WWF-Umfrage zu Wald in Europa  

erstellt am
25. 04. 03

Mehrheit spricht sich für mehr Waldschutzgebiete aus – ÖsterreicherInnen wünschen Erschließungsstopp in Schutzgebieten
Wien/Gland (wwf) - Eine heute veröffentlichte europaweite Umfrage des WWF ergibt eine eindeutige Mehrheit für Waldschutz. 93 Prozent der EuropäerInnen treten für mehr Waldschutz ein und 80 Prozent wünschen sich mehr wirkliche Waldschutzgebiete, wie etwa Nationalparks. Diese Ergebnisse legen die Latte für die Teilnehmer der vierten Ministerkonferenz zum Schutz der europäischen Wälder (MCPFE), die von 28. bis 30. April in Wien stattfindet, sehr hoch. „Das europäische Naturerbe ist nur über gut gemanagte Waldschutzgebiete zu erhalten“, erklärt DI Gerald Steindlegger, Delegierter des WWF zur Konferenz. „Leider scheinen die europäischen Forstminister - wenn wir uns die Vorbereitungen zur MCPFE anschauen - diese Ansicht nicht zu teilen sondern entfernen sich immer mehr vom Schutzgedanken.“

Auch für Österreich sieht der WWF die Ergebnisse als Auftrag für die MCPFE und für den zuständigen Forstminister Josef Pröll. Auf die Frage „Sollten mehr Wälder in Österreich als Waldschutzgebiete geschützt werden?“ antworteten 70% der Befragten mit Ja, nur 10% verneinten die Frage. Die zweite Frage an die ÖsterreicherInnen: „Sollen Baumaßnahmen wie Straßen oder Schigebiete in Waldschutzgebieten erlaubt sein?“ wurde von 62% der ÖsterreicherInnen verneint und von nur 15% befürwortet. „Damit unterstützt die Mehrheit der ÖsterreicherInnen unsere Forderungen nach Erschließungsstopp in Schutzgebieten während gleichzeitig Freitzeitaktivitäten wie Wandern den Bedürfnissen der Menschen entgegenkommen“ so Steindlegger. BM Josef Pröll hat die Chance über die Errichtung und Erweiterung von Nationalparks sowie über eine Vergrößerung des Naturwaldreservateprogrammes, diesem Wunsch der Bevölkerung nachzukommen. „Gerade Minsiter Pröll als Gastgeber der Konferenz sollte mit gutem Beispiel im Waldschutz voran gehen“, so Stein In 12 Ländern, darunter Schweden, Großbritannien, Frankreich, Polen, Lettland, Slowakei, Rumänien, Türkei, Griechenland, Tschechien, Norwegen und Österreich, wurde diese repräsentative Umfrage unter 6.000 EuropäerInnen durchgeführt. Nach Vorliegen der Ergebnisse fordert der WWF die europäischen Waldminister auf, die „Waldschutzkonferenz“ Ernst zu nehmen und beim Thema „Schutzgebiete“ aktiv zu werden. Darin werden sie auch von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung unterstützt.
     
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