Forscher erzeugen 4Mb-Baustein mit konventionellen Geräten
Austin (pte) - Motorola hat nach eigenen Angaben den weltweit ersten 4Mbit-Flash-Speicherchip demonstriert,
der auf Silizium-Nanokristallen basiert. Der Prototyp ist voll funktionsfähig. Motorola sieht diesen Chip
für nicht flüchtige Speicher als einen wichtigen Meilenstein bei der Entwicklung der Nachfolger für
die augenblicklichen Flashspeicher auf der Basis von "Floating-Gates" an. Der Konzern geht davon aus,
dass die gegenwärtigen Flashspeicher in den kommenden Jahren sich nicht mehr auf kleinere Strukturen skalieren
lassen.
Die Silizium-Nanokristall-Speicher gehören zu der neuen Klasse der Dünnfilm-Speicher. Dabei platzierten
die Wissenschafter von Motorola mit herkömmlichen in der Halbleiterproduktion verwendeten Geräten Kugeln
aus Silizium-Nanokristallen zwischen zwei Oxidschichten. Diese wurden so angelegt, dass sie Ladungen halten können
und keine seitliche Bewegungen zu anderen Kristallen möglich sind.
Motorola hat die Testmatrix unter Verwendung eines 90-Nanometer-Prozesses auf 200 Millimeter-Wafern in Austin hergestellt.
Für einen arbeitsfähigen Prototypen mussten vor allem die Kristalle mit einer konstanten Dichte und Größe
gezüchtet werden. Sind die Kristalle zu klein oder zu weiträumig verteilt, dann ist der Baustein nicht
in der Lage, eine ausreichende Ladung pro Flächeneinheit zu halten. Nur mit der richtigen Ladungsdichte kann
der Speicher “Ein/Aus”-Zustände beziehungsweise 0 und 1 erkennen. Sind die Kristalle zu groß oder zu
dicht, dann können sich die Elektronen zu anderen Kristallen hin bewegen oder entkommen. Die Forscher von
Motorola wollen sich jetzt darauf konzentrieren die Chipgröße weiter zu reduzieren. Bis 2004 soll der
Prozess bis zur Produktionsreife gediehen sein. |