Sonderausstellung in Asparn an der Zaya
Asparn (nlk) - „Die Kelten in Mähren – Von Kriegern und Bernsteinfürsten“ ist der Titel
einer Sonderausstellung, die ab Samstag, 5. April, bis 30. November täglich außer Montag von 9 bis 17
Uhr im Museum für Urgeschichte des Landes Niederösterreich in Asparn an der Zaya zu sehen ist. Die Ausstellung
gibt einen Einblick in das Leben der Kelten vor 2500 Jahren in den heutigen Gebieten Niederösterreich und
Mähren. Das Gebiet der Kelten war damals eine Großregion.
„Das Keltentum war vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis um die Zeitenwende über ganz Europa verbreitet. Die Kelten
hatten eine sehr hochstehende Kultur, das beweisen auch ihre Hinterlassenschaften, die durch archäologische
Grabungen erforscht werden“, erläuterte gestern Dr. Ernst Lauermann vom Museum für Urgeschichte Asparn
in Wien. So seien auch die Städte Paris, Bern und Budapest von den Kelten gegründet worden. Die keltische
Kultur findet sich heute vor allem im nördlichen Niederösterreich und in Mähren. Die sogenannte
Bernsteinstraße verbindet Mähren mit dem Donauraum.
In Asparn kreuzt der 7000 Jahre alte Totenweg, der älteste nachweisbare Weg Mitteleuropas, eine der Trassen
der Bernsteinstraße. In den Schauräumen wird auf diesen alten Handelsweg eingegangen. Das Museum besitzt
drei bronzezeitliche Bernsteinperlen, einen der wenigen urzeitlichen Bernsteinfunde.
„In dieser Sonderausstellung sind viele Funde aus Staré Hradisko zu sehen“, berichtete Dr. Jana Cizmarova
von der Organisation auf tschechischer Seite. So stamme aus der Welt der Kelten eine Röhrenkanne, ein weltweites
Unikat.
Das Museum für Urgeschichte in Asparn wurde neu gestaltet. Es nimmt mit seiner experimentellen Archäologie
eine Vorreiterrolle in Europa ein. Mit uralten Handwerkstechniken werden antike Funde nachgebaut. „Der Umbau der
Schausammlung wurde durch neue archäologische Erkenntnisse und Ergebnisse notwendig“, erläuterte Dr.
Gottfried Stangler von der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich. Im vergangenen Jahr zählte das
Museum rund 27.000 Besucher. |