Volksbank Tirol setzt auf Eigenständigkeit   

erstellt am
17. 04. 03

Kundeneinlagen wuchsen im ersten Quartal 2003 um zehn Prozent
Innsbruck (twp.at) - Die Volksbank Tirol will künftig noch mehr mit ihrer Identität als selbständiges Tiroler Institut punkten. "Wir sind ein Tiroler Institut, das in Tirol Arbeitsplätze schafft und in Österreich Steuern zahlt. Das ist nicht bei allen Mitbewerbern in unserem Umkreis so", stellt Vorstandsdirektor Gerhard Schwaiger im Gespräch mit dem Wirtschaftspressedienst twp.at fest.

Allein für das vergangene Jahr überweist die Volksbank Tirol 2,8 Millionen Euro als Ertragssteuern an die Finanz. "Die Leute sollen sich überlegen, ob sie ihr Geld etwa zu einem Institut tragen, dessen Konzernmutter im Ausland sitzt, oder ob sie nicht besser eine Tiroler Bank stärken, von der die gesamte Region profitiert", appelliert Schwaiger. Bei einzelnen Großkunden habe diese Argumentation bereits gegriffen: Namhafte Tiroler Institutionen hätten im Vorjahr ihre Bankverbindung zur Volksbank Tirol gewechselt.

Das Tiroler Geldinstitut, das in 22 Geschäftsstellen 240 Mitarbeiter beschäftigt, hat im Vorjahr trotz schwierigem Umfeld gut verdient. Das Betriebsergebnis betrug zwölf Millionen Euro nach 12,8 Millionen im Jahr zuvor, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9,5 Millionen nach zehn Millionen Euro 2001. Die Kredite und Spareinlagen wuchsen 2002 jeweils um rund vier Prozent. Die Bilanzsumme stieg um knapp fünf Prozent auf 1,04 Milliarden Euro.

Stolz ist Schwaiger, der mit 1. Juli den Vorsitz im Vorstand übernimmt, auf die ausgewogene Bilanzstruktur: Primärmitteln von 680 Millionen Euro stehen Ausleihungen von 630 Millionen Euro gegenüber. "Damit sind wir bei der Refinanzierung von anderen Instituten weitgehend unabhängig", argumentiert Schwaiger. Auch das Depotvolumen bewege sich auf dem Niveau von 2001, obwohl die Volksbank Tirol von italienischen Kunden 15 Millionen Euro aufgrund des Tremonti-Gesetzes verloren habe.

Im ersten Quartal 2003 seien die Kundeneinlagen um zehn Prozent gestiegen, und zwar sowohl bei den Primärmitteln als auch bei den Wertpapieren. Nach Einschätzung Schwaigers sind unter anderem auch die öffentlichen Diskussionen bei den beiden Mitbewerbern Tiroler Sparkasse und Hypo Tirol dafür verantwortlich. Bis Jahresende rechnet der Vorstand mit einem Bilanzsummenwachstum von fünf bis sechs Prozent und einem Ergebnis auf dem Niveau von 2002. (um)
     
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