Wien (rk) - Eine Gedenktafel für die Deportierten des ersten Dachau-Transports
wurde am Dienstag (01. 04.) anlässlich des 65. Jahrestages dieses furchtbaren Ereignisses
am Wiener Westbahnhof von Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny gemeinsam mit Angehörigen der KZ-Verbände
und Widerstandskämpfer Österreichs enthüllt. Unter dem Motto "Niemals vergessen" erinnert
die Tafel an jene Österreichischen Patrioten aus allen Bevölkerungsschichten und politischen Lagern,
die gleich nach der Okkupation von den Nationalsozialisten verhaftet und vom Westbahnhof nach Dachau verschleppt
wurden, darunter später prägende Persönlichkeiten der Zweiten Republik wie Leopold Figl, Franz Olah
oder Viktor Matejka. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny erinnerte daran, wie viel menschliches Leid mit diesem
Transport begonnen habe, aber auch welche Verluste der geistigen Elite des Landes zugefügt wurden. Als Antithese
zum Nazismus sei in den Lagern jedoch das Wir-Gefühl der Inhaftierten verschiedener politischer Gruppierungen
entstanden, das den Aufbau eines demokratischen und sozial gerechten Österreich in den Nachkriegsjahren ermöglicht
habe. Heute gelte es, mit dem Gedenken an die Dachau-Opfer auch dieses "Wir" über Egoismen zu stellen,
und zugleich auch an die Millionen Menschen zu denken, die zur Zeit unter dem Krieg mit all seinen Folgen leiden.
Weiters sprachen der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Ing. Rolf Huber, Dr. Gerhard Kastelic (ÖVP-Kameradschaft
der Verfolgten), Prof. Alfred Ströer (Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer) und Oskar Wiesflecker
(KZ-Verband), die ihre Beiträge ebenfalls unter das Motto "Niemals vergessen, niemals wieder" stellten.
An der Feier, die von der Chorvereinigung "Gegenstimmen" musikalische gerahmt wurde, nahmen viele Menschen,
darunter ehemalige KZ-Opfer und deren Angehörige sowie Politiker, darunter Landtagspräsident Johann Hatzl,
Minister a.D. Rudolf Edlinger und Landtagspräsident a.D. Hubert Pfoch teil. |