Maria Friedl ist die Achte im Klub der 105-Jährigen - Glückwünsche
der Stadt Graz
Graz (mag) - Mit 100 Lebensjahren ging sie noch selbst zum Straßganger Bauernmarkt einkaufen,
jetzt will es mit den Beinen nicht mehr recht klappen - aber sie liest noch mit Leidenschaft, vor allem in Zeitungen
und im Mondkalender, nach dem sie seit vielen Jahren lebt, und das mit sichtbarem Erfolg: Maria Friedl feierte
Anstoßen auf den 105. Geburtstag: Bürgermeister-Stellvertreter Walter Ferk überbrachte
Maria Friedl die Glückwünsche der Stadt Graz.
Fotos: Stadt Graz/Lohr |
in einem SeniorInnenheim in der Aribonenstraße in Straßgang ihren 105. Geburtstag, was ihr heute auch
die Glückwünsche und kleine Geschenke der Stadt Graz einbrachte. Die ehemalige Landwirtin ist die achte
Grazerin, die älter als 105 Jahre ist.
"Hohe Ehre!"
Mit einem Vierfach-Golddukaten und einem bunten Blumengruß stellte sich Bürgermeister-Stellvertreter
Walter Ferk am Mittwoch (09. 04.) Nachmittag namens der Stadt Graz als Gratulant bei
Maria Friedl ein. "Ich habe nicht gedacht, dass ich diese hohe Ehre noch erlebe", freute sich die Jubilarin
über den Besuch. Auch das Achterl Weißwein, mit dem der Bürgermeister-Stellvertreter mit ihr auf
den vor zwei Tagen begangenen Geburtstag anstieß, genoss sie sichtlich.
Bauernhof in Hart
Geboren wurde Maria Friedl am 6. April 1898 im oststeirischen Hatzendorf (Bezirk Feldbach). Die Ehe schloss sie
im Kriegsjahr 1941, mit ihrem Mann bewirtschaftete sie danach einen Bauernhof in Hart bei Graz. Vor 41 Jahren starb
ihr Mann, Kinder waren dem Paar nicht beschieden worden. Ins Heim in der Aribonenstraße übersiedelte
Maria Friedl im Jahr 1970. Demnächst kommt jedoch eine örtliche Veränderung auf die 105-Jährige
zu: Das ganze Heim übersiedelt nach Graz-St. Peter.
Geliebtes Lesen
"Das Reden geht noch recht gut, aber ich höre in jüngster Zeit immer schlechter, und mit den Augen
klappt es auch nicht mehr wie früher", erklärte Maria Friedl heute ihrem Gratulanten. Aufstehen
und Gehen sind noch selbstständig möglich, wenn die Frau etwas zum Festhalten findet. Am liebsten ist
ihr immer noch das Lesen, auch wenn die Zeitungen doch verflixt kleingedruckt sind. Eine spezielle Leselupe erleichtert
das Vorhaben, auch wenn sie wieder einmal im Mondkalender schmökert, um Tipps für ihr Leben zu finden.
Was die gläubige Katholikin noch gerne mag, ist die Sonntagsmesse im Radio: "Wenn der Pfarrer schön
langsam und laut redet, versteh ich ihn noch, aber sonst tu ich mir schon immer schwerer!" Im vergangenen
halben Jahr sei das mit dem Gehör halt stufenweise schlechter geworden. Trotz ihrer kleinen Beschwerden gilt
die 105-Jährige beim Pflegepersonal des Heimes in Straßgang als angenehme Bewohnerin, die immer viel
Zufriedenheit ausstrahlt. |