Himmelschwer. Transformationen der Schwerkraft  

erstellt am
07. 04. 03

Graz (2003) - Mit der Großausstellung »Himmelschwer« eröffnet am 10.04.2003 eines jener Graz 2003-Projekte die - übrigens zum ersten Mal im Rahmen eines Kulturhauptstadt-Programms - auch die Religion als Kulturfaktor berücksichtigen. Die vom Kulturzentrum bei den Minoriten zusammengestellte Schau fragt nach Weiterleben, Bestreitung und Transformation historisch-religiöser Ikonographie in Werken zeitgenössischer Kunst indem sie "alte" und "neue" Werke zur Schwerkraft und ihrer Überwindung einander gegenüberstellt.

Die Erdenschwere des Menschen und seine Abhängigkeit von den Gesetzen der Schwerkraft stehen im Mittelpunkt der Ausstellung Himmelschwer. Der Titel der Schau beschreibt das uralte Begehren der Menschheit, irdischer Kontingenz zu entkommen. Es geht um die Bildlichkeit des Leichtwerdens, der Transfiguration in einen anderen (weiteren) Seinszustand, der Bannung und Ausstrahlung von Energie, des Falls in den Abgrund und der Erhebung aus der Not. Die unmittelbare Zusammenführung aus unterschiedlichen zeitlichen Epochen lässt die vertrauten historischen wie auch die modernen Bildschöpfungen in völlig neuem Licht erscheinen. Bilder aus der religiösen Tradition zur Schwerkraft ? wie Grablegung, Himmelfahrt oder Verklärung ? werden als Leitmotive aufgegriffen und in vier thematischen Spannungsfeldern ? "Schwere und Levitation", "Aufstieg und Anziehung", "Schweben und Balance", "Rotation und Sturz" ? weitergetragen. Fra Angelico und Anish Kapoor, Albrecht Dürer, Richard Serra und Panamarenko, Gianlorenzo Bernini, James Lee Byars, Philipp Otto Runge, Roman Singer und Grazia Toderi sind nur einige der 120 KünstlerInnen, deren Werke vor diesem Hintergrund in den Räumen des Landesmuseums Joanneum miteinander in einen Dialog treten werden.

"Himmelschwer" reagiert auf die Grazer Altstadt. Im homogenen Stadtorganismus des Grazer Weltkulturerbes das durchsetzt ist von religiösen Zeichen unterschiedlichster Art werden zeitgenössische Kunstprojekte markante Zeichen setzten: Maaria Wirkkala im Dachstuhl des Grazer Doms, im Mausoleumsturm und auf den Dächer der Grazer Altstadt, Antony Gormley im Hof des ehm. Jesuitenkollegiums, Otto Zitko in der Kirche St. Andrä und Mariella Mosler in den Räumlichkeiten des ehm. Jesuitenkollegiums.

Dauer: 11.04.2003 - 15.06.2003

Orte: Dom & Mausoleum, Dompfarre Graz St. Ägidius Friedrichskapelle im Grazer Dom Kalvarienberg Kulturzentrum bei den Minoriten Landesmuseum Joanneum Priesterseminar, Alte Universität Romualdkapelle im Grazer Dom.
     
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