Jahresergebnis der Austrian Airlines Group für 2002  

erstellt am
11. 04. 03

Deutliche Ergebnisverbesserung - Turnaround erfolgreich umgesetzt
Wien (aua) - Ein deutlicher Turnaround spiegelt sich in der Bilanz 2002 wider. Das EBIT wurde von minus EUR 88,9 Mio. im Jahre 2001 um plus EUR 130,3 Mio. massiv verbessert und weist damit ein Plus von EUR 41,4 Mio. aus. Das EBITDAR konnte ganz wesentlich um EUR 243,6 Mio. auf EUR 463,2 Mio. gesteigert werden. Beim Ergebnis vor Steuern wurde nach minus EUR 164,1 Mio. im Jahr 2001 mit plus EUR 4,2 Mio. wiederum in ein positives Resultat erzielt. Bei einer Produktionsausweitung (angebotene Sitzkilometer) um lediglich 2,7 % konnte die Beförderungsleistung (in Passagierkilometer) um beachtliche 6,3 % gesteigert werden. Damit wurde mit 70,5 % ein Rekordwert bei der Passagierauslastung erzielt. „Die Austrian Airlines Group hat sich nach der allgemeinen Krise der internationalen Luftfahrt stärker positioniert und das Berichtsjahr gezielt für eine vollkommene strategische, strukturelle und kulturelle Neuorientierung genutzt“, stellte Vorstandsvorsitzender Vagn Soerensen bei der Bilanzpressekonferenz fest und setzte fort: „Wir konnten unsere Nischenpolitik mit dem Schwerpunkt des West-Ost / Ost-West-Verkehrs weiter ausbauen und sind damit auch für die EU-Osterweiterung bestens positioniert.“

Finanzzahlen
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Mieten (EBITDAR) beträgt EUR 463,2 Mio. und liegt um beachtliche EUR 243,6 Mio. über dem Vergleichsergebnis für das Geschäftsjahr 2002. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte um EUR 130,3 Mio. massiv verbessert werden und beläuft sich auf plus EUR 41,4 Mio. Nach Abzug des Finanzergebnisses in Höhe von minus EUR 37,2 Mio. (im Vorjahr minus EUR 75,2 Mio.) ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (Profit before tax) von plus EUR 4,2 Mio. und somit eine Verbesserung von EUR 168,3 Mio.
Nach Verrechnung der Ertragssteuern (aktive Steuerlatenz von plus EUR 39,0 Mio.) und dem den Minderheitsgesellschaftern zustehenden Ergebnis (minus EUR 0,4 Mio.) ergibt sich ein Jahresüberschuss (Net Profit) von plus EUR 42,8 Mio. Dies bedeutet einen Anstieg von EUR 208,8 Mio.

Der operative Cash Flow konnte im Jahre 2002 auf plus EUR 520,9 Mio. gesteigert werden und übertraf damit den Vergleichswert des Vorjahres um beachtliche EUR 471,8 Mio. Der Cash Value Added (CVA) erhöhte sich deutlich um EUR 114,3 Mio. Der Return on Total Gross Assets (ROTGA) stieg von 5,2 % auf 7,7 %.

Der Schuldenabbau wurde im Geschäftsjahr 2002 konsequent fortgesetzt. Das Ausmaß der verzinslichen Verbindlichkeiten konnte auf Basis des umfassenden Sanierungsprogrammes um EUR 433,6 Mio. gesenkt werden. In Folge wurde damit das Net Gearing (Verschuldungsgrad) von 337,9 % auf 290,4 % abgesenkt. In Summe wurde dadurch auch eine Verbesserung der Eigenkapitalquote von 12,7 % auf 14,6 % erzielt. Die signifikante Verbesserung des Cash Flows, die Reduktion der Verbindlichkeiten und die Senkung des Net Gearings untermauern die erheblich verbesserte Krisenfestigkeit des Austrian Airlines Konzerns.

„Der Turnaround zeigt sich allein schon in den Zahlen für 2002 ganz eindeutig. Ertrags- als auch Bilanzkennziffern weisen einen deutlichen Trend zum Positiven auf“ kommentierte Finanzvorstand Mag. Thomas Kleibl die Bilanz für 2002.

Verkehrsergebnis
Aufgrund laufender Produktverbesserungen konnten im Vorjahr Marktanteile gewonnen werden. Die Passagierzahlen stiegen insgesamt um 3,3 % auf 8.834.656 beförderte Fluggäste. Im Linienverkehr wurden 7.269.235 Passagiere (plus 1,3 %) befördert, die Auslastung der Linienflüge konnte um 1,9 Prozentpunkte auf 70,5 % gesteigert werden. Damit lag erstmals in der Geschichte des Unternehmens der Auslastungsfaktor über 70 %. „Die Profitabilität hat sich im Linienverkehr merklich erhöht, die offensive Marktstrategie in unseren Nischen hat eindeutig Marktanteilsgewinne erbracht“, resümierte Marketingvorstand Dr. Josef E. Burger. Trotz des gedämpften Konjunkturumfeldes konnte die Transportleistung der Austrian Airlines Group auch bei Fracht und Post um 1,6 % auf 125.167 Tonnen gesteigert werden. Der Charterumsatz stieg im Berichtszeitraum durch Marktanteilsgewinne im Outgoing–Urlaubsverkehr, durch gezielte Verstärkung des Incoming-Geschäftes sowie durch eine erfolgreiche Drittmarktexpansion in der Schweiz.

Personalstand
Der Personalstand der Austrian Airlines Group wurde plankonform bis Ende des Jahres 2002 gegenüber dem Stand zum 31. August 2001 um 1.003 Positionen bzw. 12,5 % verringert. Zum Jahresende 2002 lag der Mitarbeiterstand mit 7.271 Personen deutlich unter dem Vorjahreswert von 7.624 (-4,6%).

Flotte und Technik
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden vier neue Flugzeuge in die Flotte integriert, vier Flugzeuge konnten verkauft werden. Mit einem Durchschnittsalter von 6,26 Jahren befindet sich die operative Flotte der Austrian Airlines Group weiterhin im weltweiten Spitzenfeld. „Eine wesentliche Verbesserung wurde im Bereich der technischen Wartung durch die endgültige Zusammenführung der Technikbetriebe von Austrian Airlines und Lauda Air realisiert“, stellte Vorstandsdirektor Dr. Walter Bock fest. Ab 2003 ist die Verantwortung für die Instandhaltung sämtlicher Jets der drei Production Companies an die neue Austrian Airlines Technikorganisation und den Wartungsbetrieb übergegangen.

Ausblick
Aufgrund der nicht einschätzbaren Dauer und Auswirkungen des Irak-Konfliktes und des SARS-Problems kann zum jetzigen Zeitpunkt keine abgesicherte Prognose für das Ergebnis des Geschäftsjahres 2003 abgegeben werden.

Vagn Soerensen zur Ausrichtung der Austrian Airlines Group: „Oberstes Ziel unserer neuen Strategie ist es, wieder eine nachhaltige Wertsteigerung des eingesetzten Kapitals zu erzielen. Aufgrund der spürbaren Auswirkungen der Konjunkturlage, des Irak-Konflikts und der SARS-Problematik haben wir umgehend Produktionskürzungen und weitere Einsparungsmaßnahmen eingeleitet, die sowohl nachhaltig als auch temporär wirksam.
     
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