Industrie: Uni-Reform ist jetzt in entscheidender Phase  

erstellt am
09. 04. 03

Uni-Räte sind Aufsichtsrat mit strategischer Verantwortung - Chance auf nachhaltige Zukunftssicherung bei erfolgreicher Umsetzung - Kulturwandel ist erwünschtes Ergebnis
Wien (pdi) - Internationale Wettbewerbsfähigkeit ist heute die Standortfrage schlechthin. Dazu gehören vor allem das Bildungssystem, seine Wissenschafts- und Innovationsleistung. Auf nationaler Ebene ist mit der Universitätsreform ein Meilenstein in Richtung Europäischer Bildungsstandort Österreich gelungen. Nach der Wahl aller Universitätsräte geht die Reform nun in eine entscheidende Phase. Deshalb hat die IV für 7.4. erstmals alle Universitätsräte eingeladen, ihre Rolle, Aufgaben und Herausforderungen für die Universität der Zukunft zu diskutieren. "Jetzt beginnt die eigentliche Umsetzung der Reform und der Beginn des Kulturwandels an den Universitäten. Industrie und Unis sind eine Schicksalsgemeinschaft für die Zukunft. In der gesamten Bildungskette wie auch im Forschungs- und Innovations-bereich müssen wir Österreich zukunftssicher machen", erklärte Dr. Wolfgang Eder, der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Innovation und Forschung der IV, bei einem Pressegespräch.

Gesamtstrategie für den österreichischen Hochschulsektor nötig
Es liege nun in der Verantwortung der bestellten Uniräte, die wichtigen Richtungsentscheidungen an den Universitäten zu treffen, sei es die Wahl des neuen Rektors oder die Festlegung der strategischen Positionierung im internationalen Wettbewerb. Eder hob dabei besonders die Dringlichkeit dieser Arbeit hervor: "Dieses ,Zeitfenster des Umdenkens' muss so gut wie möglich genutzt werden. Gleichzeitig muss die Österreichische Bildungspolitik den gesamten Hochschulsektor besser koordinieren und dafür sorgen, dass die finanziellen Mittel effizient für die Zukunftschancen junger Menschen verwendet werden." Diese Themen wurden zum Teil bereits im IV-Positionspapier FH:2010 über die Neugestaltung des FH Sektors präsentiert. Zukunftsthemen des Hochschulsektors bilden den Mittelpunkte der neuen IV Veranstaltungsreihe "In die Zukunft investieren.Hochschulen.Fachhochschulen", die am Montag (07. 04.) startete.

Universitätsräte: Commitment, strategisch, international orientiert
Die IV war sowohl Impulsgeberin für die Einrichtung der Fachhochschulen als auch für die Universitätsreform. Für Dr. Gerhard Riemer, Bereichsleiter für Bildung, Innovation und Forschung in der IV, haben die Uni-Räte auch die wichtige Aufgabe, Interessen der Gesellschaft mit den Möglichkeiten der Universitäten zu vernetzen: "Bei der Bestellung der Universitätsräte war es Interesse der IV, dass Universitäten von den ‚besten Köpfen' aus Gesellschaft, Wissenschaft und Industrie profitieren. Entscheidend für die Arbeit der Räte wird ihre organisatorische Einbindung und Integration in die Gesamtinstitution Universität sein." Die Uni-Räte müssen sich als Teil der Universität verstehen und von Angehörigen der Universität bestmöglich in die internen Kommunikations- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden. "Ihre Rolle muss vor allem durch das gemeinsame Commitment bestimmt sein, die Zukunft der jeweiligen Universität unabhängig, sach- und nicht politikbezogen, international orientiert und im Interesse der Universität mitzugestalten", so Riemer, "sie sind definitiv Aufsichtsgremien mit strategischer Verantwortung."

Wissenswachstum für mehr Wirtschaftswachstum
IV-Generalsekretär Dkfm. Lorenz Fritz erwartet eine erfolgreiche Umsetzung der Uni-Reform: "Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem internationalen und im Wettbewerb führenden Bildungsstandort Österreich. Bildungsministerin Gehrer ist die Durchsetzung eines Reformwerks gelungen, das die Industriellenvereinigung voll und ganz mittragen kann. Wirtschaftswachstum braucht Wissenswachstum und die Universitätsreform ist ein wichtiger Baustein für hierfür notwendige Rahmenbedingungen." Um eine Forschungsquote von 2,5% des BIP zu erreichen, müsse auch auf Forscher-nachwuchs gesetzt werden. "Uns droht in den nächsten Jahren ein Engpass von mehreren tausend Wissenschaftern und Technikern bis 2005. Hier erwarten wir uns, dass die Ausbildung an den Unis in Zukunft einen stärkeren Beitrag leistet. Doch es geht uns nicht nur um Technik und Naturwissenschaften, sondern ebenso um hohe Qualität in allen geisteswissenschaftlichen Studien, denn auch sie sind für die gesellschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung", erklärte Fritz abschließend.
     
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