50 Millionen Euro für Internationalisierungs-Offensive – Präsentation
des Außenwirtschaftsjahrbuchs 2002/2003
Wien (bmwa) - "Der Erfolgsgeschichte des Österreichischen Außenhandels setzt sich
weiter fort, die Handelsbilanz ist im Jahr 2002 sogar erstmals positiv", zeigte sich Wirtschafts- und Arbeitsminister
Dr. Martin Bartenstein am Montag (07. 04.) anlässlich der Präsentation des
Außenwirtschaftsjahrbuches 2002/2003 erfreut. "Um die Exportwirtschaft weiter zu stützen, ist gemeinsam
mit der Wirtschaftskammer eine Internationalisierungs-Offensive geplant, die auf Mittel in der Höhe von insgesamt
50 Millionen Euro für 2003 zurückgreifen kann.", so Bartenstein weiter. Jeweils 25 Millionen steuern
der Bund und die WKÖ bei. Diese Offensive soll auch 2004 weitergeführt werden.
Österreichs Exportwirtschaft hielt sich 2002 unter schwierigen Rahmenbedingungen sehr gut: Nach einer Zunahme
von 6,5 % im Jahr 2001 wuchsen die österreichischen Warenexporte laut vorläufigen Zahlen im Jahr 2002
um 4,1%. "Trotz der schwierigen internationalen Rahmenbedingungen sollte auch für 2003 ein Plus drinnen
sein" so Bartenstein. "Gott sei Dank gibt es die Nachbarn im Osten", so der Minister weiter, denn
der Osthandel erwies sich als besonderer Wachstumsmotor. Seit 1995 wuchsen die österreichischen Exporte in
die Oststaaten um jährlich durchschnittlich 12,5 %, damit stieg ihr Anteil von 14% auf fast 18%. Das bedeuten
ein Aktivum von rund 3 Milliarden Euro und eine Deckungsquote von 129%.
Mit dieser Entwicklung des Exportes und der Außenwirtschaft ist Österreich eine "international
herzeigbare Größe". Erstmals seit 1912 kam es 2002 zu einer positiven Handelsbilanz mit einem Überschuss
von 319 Millionen Euro. "Das beweist die Qualität der österreichischen Exporteure und die gestiegene
Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft", so Bartenstein.
Direktinvestitionen:
Auch bei den Direktinvestitionen ist Osteuropa Topdestination für österreichische Unternehmen.
Insgesamt wurde im ersten Halbjahr 2002 mit 3,2 Milliarden Euro bereits soviel investiert, wie im gesamten Jahr
davor, die Hälfte davon in Mittel- und Osteuropa.
Jahresthema: Handelspolitische Herausforderungen: Voraussetzungen für eine erfolgreiche WTO-Runde
Damit wird auf das wichtigste handelspolitische Ereignis dieses Jahres Bezug genommen, die 5. WTO-Ministerkonferenz
in Cancun/Mexiko. Diese wird neben einer Bestandsaufnahme der laufenden Verhandlungen Entscheidungen über
die Aufnahme von Verhandlungen in den Bereichen Investitionen und Wettbewerb sowie wichtige Weichenstellungen bezüglich
der Behandlung entwicklungspolitischer Aspekte im WTO-Rahmen bringen.
Zur laufenden GATS Diskussion betonte der Minister, dass die EU-Angebotsliste in Brüssel bis Mitte April endgültig
beschlossen und danach nach Genf übermittelt werde.
Das Außenwirtschaftsjahrbuch, das in Zusammenarbeit mit WIIW, WIFO und WU erstellt wird, erscheint heuer
zum neunten Mal und ist auch auf der Homepage des BMWA abrufbar. Das Jahresthema 2002 „Handelspolitische Herausforderungen:
Voraussetzungen für eine neue WTO-Runde" wird ausführlich von internationalen Experten wie z.B.
EU-Handelskommissar Pascal Lamy und Vertretern der WTO und von NGOs beleuchtet. |