Gemeinsamer Großrechner für Niederösterreich und Oberösterreich
St. Pölten (nlk) - Dass die Verwaltungsreform nicht nur ein Schlagwort ist, beweist die länderübergreifende
Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und Oberösterreich: Seit einigen Wochen wird ein gemeinsamer
EDV-Großrechnerbetrieb geführt, wodurch sich beide Länder 2,54 Millionen Euro pro Jahr sparen.
Dafür wurden sämtliche EDV-Produktionsabläufe und das Datensicherungsarchiv vollständig übernommen.
Der Großrechner läuft in Linz. Die „Feuerprobe“ hat er bereits vergangene Woche bei der NÖ Landtagswahl
bestanden.
„Mit diesem Projekt wurde ein Meilenstein in der Zusammenarbeit über Bundesländergrenzen hinaus gelegt“,
betonte Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer gestern in Linz. Verwaltungsreform bedeute,
nicht auf Kosten der Bürger, sondern innerhalb der Strukturen zu sparen. Pühringer: „Synergieeffekte
erzielt man nur in der gemeinsamen Zusammenarbeit.“ „Es geht darum, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich
einzusetzen“, erklärte Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka. Eine gute Zusammenarbeit mit Oberösterreich gebe
es schon innerhalb der Energieallianz. Ein Raumordnungsleitbild, das die Kooperation noch mehr verbessern soll,
sei bereits in Arbeit. Auch beim Beschaffungswesen und beim e-Government kann man sich eine Zusammenarbeit vorstellen.
In vielen Bereichen funktioniere die länderübergreifende Zusammenarbeit bereits. Beispiele hiefür
sind der Austausch von Sachverständigen, das Personalwesen oder die Straßenerhaltung und der Winterdienst
in den Grenzgebieten. „Solange die Identität eines Bundeslandes vollkommen gewahrt bleibt, sind derartige
Projekte sinnvoll“, meinte Sobotka. Beispielsweise können sich beide Politiker weder eine gemeinsame Kulturpolitik
noch gemeinsame Gesetzesbeschlüsse vorstellen.
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