Für eine Kläranlage in Singapur werden in den nächsten eineinhalb Jahren fünf
Faulbehälter errichtet
Fußach (twp.at) - Die Fußacher RSB-Schalungstechnik GmbH erhielt den Auftrag zur Errichtung
von fünf aneroben Faulbehältern für die Kläranlage Changi East in der Nähe des Flughafens
von Singapur. Der Auftragswert beläuft sich auf 1,7 Millionen Euro. "Diese Kläranlage ist eines
der größten Projekte in der Geschichte unseres Unternehmens", erklärt Geschäftsführer
Hugo Mathis dem Wirtschaftspressedienst twp.at.
Beauftragt wurde RSB-Schalungstechnik von Sembcorp Industries, einer der größten Baufirmen in Singapur.
Das Fußacher Unternehmen liefere das komplette Schalungsdesign sowie die Schalungssysteme für Trichter,
Zylinder und Decke der Faulbehälter. Darüber hinaus habe RSB auch die Leitung und Steuerung der Schalungsarbeiten
bekommen.
Baubeginn sei Ende Mai dieses Jahres. Mit dem Abschluß der RSB betreffenden Bauarbeiten rechnet Mathis in
eineinhalb Jahren. Die 45 Meter hohen Behälter sind Teil der ersten Ausbaustufe der neuen Kläranlage,
die bis 2007 in Betrieb gehen soll. Sie hat anfangs eine Kapazität von 800.000 Kubikmetern Abwasser pro Tag
und soll im Endausbau bis zu 2,4 Millionen Kubikmeter täglich verarbeiten. Die Faulbehälter haben ein
Fassungsvermögen von jeweils fast 20.000 Kubikmetern. Unter Luftabschluss findet dort ein biologischer Prozess
statt, bei dem Bakterien den Schlamm abbauen und dabei Biogas freisetzen.
RSB-Schalungstechnik ist in Singapur seit 1994 tätig und hat bereits bei drei früheren Kläranlagen
mitgebaut. Durch den Großauftrag komme es zu einer Verschiebung zwischen den wichtigsten Exportländer
zugunsten des asiatischen Raumes, so Mathis. Denn parallel dazu sei der deutsche Markt im Vorjahr eingebrochen.
Das Unternehmen liefert mit 55 Mitarbeitern bei einem Exportanteil von 93 Prozent fast die Hälfte aller Ausfuhren
nach Deutschland. Weitere wichtige Exportländer seien Belgien und die Niederlande.
Aufgrund der Entwicklung beim nördlichen Nachbarn ist der Umsatz im Vorjahr um ein Drittel auf 6,5 Millionen
Euro gesunken. "Zum Teil hängen diese Schwankungen aber auch mit dem Projektgeschäft Schalungsbau
zusammen", erklärt Mathis eine weitere Ursache für den Rückgang. Für heuer erwartet Mathis
gemäß Auftragslage wieder ein Geschäftsvolumen von neun Millionen Euro. Neben Changi East sei das
Unternehmen unter anderem bei Großkläranlagen in Brüssel und im belgischen Gent tätig.
RSB-Schalungstechnik ist ein Tochterunternehmen der 1978 gegründeten Rund-Stahl-Bau-Gesellschaft mbH. Eigentümer
sind über Beteiligungsgesellschaften Robert Manahl, Erich Metzler und Hugo Mathis. (gübi) |