Über 6.100 Soldaten im Manövergebiet im Einsatz - Vorstoss der KFOR-Kräfte in die
Provinz "Kampland" bereits im Gange
Allentsteig (bmlv) - Die Übung "Felsenberg 2003", die grösste Übung des
Österreichischen Bundesheeres im heurigen Jahr, ist bereits in vollem Gange. Über 6.100 Soldaten, 220
mechanisierte Kampffahrzeuge, 1.100 Räderfahrzeuge und 20 Luftfahrzeuge sind seit Mittwoch (02. 04.)
im gesamten Manövergebiet im niederösterreichischen Wald- und Weinviertel im Einsatz. Diese Übung
steht ganz im Zeichen der Übungeines Szenarios eines friedensschaffenden Einsatzes ("PeaceEnforcement")
mit UNO-Mandat, nämlich die Befreiung einer fiktiven Provinz "Kampland" von einem völkerrechtswidrigen
Überfall von Armeekräften aus "Rotland".
"Wir unterscheiden uns mit diesem Übungsszenario ganz bewusst von gegenwärtigen weltpolitischen
Szenarien bewaffneter Auseinandersetzungen, etwa auch im aktuellen Konflikt alliierter Kräfte und dem Irak.
Es geht uns ausschliesslich um das Übenfriedensschaffender Szenarien", erklärte Übungsleiter
Oberst Karl Pronhagl, Kommandant der 3. Panzergrenadierbrigade in einem Pressegespräch heute vor Vertretern
der Medien.
Übungszenario - Kampland-Forces (KFOR) befreien unterdrückteProvinz "Kampland"
Als bewusst gewähltes Übungsszenario der Übungsleitung dient einbewaffneter Konflikt des
Staates "Rotland" mit einer autonomen Provinz "Kampland". Diese autonome Provinz "Kampland"
wurde völkerrechtswidrig von "Rotland" durch eigene Armeekräfte besetzt, Armee und Polizei
werfen Unabhängigkeitsbestrebungen in der Provinz "Kampland" bewaffnet nieder und unterdrücken
dadurch auch die Zivilbevölkerung. Letzter Anlass für die fiktive UNO-Resolution war die jüngste
Inhaftierung der legal gewählten Provinzregierung "Kamplands" durch die Armeeführung von "Rotland".
Internationale Interventionskräfte, die sogenannten Kampland-Forces (KFOR), wurden nun auf Antrag der UNO
im "Blauland" aufgestellt und gebildet und versuchen seit heute früh die Armeekräfte von "Rotland"
aus der Provinz "Kampland" zurückzudrängen und dadurch auch die innere und äussere Sicherheit
in bzw. die Autonomie der Provinz "Kampland" wiederherzustellen. Der Vorstoss der KFOR-Kräfte hat
bereits heute früh nach intensiver Aufklärung in den Nacht- und Morgenstunden begonnen.
Szenario bewusst realitätsnah gewählt
"Die grundsätzliche Übungsannahme wurde von uns bewusst realitätsnahegewählt,
nämlich ein friedensschaffender Einsatz ähnlich wie im Kosovo. Es handelt sich dabei um ein sehr realistisches
Szenario, das - wie der Balkan beweist - auch von europäischen Armeen beherrschbar sein muss. Diese Übung
mit Volltruppe in allen teilnehmenden Verbänden ermöglicht uns zudem, alle Stabs- und Führungsabläufe
in Echtzeit und mit realen Truppenteilen zu üben. Dies verbessert daher die Führungsfähigkeit der
teilnehmenden Verbände. Die Einbindung der Theresianischen Militärakademie ermöglicht auch allen
angehenden Militärakademikern, ihr erworbenes Wissen einsatznah und unter physischer sowie psychischer Belastung
einzusetzen", so Pronhagl abschliessend. |