Klangforum präsentiert Zyklus »Gegenwarten«  

erstellt am
08. 04. 03

Wien (rk) - Das Klangforum Wien präsentierte am Montag seinen Zyklus "Gegenwarten", mit dem das Ensemble in der Saison 2003/04 im Mozartsaal des Konzerthauses zu hören sein wird. Damit schließt das Klangforum an die bestens verkauften Zyklen der vergangenen drei Jahre an, auf deren Publikumserfolg Klangforum-Leiter Sven Hartberger bei der Pressepräsentation verwies: Wien sei eben durchaus eine Stadt der musikalischen Moderne, es gebe ein Publikum für diese Konzerte, für die Auseinandersetzung mit der Musik der Gegenwart. Der kommende Zyklus bietet insgesamt sieben Konzerte, jeweils mit thematischen Schwerpunkten und mit Werken der internationalen Avantgarde und Dirigenten wie dem musikalischen "Hausherren" Sylvain Cambreling oder Hans Zender. Es werden rund 500 Abonnements aufgelegt, sollte der Zustrom zu den Konzerten in Zukunft noch stärker werden, ist auch an die Einrichtung eines zweiten Zyklus gedacht. Die Abonnementpreise für die Konzerte liegen zwischen 75 und 132 Euro, sie sind gegenüber den Einzelkarten wesentlich verbilligt, für die Jugend gibt es ein Abo um 56 Euro.

Hartberger verwies im Zusammenhang mit dem neuen Zyklus auch auf die Kooperation mit bedeutenden Festivals wie Donaueschingen oder Witten: Dadurch werde dem Klangforum ermöglicht, Kompositionsaufträge zu vergeben, die österreichischen Komponisten zu Gute kommen. Die Werke kommen nach den Uraufführungen bei den Festivals in Wien zur Aufführung. Umgekehrt werden Werke von Georg Friedrich Haas und Bernhard Lang zunächst in Wien gespielt, nachher beim Festival "Ars musica" in Brüssel.

Weitere Pläne des Ensembles: "Crossings", eine Zusammenarbeit mit den Berliner Festwochen und mit dem China Found Workshop Taipei im Sinne der interkulturellen musikalischen Begegnung und das szenische Projekt "Wolf": Ausschnitte aus Mozart-Opern, von Sylvain Cambreling für das Klangforum musikalisch bearbeitet, in der Regie von Alain Platel: ab ersten Mai zunächst bei der Ruhr- Triennale in Duisburg zu sehen, danach an der Volksbühne Berlin, in Avignon und beim Flandern-Festival in Gent. Ein Wiener Aufführungsort steht noch aus, aber das könne noch werden, so Hartberger. Generell gab sich der Klangforum-Chef mit der Situation des Ensembles sehr zufrieden, die Qualität und der künstlerische Erfolg würden auch ihren finanziellen Niederschlag finden, diese Standards sollten aber von der öffentlichen Hand noch verstärkt anerkannt werden. Bezüglich der Lösung des Proberaum-Problems gebe es Gespräche.
     
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