Am häufigsten kommt die Felsenschwalbe vor, gefolgt von Kolkrabe und Steinadler
Salzburg (lk) - Im Pongau gibt es 40 felsenbrütende Vogelarten. Am häufigsten kommt die
Felsenschwalbe vor, gefolgt von Kolkrabe und Steinadler. Dies geht aus einer Untersuchung von Dr. Leopold Slotta-Bachmayr
und Mag. Sabine Werner hervor, deren Ergebnis zum Teil in der Nummer 1/2003 der Naturschutz-Informationsschrift
„NaturLand Salzburg" veröffentlicht wurde. Untersucht wurden insgesamt 61 Felswände im gesamten
Pongau, ausgenommen das Gebiet des Nationalparkes Hohe Tauern. Neben den am häufigsten vorkommenden Arten
wurden auch Uhus, Wanderfalken und Mauerläufer vereinzelt angetroffen. Auch der Alpensegler kommt zumindest
zeitweise als Brutvogel vor. Auch Turmfalke und Hausrotschwanz wurden im Pongau nachgewiesen, brüten jedoch
nur in Ausnahmefällen in Felswänden.
Untersucht wurden im Einzelnen das Gasteinertal mit seinen Seitentälern, ausgenommen der Talschluss, sowie
das Großarltal, dessen Talschluss ebenfalls im Nationalpark liegt, so dass er von der Untersuchung ausgenommen
wurde. Weiters wurden das Flachautal, das Taurachtal und der gesamte Ennspongau unter die Lupe genommen. Darüber
hinaus befinden sich das hinterste Lammertal und das Salzachtal zwischen der Mündung der Gasteiner Ache und
dem Pass Lueg im Untersuchungsgebiet. Die Nordgrenze bilden Hagen- und Tennengebirge. Südlich dieser Line
befinden sich noch das Imlautal, das Blühnbachtal und Werfenweng sowie das ebenfalls mit untersuchte Hochkönigmassiv.
In der Untersuchung wird darauf hingewiesen, dass Felswände nicht nur markante, auffällige Strukturen
in der Landschaft darstellen, sondern auch als Lebensraum einige Besonderheiten aufweisen. So unterliegen Felswände
beispielsweise starken Temperaturschwankungen oder im Sommer zum Teil extremer Trockenheit. Der Fels selbst ist
zwar ein äußerst karges Nahrungsbiotop, Nischen in der Felswand bieten jedoch vor Wind, Nässe und
Sonneneinstrahlung geschützte Brutplätze. Diese sind unter überhängenden Stellen überdies
meist schneefrei. Durch die hohe Sonneneinstrahlung entstehen über der Felswand weiters Thermiken, die z.B.
für Greifvögel gute Flugbedingungen schafften.
Diese Vorteile haben sich einige Vogelarten zu Nutze gemacht und sich an das Leben in Felswänden angepasst.
Während z.B. der Mauerläufer in diesem Biotop auch nach Nahrung sucht, ist die Felswand für andere
Vogelarten hauptsächlich Brutplatz. Größere Vogelarten, wie Wanderfalke oder Uhu, suchen im Umfeld
des Brutfelsens nach Nahrung. Für diese Arten ist eine optimale Kombination aus Felswand und umliegenden Nahrungsflächen
Voraussetzung für ihr Überleben. Der Felswand kommt dabei eine Schlüsselposition zu, da sich ohne
geeignetem Brutbiotop die Vögel nicht fortpflanzen können, heißt es in dem „NaturLandSalzburg"-Artikel
über diese Untersuchung. |