Langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Alpenvereinen
und Nationalparkverwaltung öffentlich bestätigt
Salzburg (lk) - Alpenverein und Nationalparkverwaltung streben mittelfristig an, alle Schutzhütten
im Nationalpark auf das Niveau mit Umweltgütesiegel zu heben, was neben der positiven Einstellung der Hüttenbetreiber
auch enorme Investitionen im Bereich der Ver- und Entsorgungseinrichtungen erfordert. Selbstverständlich wird
in einer Schutzhütte mit Umweltgütesiegel auch nicht geraucht. Nicht gesichert ist derzeit noch die Versorgung
der Schutzhütten mit Rapsöl als Energiequelle für Stromgeneratoren.
28 Sektionsvorsitzende, Wege- und Hüttenwarte sowie Hüttenwirte trafen einander kürzlich im Uttendorfer
Nationalparkhaus zu einer Arbeitstagung mit Fachreferenten des Deutschen Alpenvereins (DAV), des Österreichischen
Alpenvereins (ÖAV) und der Nationalparkverwaltung. Durch das im vergangenem Jahr beschlossene Partnerschaftsübereinkommen
zwischen dem Österreichischen Alpenverein und dem Salzburger Nationalparkfonds wurde die langjährige
intensive Zusammenarbeit öffentlich bestätigt und für die Zukunft gesichert.
Immer größere Probleme bereitet den Alpenvereinssektionen die Erhaltung des weitläufigen alpinen
Wegenetzes auf Ehrenamtlichkeit. Hauptberufliche Wegemacher können nur durch großzügige Förderungen
finanziert werden.
Einheitliches Beschilderungssystem vor Abschluss
Die Tagungsteilnehmer wurden vom Hütten- und Wegereferenten des ÖAV, Ing. Eckard Ehm, umfassend
über den Stand des alpenweit geplanten einheitlichen Beschilderungssystems informiert. Die Erarbeitung der
neuen Richtlinien, koordiniert von der Salzburger Land Tourismusgesellschaft, stehen im Bundesland Salzburg vor
dem Abschluss. Auf allen Schutzhütten soll an einem repräsentativen Platz ein Nationalpark-Infopoint
mit einheitlichen und ortsspezifischen Informationen errichtet werden. Die Schutzhütten sind die Visitenkarte
des Alpenvereins im Nationalpark.
Eine flächendeckende Besucherzählung und Besucherbefragung im gesamten Nationalpark Hohe Tauern und dem
angrenzenden Naturpark Rieserferner/Ahrn soll Informationen über Besucherfrequenz, -verhalten und -verteilung
liefern.
Mag. Peter Hasslacher, Leiter der Fachabteilung für Naturschutz und Raumordung des ÖAV, präsentierte
das Projekt „Glocknerrunde Nationalpark Hohe Tauern", eine auf zehn Tagesetappen geplante Treckingtour rund
um den Großglockner auf bestehende alpinen Wandersteigen.
Immer größere Probleme bereitet den Alpenvereinssektionen die Umsetzung der gesetzlichen Auflagen zur
Reinigung der Abwässer bei den alpinen Schutzhütten. „Abwasserwerte wie in Quellschutzgebieten"
kann nicht die Lösung im kristallinen Gestein der Hohen Tauern mit natürlichen Filtersystemen in Form
von riesigen Schotter- und Sandhalden sein, so die Sitzungsteilnehmer.
Die Nationalparkverwaltung Salzburg pflegt seit 20 Jahren den intensiven Kontakt zu den Alpenvereinssektionen und
unterstützt sie bei der Erhaltung der für den Alpintourismus unverzichtbaren Schutzhütten- und Wegeinfrastruktur. |