Studie beleuchtet Potenzial im Burgenland
Eisenstadt (blms) - „Das Burgenland hat bei Neubauten sehr gute thermische Qualitätsstandards.
Ein sehr großes Potenzial gibt es jedoch im Bereich der Sanierung bereits bestehender Gebäude“, erklärte
Landeshauptmann Hans Niessl am Montag (07. 04.) im Rahmen der Präsentation einer
Studie, die Möglichkeiten der thermischen Sanierung im Burgenland beleuchtet.
Laut WIFO gibt es im Burgenland an die 50.000 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern aus der Periode
zwischen 1945 und 1980. Sie weisen großteils schlechte energetische Qualität auf und sind dringend sanierungsbedürftig.
Diese 50.000 Eigenheimbesitzer sind die gemeinsame Zielgruppe der Gemeinschaft Dämmstoff Industrie als Auftraggeberin
der Studie und der s Bausparkasse. Sie sind aber auch der zentrale Faktor für die Umsetzung der österreichischen
Klimastrategie.
„Mit unserer Studienkooperation wollen wir zeigen, dass die thermische Sanierung gerade im Eigenheimbereich besonders
rentabel und gesamtwirtschaftlich – ökologisch und ökonomisch – sinnvoll ist“, so Mag. Franz Roland Jany
von der Gemeinschaft Dämmstoff Industrie. Die Studienergebnisse belegen, dass bereits die Dämmung der
Außenwände mit beispielsweise 8 cm Vollwärmeschutz, neue Fenster und die Isolierung der oberen
Geschoßdecke sowie der Kellerdecke eine deutliche Verbesserung des Komforts, eine Reduktion der Heizkosten
und eine Verminderung der CO2-Emissionen bewirken.
Dazu der Landeshauptmann: „Eine intakte Natur und Umwelt, aber auch der Klimaschutz haben in unserem Land einen
sehr hohen Stellenwert. Das zeigt der hohe Anteil geschützter Gebiete, die Forcierung erneuerbarer Energie,
die erst kürzlich erfolgte Bestellung eines Umweltanwaltes sowie einer Klimaschutzbeauftragten. Auch die Gemeinden
werden über die von ihnen bestellten Umweltgemeinderäte in die Umsetzung der Klimastrategie des Landes
sehr stark eingebunden.“
Verdeutlicht werden diese Bemühungen im Bereich der Wohnbauförderung. Hier wurden seit dem Jahr 2000
Neubauten und umfassende Sanierungen bei der Förderhöhe gleichgestellt. Mit der Novelle des Wohnbauförderungsgesetzes,
die 2002 in Kraft getreten ist, gab es mit der Schaffung von Ökozuschlägen, die dem Häuslbauer bis
zu 20.000 Euro bringen, mit der verstärkten Förderung von Alternativ-Energieanlagen und mit der Einrichtung
einer unabhängigen Energieberatungsstelle weitere Schritte der Ökologisierung. Durch diese Servicestelle
konnten im vergangenen Jahr knapp 300 Energieberatungszuschüsse im Ausmaß von insgesamt rund 68.000
Euro gewährt werden.
All diese Maßnahmen zielen darauf ab, dass möglichst umweltschonend gebaut wird, dass der Energieverbrauch
gesenkt und somit auch der Schadstoffausstoß reduziert wird. Angestrebtes Ziel ist es, bei möglichst
vielen Bauten ein thermisches Qualitätsniveau zu erreichen, das einem modernen Niedrigenergiehaus entspricht.
„Fest steht, dass die thermische Sanierung in vielfacher Hinsicht gewinnbringend ist. Sie ist ein Gewinn für
die Umwelt, sie ist ein Gewinn für jeden Einzelnen, weil Heizkosten und damit Geld gespart werden kann. Investitionen
in die Sanierung sind aber auch ein Gewinn für den Arbeitsmarkt, weil Maßnahmen im Bereich der Sanierung
besonders beschäftigungswirksam sind. Ich bin daher davon überzeugt, dass das Engagement der s Bausparkasse
und der Gemeinschaft Dämmstoff Industrie in diesem Bereich zukunftsweisend ist“, betonte der Landeshauptmann
abschließend. |