Bozen (lpa) - Verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Schüleraustausch und Organisation von
Schülerpraktika in den benachbarten Ländern, Erstellung einer gemeinsamen Datenbank mit möglichen
Praktikumsplätzen, gemeinsame Fachausbildung für Lehrpersonen: Dies sind die Ergebnisse der Gesamttiroler
Direktorenkonferenz landwirtschaftlicher Fachschulen, die mit Vertretern aus Nord-, Süd- und Osttirol sowie
aus dem Trentino in Salern stattgefunden hat. Seit der Gründung des Rings Landwirtschaftlicher Lehranstalten
Tirols im Jahre 1984 gibt’s diese Treffen regelmäßig.
Zur bewährten Tradition geworden ist bisher z. B. der Gesamttiroler Sporttag, an dem sich die Schüler
aller Fachschulen beteiligen. Bei der sportlichen Zusammenarbeit soll es aber nicht bleiben. Vielmehr will man
in Zukunft auch gemeinsame schulische Aktivitäten angehen, betonten die Direktoren der land-, forst- und hauswirtschaftlichen
Berufsbildung, Stefan Walder, Franz Krössbacher und Ivano Artusio. Auch Landesrat Hans Berger sieht diese
Entwicklung positiv: "Wir haben in Nord-, Ost- und Südtirol und dem Trentino die gleichen Bedingungen
für die Ausbildung in der Land- und Hauswirtschaft. Von einer verstärkten grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit zwischen den Fachschulen können alle nur profitieren."
Das Treffen in Salern wurde auch genutzt, um alle Beteiligten über den aktuellen Stand der Schulentwicklung
in den jeweiligen Ländern auf dem Laufenden zu halten. Vertieft wurden auch die möglichen Auswirkungen
der neuen Schulreform in Italien auf die land- und hauswirtschaftliche Berufsbildung in Südtirol.. In diesem
Sinne berichtete auch Franz Krössbacher von der Genehmigung eines dreijährigen Aufbaulehrgangs nach der
dreijährigen Fachschule durch das Bundesministerium für die landwirtschaftliche Berufsbildung Wien. Dieser
dreijährige Aufbaulehrgang in Kematen in Tirol führt zum Abitur und berechtigt zu einem Weiterstudium
an der Universität. Krössbacher betonte, dass er sich sehr freuen würde, wenn auch einige Südtiroler
Absolventen von Fachschulen das Angebot in Nordtirol nützen würden. Interessante Perspektiven für
die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Schulen zeigte schließlich Vesna Caminades vom Amt für
europäische Integration auf. Sie schilderte die Rahmenbedingungen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
im Rahmen von Interreg-Projekten. Mit der Besichtigung der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern
und der Bibliothek des Klosters Neustift unter der Führung von Prälat Krysostomus Giner, endete die gemeinsame
Konferenz. |