten Applaus.
Die einzige Voraussetzung, die Sie mitbringen müssen, um an der Sommerschule teilzunehmen, ist die Freude am kreativen Ausdruck. Das Fächerangebot reicht quer durch alle theatralischen Ausdrucksformen, so dass jeder das Beste für sich aussuchen kann. Ob Theater, Komödie, Bewegungstheater, Improtheater, Clowntheater, Tanztheater, Film, Musical, Gesang, Steptanz, Flamenco, Artistik, Sprechtechnik, Feldenkrais, Vorsprechen, eine Jonglier-Werkstatt oder Pantomime – (Theater-)Herz, was willst Du mehr?
"So etwas wie die Sommerschule kann man nicht planen", ist eine treffende Bemerkung eines ihrer Lehrer. Auf 15 Jahre Erfahrung kann die Schule bereits zurückblicken, die - so könnte man sagen - "einfach passiert ist". Das Geheimnis ist ein eingespieltes Lehrerteam, dass trotz verschiedenster Herkunft und Lebensweise etwas Gemeinsames im Umgang mit Theater-, Tanz- und Gesangsinteressierten hat.
Die Philosophie der Schule ist, dass die Lehrer und angebotenen Fächer gleich bleiben und die Schüler wechseln. Um das gesamte Angebot der Sommerschule durchzumachen, braucht man aber ohnehin fünf Jahre. Dadurch ist Kontinuität gewahrt und eine ständige Entwicklung und Weiterbildung der Lehrer gewährleistet. Der zweite Teil des Geheimnisses sind die Mitarbeiter, die auch schon viele Jahre dabei sind. Diese arbeiten nicht nur hart, sondern bringen auch die Liebe für das Theater und die Menschen mit.