Inlandsaufträge steigen - Auslandsaufträge sinken weiter – Industrieproduktion wächst
langsam
Wien (ba-ca) - Zum dritten Mal in Folge meldet die Industrie steigende Produktion. Dies zeigt der
aktuelle BA-CA Einkaufsmanagerindex im März an, der mit 50,9 erneut über der Wachstumsmarke von 50 liegt.
Allerdings ist der Index gegenüber Februar (51,3) leicht zurückgegangen. "Die Industrie leidet weiterhin
unter der schrumpfenden Auslandsnachfrage. Angesichts der derzeitigen Weltlage bleibt Sie jedoch noch recht optimistisch",
fasst Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Ceditanstalt (BA-CA), die Ergebnisse zusammen. Bereits seit
Mitte 2002 erlebt Österreichs Industrie eine schrumpfende Auslandsnachfrage. Der Rückgang ist mit einem
Wert von 49,7 jedoch mittlerweile fast zum Stillstand gekommen.
Insgesamt sieht Österreichs Industrie laut BA-CA EMI auch im März eine steigende Gesamtnachfrage: Der
Wert von 52,5 ist im Vergleich zum Februar (52,9) zwar leicht zurückgegangen, liegt jedoch deutlich über
der Wachstumsgrenze von 50. Auch die gestiegene Einkaufsmenge unterstreicht die tendenziell positive Entwicklung
der österreichischen Industrie. "Österreichs Industrie erholt sich nun langsam vom Tief Ende 2001
und dem erneuten Einbruch im Herbst 2002", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA.
Nach Meinung der BA-CA gibt das Umfragergebnis Anlass zur Hoffnung: Sofern der Irakkonflikt nicht eskaliert, könnte
die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich ohne dramatische Verschlechterung davonkommen. "Die Industrie
bleibt, anders als die Konsumenten, momentan noch recht unbeeindruckt", so Bruckbauer.
Einziger Wertmutstropfen bleibt weiterhin der erwartete Abbau der Beschäftigung. Hier hat sich das Tempo nur
unwesentlich verlangsamt. Für eine Trendumkehr zu mehr Beschäftigung muss zunächst die Nachfrage
aus dem Ausland spürbar an Dynamik zulegen. "Eine raschere Erholung der österreichischen Industrie
kann nur durch eine höhere Auslandsnachfrage geschehen. Wir erhoffen sie, sehen sie derzeit aber nicht. Auch
die Risken für die Weltwirtschaft sind nicht gesunken", so Kager zu den weiteren Aussichten.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum in der Sachgütererzeugung gegenüber dem
Vormonat hin, Notierungen unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind,
desto größer sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten
aus der Monatsumfrage unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt
gesponsert und unter der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird. |