Die Gurtanlegequote in Österreich ist noch immer nicht zufriedenstellend, einziger Lichtblick
sind die Frauen: Sechs Prozent mehr Frauen lassen den Gurt im Pkw klicken
Wien (kfv) - Im Jahr 2002 ereigneten sich auf Österreichs Straßen 43.175 Unfälle
mit Personenschaden, was einer Erhöhung von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 956 Menschen
mussten im vergangen Jahr ihr Leben lassen - das bedeutet eine Reduktion von genau zwei Personen. Nicht gerade
eine positive Bilanz für die Verkehrssicherheit.
Ohne Gurt: Siebenmal erhöhtes Risiko getötet zu werden Laut einer KfV-Erhebung ist das Risiko bei einem
Unfall getötet zu werden, für Gurtenmuffel siebenmal so hoch wie für angegurtete Pkw-Insassen. Für
Pkw-Lenker ist das Risiko sogar mehr als neunmal so hoch. Wer einen Gurt verwendet rettet Leben und reduziert die
Häufigkeit und Schwere von Brustkorbverletzungen, Kopfverletzungen, Gesichts- und Augenverletzungen, Verletzungen
an Beinen und Füßen und verhindert, dass Personen aus dem Wagen geschleudert werden.
Jeder zweite Tote nicht angegurtet Im Jahr 2002 wurden 524 Pkw-Insassen getötet - davon waren 263 nicht angegurtet.
Das bedeutet, dass jeder zweite getötete Pkw-Insasse nicht angegurtet war. Ungesicherte Insassen machen mehr
als 27 Prozent aller Verkehrstoten aus. Noch immer ist etwa jeder vierte Österreicher ohne Gurt unterwegs,
im Ortsgebiet sogar jeder dritte.
Frauen schnallen sich häufiger an Laut Gurtanlegequote ist eine positive Bilanz für die Verkehrssicherheit
bei den weiblichen Pkw-Insassen zu verzeichnen. Im Jahr 2002 verwendeten 80 Prozent der Frauen und 74 Prozent der
Männer den Gurt. Zwar nutzt nur rund jeder zweite Österreicher den Gurt auf den Rücksitzen - erfreulicherweise
ist aber eine Steigerung um 18,2 Prozent-Punkte im Vergleich zu 2001 zu beobachten (2001: 43,4 %, 2002: 61,6 %).
Gerade auf den Rücksitzen kann eine Gefahrensituation entstehen. Bei einem Zusammenstoß kann der nicht
angeschnallte Passagier auf dem Rücksitz gegen den Vordermann geschleudert werden und diesen zusätzlich
gefährden.
"In Deutschland sind immerhin 95 Prozent aller Pkw-Insassen vorne immer angegurtet. Bei diesem Vergleich zeigt
sich ein deutliches Potenzial für uns Österreicher", zeigt sich Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratorium
für Verkehrssicherheit (KfV) nachdenklich.
15 Todesopfer im Straßenverkehr während der vergangenen Woche, davon 9 am Wochenende Bei den tödlichen
Verkehrsunfällen in der vergangenen Woche verloren 12 Pkw-Insassen (davon 8 Lenker), 1 Moped-Lenker und 2
Fußgänger ihr Leben. Als vermutliche Hauptunfallsursachen dieser tödlichen Verkehrsunfälle
mussten nichtangepasste Fahrgeschwindigkeit (4), Unachtsamkeit (1), Vorrangverletzung (3), Überholen (2),
Fehlverhalten Fußgänger (1) und Sonstige (1) festgestellt werden. Bei 2 Verkehrsunfällen konnte
die Ursache bisher nicht ermittelt werden. Alkoholisierung war bei einem Unfall Mitursache. Ein Fußgänger
kam durch Fremdverschulden ums Leben. 6 der 14 Unfälle waren Alleinunfälle. 4 tödlich verletzte
Fahrzeuginsassen waren nicht angegurtet. Vom 1. Jänner bis zum 6. April dieses Jahres gab es damit auf dem
österreichischen Straßennetz vorläufig 161 Verkehrstote (30-Tages-Fristabgrenzung berücksichtigt
bis Ende Februar), im Vergleichszeitraum des Vorjahres verunglückten nach endgültigen Zahlen 188 Menschen
tödlich. |