EU-Umfrage: Europäer nutzen das Internet, um sich über Gesundheitsfragen zu informieren  

erstellt am
17. 04. 03

Traditionelle Medien werden jedoch weitehin bevorzugt
Brüssel (eu-comm) - Auf welche Quellen greifen die Europäer zurück, wenn sie zuverlässige Informationen über Gesundheitsfragen benötigen? Einer heute von der Europäischen Kommission veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage zufolge nutzt beinahe jeder vierte EU-Bürger (23 %) hierfür das Internet. Allerdings gibt es hier erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten: während sich in Dänemark und in den Niederlanden etwa 40 % der Bürger im Internet über Gesundheitsthemen informieren, liegt dieser Anteil in Griechenland, Spanien, Portugal und Frankreich bei 15 % oder darunter. Fachleute wie Ärzte und Apotheker sind nach wie vor die wichtigste Quelle der Europäer für Gesundheitsinformationen, und die traditionellen Medien Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften werden weiterhin dem Internet vorgezogen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage: Hilfs- und Gesundheitsorganisationen genießen in Gesundheitsfragen das größte Vertrauen (84 %), Unternehmen und Parteien wird dagegen am wenigsten vertraut (16 % bzw. 11 %).

„Diese Umfrage zeigt auf, dass es eindeutig einen Bedarf an Online-Gesundheitsinformationen gibt, und macht zugleich deutlich, welchen Medien die Verbraucher vertrauen", sagte David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz. „Vielen Europäern ist noch nicht bewusst, dass es im Internet ein großes Angebot an zuverlässigen Gesundheitsinformationen gibt. Mit ihrem Aktionsprogramm im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der Initiative eHealth will die EU sicherstellen, dass die Europäer auf qualitativ hochwertige, nützliche und verlässliche Online-Gesundheitsinformationen zugreifen können."

Die Verbesserung des Informations- und Wissensstandes in Gesundheitsfragen ist eine der Prioritäten des EU-Aktionsprogramms im Bereich der öffentlichen Gesundheit (2003-2008) mit einem Gesamtvolumen von 312 Mio. Euro, für das Kommissar Byrne am 18. März den Startschuss gab (siehe IP/03/393).

Im Rahmen der EU-Initiative eHealth hat die Kommission eine Empfehlung zu Qualitätskriterien für gesundheitsbezogene Websites veröffentlicht (siehe IP/02/1819). Außerdem wird am 22. und 23. Mai in Brüssel eine EU-Ministerkonferenz zum Thema „eHealth" stattfinden (siehe IP/03/425).

Wichtigste Umfrageergebnisse
Im Durchschnitt sind 41 % der Europäer der Ansicht, dass das Internet ein gutes Medium ist, um sich über Gesundheitsfragen zu informieren. In Dänemark und den Niederlanden liegt dieser Anteil sogar bei 62 % bzw. 61 %. Nach Auffassung von 16 % der EU-Bürger ist das Internet keine gute Quelle für Gesundheitsinformationen, weitere 16 % meinen, es komme auf die gesuchten Informationen an, und 27 % sind unentschieden.

Angehörige der Gesundheitsberufe, beispielsweise Ärzte und Apotheker, werden von 45 % der Europäer als wichtigste Quelle für gesundheitsbezogene Informationen genannt. 20% geben an, das Fernsehen sei ihre Hauptquelle für Gesundheitsinformationen, 8% nennen Bücher, 7 % Zeitungen und nur 3,5 % das Internet.

Auf die Frage nach zusätzlichen Quellen für Gesundheitsinformationen wurden das Fernsehen (38,5 %), Zeitungen und Zeitschriften (jeweils etwa 24 %) sowie Gespräche mit Familienmitgliedern und Freunden (29 %) am häufigsten genannt.

Hilfs- und Gesundheitsorganisationen (z. B. Rotes Kreuz, Ärzte ohne Grenzen) genießen in der EU das größte Vertrauen als Quelle für Gesundheitsinformationen (84 %). Den zweitbesten Wert bei der Vertrauenswürdigkeit erreichen Verbraucherorganisationen (67 %), dicht gefolgt von Schulen und Hochschulen (65,5 %) und Umweltorganisationen (63 %). Den Medien vertrauen 39 % der Befragten, Regierungen werden von 23 % genannt, während Unternehmen und Parteien in Bezug auf Gesundheitsinformationen die geringste Vertrauenswürdigkeit zugeschrieben wird (16 % bzw. 11 %).
     
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