Softwarekonzern verspricht größere Sicherheit und höhere Produktivität
Wien (pte) - Nach mehreren Verzögerungen, die den Launchtermin immer wieder zurück geschoben
hatten, präsentiert Microsoft den jüngsten Spross seiner Server-Familie nun offiziell. Der Windows Server
2003 stellt einen radikalen Strategiewechsel bei Microsoft dar. "Der Windows Server 2003 ist das erste Produkt
aus dem Konzern, das vollständig unter der Trustworthy Computing-Initiative von Microsoft entwickelt wurde",
erklärte Andreas Ebert, Geschäftsführer von Microsoft Österreich, bei der Präsentation
des Softwarepakets gestern, Mittwochabend, in Wien. Das offizielle Launchevent in den USA findet am 24. April in
San Francisco statt. Gleichzeitig mit dem Server-Betriebssystem bringt Microsoft auch seine Entwicklungsumgebung
Visual Studio .Net 2003 an den Start.
Der Server bietet nach Angaben von Microsoft nur die Hälfte der Angriffsfläche zum Vergleich von Windows
NT 4.0. Alle Services, die nicht für den unmittelbaren Betrieb benötigt werden, sind von Haus aus deaktiviert.
Der integrierte Internet Information Server (IIS) 6.0 wurde für die verbesserte Sicherheit komplett neu programmiert.
Zusätzlich wurde während der Entwicklung der Code schon ausgiebig auf Sicherheitslücken überprüft.
Microsoft verspricht auch bei der Wirtschaftlichkeit des Servers große Steigerungen. So soll der Windows
Server 2003 eine Effizienzsteigerung von rund 30 Prozent gegenüber seinem Vorgänger bieten und damit
eine umfassende Server-Konsolidierung in einem Unternehmen erlauben sowie Einsparungen bei den laufenden Kosten
von bis zu 20 Prozent beim Systemmanagement ermöglichen. Dies werde vor allem durch höhere Stabilität
im laufenden Betrieb sowie eine einfachere Bedienbarkeit der Software erreicht. Kapazitäten in den IT-Abteilungen
können so aus der Systemwartung in die Entwicklung neuer Anwendungen umgeschichtet werden. Die höhere
Leistungsfähigkeit des Windows Servers 2003 soll vor allem auch den Einsatz als Datenbank-, Applicatication-,
Web- oder Drucker-Server sowie für Directory Services oder Terminal Services verbessern.
Als einen Launchpartner hat Microsoft das österreichische Innenministerium (BMI) präsentiert, das zurzeit
für 32.000 Benutzer auf 14.000 Arbeitsplätzen eine Kommunikationsplattform auf der Basis des Windows
Server 2003 aufbaut. Das BMI hat bereits 140 Rechner auf den neuen Server umgestellt. Das BMI hofft mit dem Umstieg
rund zwei Drittel seiner 1.500 Server einsparen zu können. Im laufenden Betrieb soll damit eine Einsparung
von 7,26 Mio. Euro in den kommenden fünf Jahren erreicht werden.
Der Windows Server 2003 wird in vier Versionen (Web, Standard, Enterprise sowie Datacenter Edition) ausgeliefert.
Die Enterprise Edition und die Datacenter Edition sind in Ausführungen für 32-Bit- und 64-Bit-Systeme
verfügbar. Die Webserver-Version wird ab voraussichtlich 399 Euro verfügbar sein. Die Standardversion
soll für 600 bis 650 Euro zu haben sein. Die Plattform wird bereits zur Einführung von 220 zertifizierten
Anwendungen unterstützt. Mehr als 1.700 sollen in den nächsten Monaten folgen. |