Mit dem Mondkalender zum 105. Geburtstag  

erstellt am
10. 04. 03

Maria Friedl ist die Achte im Klub der 105-Jährigen - Glückwünsche der Stadt Graz
Graz (mag) - Mit 100 Lebensjahren ging sie noch selbst zum Straßganger Bauernmarkt einkaufen, jetzt will es mit den Beinen nicht mehr recht klappen - aber sie liest noch mit Leidenschaft, vor allem in Zeitungen und im Mondkalender, nach dem sie seit vielen Jahren lebt, und das mit sichtbarem Erfolg: Maria Friedl feierte


Anstoßen auf den 105. Geburtstag: Bürgermeister-Stellvertreter Walter Ferk überbrachte Maria Friedl die Glückwünsche der Stadt Graz.

Fotos: Stadt Graz/Lohr
in einem SeniorInnenheim in der Aribonenstraße in Straßgang ihren 105. Geburtstag, was ihr heute auch die Glückwünsche und kleine Geschenke der Stadt Graz einbrachte. Die ehemalige Landwirtin ist die achte Grazerin, die älter als 105 Jahre ist.

"Hohe Ehre!"
Mit einem Vierfach-Golddukaten und einem bunten Blumengruß stellte sich Bürgermeister-Stellvertreter Walter Ferk am Mittwoch (09. 04.) Nachmittag namens der Stadt Graz als Gratulant bei Maria Friedl ein. "Ich habe nicht gedacht, dass ich diese hohe Ehre noch erlebe", freute sich die Jubilarin über den Besuch. Auch das Achterl Weißwein, mit dem der Bürgermeister-Stellvertreter mit ihr auf den vor zwei Tagen begangenen Geburtstag anstieß, genoss sie sichtlich.

Bauernhof in Hart
Geboren wurde Maria Friedl am 6. April 1898 im oststeirischen Hatzendorf (Bezirk Feldbach). Die Ehe schloss sie im Kriegsjahr 1941, mit ihrem Mann bewirtschaftete sie danach einen Bauernhof in Hart bei Graz. Vor 41 Jahren starb ihr Mann, Kinder waren dem Paar nicht beschieden worden. Ins Heim in der Aribonenstraße übersiedelte Maria Friedl im Jahr 1970. Demnächst kommt jedoch eine örtliche Veränderung auf die 105-Jährige zu: Das ganze Heim übersiedelt nach Graz-St. Peter.

Geliebtes Lesen

"Das Reden geht noch recht gut, aber ich höre in jüngster Zeit immer schlechter, und mit den Augen klappt es auch nicht mehr wie früher", erklärte Maria Friedl heute ihrem Gratulanten. Aufstehen und Gehen sind noch selbstständig möglich, wenn die Frau etwas zum Festhalten findet. Am liebsten ist ihr immer noch das Lesen, auch wenn die Zeitungen doch verflixt kleingedruckt sind. Eine spezielle Leselupe erleichtert das Vorhaben, auch wenn sie wieder einmal im Mondkalender schmökert, um Tipps für ihr Leben zu finden. Was die gläubige Katholikin noch gerne mag, ist die Sonntagsmesse im Radio: "Wenn der Pfarrer schön langsam und laut redet, versteh ich ihn noch, aber sonst tu ich mir schon immer schwerer!" Im vergangenen halben Jahr sei das mit dem Gehör halt stufenweise schlechter geworden. Trotz ihrer kleinen Beschwerden gilt die 105-Jährige beim Pflegepersonal des Heimes in Straßgang als angenehme Bewohnerin, die immer viel Zufriedenheit ausstrahlt.
     
zurück