Ferrero-Waldner stellt UN-Generalsekretär Österreichs Hilfe für irakische Kinder vor  

erstellt am
14. 04. 03

Telefonat mit Powell zur Evakuierung verwundeter irakischer Kinder
Wien (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner hat am Donnerstag (11. 04.) UNO-Generalsekretär Kofi Annan die österreichische Initiative zur Hilfe für verwundete irakische Kinder vorgestellt. "Medien wie der ORF und die Kronenzeitung haben in Österreich zu Spenden aufgerufen, um die Kinder des Irak medizinisch und humanitär zu versorgen. Der Generalsekretär den UNO, Kofi Annan, hat den Österreichern für ihre Hilfsbereitschaft gedankt", sagte die Außenministerin.

Ferrero-Waldner hat gestern auch telefonisch mit US-Außenminister Colin Powell humanitäre Fragen im Irak besprochen. Sie ersuchte dabei den US-Außenminister um Unterstützung bei der Evakuierung von irakischen Kindern. Demnach könnten die USA möglicherweise beim Transport von verwundeten Kindern aus dem Irak behilflich sein, eventuell über die südirakische Stadt Basra.

"Ich habe mich bei den Landesregierungen von Wien, Steiermark und Salzburg bereits um Spitalsbetten für irakische Kinder bemüht und positive Antworten erhalten. Auch mit dem Präsidenten des Roten Kreuzes in Genf, Kellenberger, bin ich in dieser Frage in laufendem Kontakt, um zu sehen, wie wir jene Kinder, die die Hilfe am dringendsten brauchen, möglichst rasch in österreichische Spitäler bringen. Die Spitäler im Irak sind überfüllt. Wir brauchen schnelle Hilfe für die irakischen Kinder," unterstrich Ferrero-Waldner, die gleichzeitig eine Rot-Weiss-Rote Aktion zur Hilfe für die Kinder Iraks anregte und in diesem Zusammenhang auch die Idee von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer, der gemeinsame Anstrengungen und eine nationale Koordinierung aller Hilfsbemühungen für die irakische Bevölkerung vorgeschlagen hatte, begrüßte. "Je mehr sich an der Hilfe für irakische Kinder beteiligen, desto besser", so Ferrero-Waldner.

In diesem Zusammenhang unterstrich die Außenministerin abermals, dass die UNO in der nächsten Phase im Irak die "zentrale Rolle" spielen sollte. Besorgt äußerte sich Ferrero-Waldner dabei bezüglich der Sicherheitslage im Irak. Wenn es ein Mandat des UNO-Sicherheitrats geben sollte, kann sich Ferrero-Waldner auch eine Beteiligung österreichischer Polizisten und Blauhelme an einer Stabilisierungs-Truppe für den Irak vorstellen. Allerdings betonte die Ministerin, dass es dazu einen Ministerratsbeschluss nach Vorliegen eines entsprechenden UN-Mandates bedürfe.

Zur Koordinierung der Anstrengungen zur Stabilisierung des Irak nach dem Krieg hat Außenministerin Ferrero-Waldner dem UN-Generalsekretär auch Wien als Ort für eine mögliche Irak-Konferenz vorgeschlagen. "Österreich ist im Irak-Krieg militärisch neutral und hat sich politisch der Linie des UNO-Generalsekretärs angeschlossen", so Ferrero-Waldner.

Schließlich teilte Ferrero-Waldner mit, dass UN-Generalsekretär Kofi Annan am 22. und 23. April zu einem Besuch nach Wien kommen wird.
     
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