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Bildungspolitik |
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erstellt am
02. 04. 03
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Schüssel:
Stundenentlastung ist Energiesparprogramm für Schüler
Bisherige Quoten bei Niederlassungen nicht ausgeschöpft
Wien (övp-pd) - "Das Schülerentlastungsprogramm im Ausmaß von durchschnittlich
zwei Stunden pro Woche ist kein Sparprogramm, sondern eher ein Energiesparprogramm für Schülerinnen und
Schüler", sagte Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel beim Pressefoyer nach dem Ministerrat am Dienstag
(01. 04.). Österreichische Schüler hätten ein Arbeitspensum zwischen
60 und 65 Wochenstunden. "Es hat keinen Sinn, dass Österreich hinter Mexiko das Land mit der zweitgrößten
Stundenbelastung der Schüler ist", so Schüssel. Mit der Stundenentlastung einher ginge auch eine
Entrümpelung der Lehrpläne und eine Evaluierung der Leistungskontrolle.
Ebenfalls im heutigen Ministerrat besprochen worden sei die Niederlassungsverordnung für das kommende Jahr.
"Hier hat für uns wie bisher die Familienzusammenführung Vorrang", sagte der Bundeskanzler.
Insgesamt habe man die Quotenzahl leicht abgesenkt. Mit 8.000 neuen Zuwanderern gebe es nun 200 Plätze weniger
als im vorigen Jahr. Dabei seien 5.490 Zuwanderer lediglich der Familienzusammenführung vorbehalten. "Damit
haben wir jetzt drei Jahre hintereinander die höchste Zahl an Familienzusammenführung in den letzten
Jahren und Jahrzehnten gehabt", so Schüssel.
Überdies erwähnte der Bundeskanzler, "dass die Quoten der letzten Jahre nicht einmal ausgefüllt
wurden". Nur bei den Familienzusammenführungen habe man eine Ausfüllung von etwa 98,5 Prozent erreicht.
"Man sieht also durchaus, dass wir hier sehr sorgsam und sehr vernünftig vorgehen", sagte der Bundeskanzler.
Der Bundeskanzler führte aus, es sei klar definiert, wer eine Schlüsselkraft sei, ein Kriterienkatalog
für die Zulassung sei ausdrücklich geschaffen worden. "Wir haben jetzt mehr Flexibilität und
Transparenz im System und eine stärkere Bedarfsorientierung, sehr stark auf den Arbeitsmarkt hin bezogen",
so Schüssel. "Nun haben wir ein Verfahren für eine Bewilligung. Früher dauerte dies bis zu
vier Monaten, in Zukunft maximal vier Wochen."
Dazu komme noch eine Notifizierung des Privatisierungsauftrags, der ja für vier Jahre zu erfolgen habe. "Wir
wollen den erfolgreichen Privatisierungskurs der ÖIAG weitergehen, natürlich unter Wahrung der Standortqualität
in Österreich. Damit ist ein sehr wichtiger Schritt gesetzt, der sich auch für den Wirtschaftsstandort
in Österreich sehr auszahlen wird", schloss der Bundeskanzler. |
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Niederwieser:
Zukunftskommission wird vor vollendete Tatsachen gestellt
Gehrer betreibt »Etikettenschwindel«
Wien (sk) - Als "mehr als widersprüchliche Angelegenheit" bezeichnete SPÖ-Bildungssprecher
Erwin Niederwieser das Faktum, dass die Begutachtungsfrist für die Verordnung zur Stundenreduktion mit 25.
April 2003 endet und zugleich eine Zukunftskommission eingerichtet werden soll zur angeblich "umfassenden
Systemprüfung im Schulwesen". "Diese Zukunftskommission wird vor vollendete Tatsachen gestellt;
sie kann eine Durchforstung der Stundenpläne daher nicht übernehmen", so Niederwieser Dienstag (01. 04.) gegenüber dem Pressedienst der SPÖ zu heutigen Aussagen von Ministerin
Gehrer.
Die SPÖ begrüße grundsätzlich die Einrichtung einer Zukunftskommission, allerdings müsse
sich diese mit den wirklich wichtigen Themen beschäftigen, etwa mit dem Ausbau ganztägiger Schulangebote,
der weiteren Integration behinderter Kinder und der Erwachsenenbildung. "Wie die Kommission wirklich arbeiten
wird, können wir jetzt noch nicht beurteilen, werden doch jede Woche andere Namen für die Zuständigkeit
genannt", so Niederwieser.
Der SPÖ-Bildungssprecher wies außerdem darauf hin, dass Stundenkürzungen im Nachmittags-Betreuungsteil
zu einer neuen Art von Belastung für Eltern führen würden. Außerdem müsse bedacht werden,
dass nach den Berechungen der Regierung die erste Phase der Stundenreduzierung zu 3.500 weniger Lehrerposten führen
würde. Dies ergebe sich allein daraus, dass keine neuen Lehrer eingestellt und befristete Verträge nicht
verlängert werden, ein Umstand, der in erster Linie Junglehrer treffen werde. "Zu behaupten, Stundenkürzungen
kosten keine Lehrerjobs, ist damit reiner Etikettenschwindel", so Niederwieser abschließend. |
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Lichtenegger: Schulsport fördert Konzentration und Leistungsfähigkeit
Freiheitlicher Sportsprecher erfreut, daß Turnstunden nicht von Reduktion betroffen
sind
Wien (fpd) - Der freiheitliche Sportsprecher Abg. Elmar Lichtenegger zeigte sich am Dienstag (01. 04.) erfreut, daß die Turnstunden an den heimischen Schulen nicht von der Reduktion
betroffen seien.
Lichtenegger verwies auf die oft unterschätzten, aber durchwegs pädagogisch wertvollen Komponenten, die
gerade durch den Schulsport vermittelt würden. "Die Kinder bauen durch ihren vielfach monotonen und streßigen
Lernalltag Aggressionen und Spannungen auf, die hierbei am besten durch Bewegung, verbunden mit Spiel und Spaß,
abgebaut werden können. Außerdem fördert der Schulsport die Konzentration, Koordination und Leistungsfähigkeit." |
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»speed kills« hält im Bildungsminsterium einzug
Brosz: Zeitdruck bei Stundenkürzungen entsteht durch Grassers
Sparvorgaben
Wien (grüne) - Der enorme Zeitdruck, unter dem die Reduktion der Unterrichtsstunden durchgesetzt
werden soll, hat nur einen Grund: Die Einsparungen sollen bereits im nächsten Schuljahr budgetwirksam werden.
"Gehrers Vorgangsweisen werden immer skurriler. Zunächst setzt sie begrüßenswerterweise eine
Zukunftskommission ein, die Reformvorschläge für das österreichische Schulsystem entwickeln soll.
Noch bevor diese zu arbeiten beginnen kann, wird bereits die Stundenkürzung durchgedrückt. Dann schickt
sie die von ihrer Marketingabteilung zur 'Entlastungsverordnung' mutierte Stundenkürzung in Begutachtung,
um sie bereits einen Tag später im Ministerrat vorzustellen. Das Begutachtungsverfahren hat offenbar den Charakter
einer Beschäftigungstherapie," so der Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz.
"Gehrer liefert damit selbst den Nachweis, dass es ihr nicht um pädagogische Reformen geht, sondern schlicht
um Einsparungen. Khols Motto 'speed kills' hat im Bildungsministerium Einzug gehalten," kritisiert Brosz.
Die Grünen sind nach wie vor daran interessiert, eine konstruktive Diskussion über notwendige Reformen
im Schulsystem zu führen. Dazu gehören eine Ausweitung der Fördermaßnahmen und der Wahlmöglichkeiten,
eine schülerInnenorientierte Veränderung der Tagesabläufe in den Schulen und ein Überdenken
der Lehrinhalte. Eine konzeptlose Sofortmaßnahme zur Erfüllung der Vorgaben des Finanzministers ohne
strukturelle Veränderungen lehnen die Grünen aber ab," so Brosz abschließend. |
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