Bildungspolitik  

erstellt am
17. 04. 03

Heuer fast 1,5 Millionen Euro für Förderungsstipendien
Bildungsministerin Gehrer erlässt Verordnung über Aufteilung auf Universitäten
Wien (bm:bwk) - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hat dieser Tage die Verordnung unterzeichnet, mit der rund 1,470.000 Euro für die Vergabe von Förderungsstipendien im Jahr 2003 an die Universitäten verteilt werden. Mit diesen Mitteln werden wissenschaftliche oder künstlerische Arbeiten von Studierenden gefördert. Die Aufteilung der Gelder auf die Universitäten erfolgt nach der Zahl der Studienabschlüsse im abgelaufenen Studienjahr.

Gleichzeitig mit der Einführung der Studienbeiträge wurden die Mittel für die Studienförderung um 32,7 Mio. Euro auf 145 Mio. Euro jährlich angehoben. Das Studienförderungsgesetz sieht vor, dass jährlich 1% der vom Bildungsministerium im Jahr zuvor aufgewendeten Studienförderungsmittel den Universitäten für Förderungsstipendien zur Verfügung gestellt wird. Für das Jahr 2003 stehen für Förderungsstipendien 1,470.000 Euro zur Verfügung, das sind um rund 320.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Höhe der Stipendien, die einmalig für wissenschaftliche oder künstlerische Arbeiten an Studierende vergeben werden können, beträgt zwischen 700 und 3.500 Euro. Im Vorjahr wurden auf diese Weise 576 vielversprechende studentische Arbeiten gefördert. Hinsichtlich der Art der wissenschaftlichen Arbeiten gibt es keine gesetzlichen Voraussetzungen, sie darf lediglich zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht fertig gestellt sein. Die Zuerkennung der Stipendien erfolgt durch die Studiendekane. Dort bekommt man auch nähere Informationen über die Ausschreibungstermine und die detaillierten Vorausetzungen, die an den Universitäten unterschiedlich gestaltet sein können.

Rund ein Drittel der Stipendiengelder erhält die Universität Wien, es folgen die Universitäten Graz (rund 195.000 Euro), Innsbruck (156.000 Euro), Salzburg (120.000 Euro) und die Wirtschaftsuniversität Wien (104.000 Euro). Knapp 100.000 Euro gehen an die TU Wien, die TU Graz kann 63.000 Euro vergeben. Nach Fakultäten betrachtet entfallen bei den Universitäten die meisten Mittel auf die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bzw. Geisteswissenschaften, an den Technischen Universitäten auf Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten. Mit fast 50.000 Euro können Arbeiten der Studierenden an den Kunst-Universitäten gefördert werden.

 

 Niederwieser: Gehrers Vorschläge zur Studienförderung dürftig
Negative Effekte der Studiengebühren werden nicht ausgeglichen
Wien (sk) - Die heute bekannt gewordenen Vorschläge von Ministerin Gehrer zur Verbesserung der Studienförderung seien "dürftig" und reichten nicht aus, um die negativen Effekte der Studiengebühren auszugleichen, erklärte SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser Mittwoch (16. 04.) gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. Es sei entscheidend, dass die Studienbeihilfe so bemessen ist, dass Studierende nicht gezwungen sind, nebenbei zu arbeiten; wie zahlreiche Studien belegten, verlängere eine Erwerbstätigkeit neben dem Studium - Ferialpraktika ausgenommen - die Studiendauer enorm.

Niederwieser vermisst in der Novelle zum Studienförderungsgesetz eine Verbesserung der Anspruchsvoraussetzungen für Förderungen, die Möglichkeit des Teilzeitstudiums für Berufstätige sowie eine Entschärfung der Bedingungen, unter denen man Beihilfe und Förderungen verliert. De facto könne ein Studienwechsel in einem höheren Semester zu einem Verlust der Studienbeilhilfe in diesem Studienabschnitt führen. "Diese Härten müssen unbedingt beseitigt werden."

Niederwieser kündigte außerdem an, dass man sich die Absetzbarkeit der Studiengebühren sehr genau ansehen werde, bestehe doch die "Gefahr neuer Ungerechtigkeiten". "Schließlich kann ja nur jemand etwas von der Steuer absetzen, der auch Steuern zahlt. Viele Studierende liegen aber unter dieser Grenze, wo etwas steuerlich veranlagt wird, und diesen Studenten bringt die Absetzbarkeit überhaupt nichts", so der SPÖ-Bildungssprecher, der vor einer Lösung, die wieder nur die Besserverdienenden bevorzugen würde, warnt. "Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es zwar leichte Verbesserungen gibt, diese reichen aber bei weitem nicht aus, um die negativen Effekte der Studiengebühren auszugleichen. Es wäre daher nach wie vor vernünftiger, zur Gänze auf die Studiengebühren zu verzichten", schloss Niederwieser.
 
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