Startschuss für Windparkprojekt im Burgenland  

erstellt am
11. 04. 03

Autarke Versorgung aus alternativen Energiequellen als Zukunftsvision
Eisenstadt (blms) - Das Burgenland hat sich in den letzten Jahren zu einem Vorreiter bei der Nutzung von alternativen Energiequellen entwickelt. Mit dem Spatenstich für das Windparkprojekt Neusiedl am See wurde diese Rolle einmal mehr bestätigt und der Startschuss für eine intensive Nutzung der Wind-Ressourcen auf der Parndorfer Platte gegeben. Die BEWAG und ihr Tochterunternehmen Austria Wind Power werden bis Jahresende in Neusiedl am See, Weiden und Gols drei Windparks errichten, deren Produktion 40 Prozent des burgenländischen Haushaltsverbrauches abdeckt. Die Investitionssumme dafür beträgt rund 112 Millionen Euro. Weitere Standorte sollen folgen. Insgesamt ist an ein Investitionsvolumen von 280 Millionen Euro gedacht. Wenn alle geplanten Projekte in Parndorf, Kittsee, Pama und Neudorf realisiert werden, können jährlich 820 Millionen kWh erzeugt werden, was dem Verbrauch von zwei Drittel aller burgenländischen Stromkunden entspricht.

“Es ist meine Vision, dass das Burgenland in acht bis zehn Jahren so viel Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt, wie wir tatsächlich verbrauchen. Ambitionierte Zielsetzung ist es daher, dass das Burgenland bei der Stromversorgung autark wird. Die Realisierung dieser Windparkprojekte ist als weiterer wichtiger Baustein zur Verwirklichung dieses Vorhabens zu werten“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.

Auch von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl kam massive Zustimmung zu diesem Projekt: „Vordergründig geht es darum, den Wirtschaftsstandort Burgenland nachhaltig abzusichern. Darüber hinaus investiert die BEWAG in einen Bereich, wo wir Arbeitsplätze nicht nur sichern, sondern auch neu schaffen können.“

Begonnen hat diese Offensive des Landes 1997 mit der Errichtung von Österreichs größtem Windpark in Zurndorf. Erst vor wenigen Wochen gab es den Spatenstich für den Ökostrompark Parndorf. Bei all diesen Projekten wird darauf geachtet, dass der natürliche Lebensraum nicht beeinträchtigt und erhalten bleibt. Gewährleistet ist dies durch eine Studie, die im Auftrag des Landes vom Österreichischen Institut für Raumplanung und Birdlife erstellt wurde. In dieser Studie sind 10 Prozent der Parndorfer Platte als geeignet ausgewiesen. Inzwischen wurde eine weitere Studie, die Möglichkeiten der Nutzung von Windkraft in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf ausloten soll, in Auftrag gegeben.

Das Burgenland, seit 1994 Klimabündnispartner, hat sich mit dieser Mitgliedschaft verpflichtet, die CO2 –Emissionen zu senken. Durch die massive Nutzung der Windkraft wird ein großer Beitrag dazu geleistet. Bei Fertigstellung aller Anlagen, die in Planung sind, wird eine CO2 –Reduktion von über 570.000 Tonnen im Jahr erreicht. Das entspricht einer Einsparung von 54 Millionen Liter Heizöl.

„Die Offensive im Bereich der erneuerbaren Energie ist ein weiterer Beleg für das starke ökologische Bewusstsein in unserem Land: Im Norden haben wir die Windkraft, im Süden das Zentrum für erneuerbare Energie. 35 Biomasse-Anlagen konnten bereits verwirklicht werden. Aber auch der Fachhochschulstudiengang mit dem Schwerpunkt Energie- und Umweltmanagement in Pinkafeld trägt maßgeblich dazu bei, dass sich das Burgenland zum Ökoland Nummer 1 entwickelt hat“, sagte der Landeshauptmann abschließend.
     
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