Ablehnende Reaktion auf Giscard-Vorschläge zur EU-Verfassung
Brüssel (epp-ed) - "Die Vorschläge des EU-Konventspräsidenten Giscard d'Estaing
im Hinblick auf einen Präsidenten der Europäischen Union und die Struktur der künftigen Europäischen
Kommission sind bestenfalls dazu geeignet, Europa radikal zu schwächen. Sie werden in keinem Fall die Zustimmung
der Konventsmitglieder finden", sagte heute der steirische Europaparlamentarier Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack
als Mitglied des EVP-Konventsteams in einer ersten Reaktion. "Kaum jemand in Europa, und auf keinen Fall die
mittleren und kleinen Mitgliedstaaten, können sich mit solchen Ideen identifizieren", erteilte Rack den
dieser Tage bekannt gewordenen Vorstellungen Giscards eine klare Absage.
Für ihn sei noch nicht ganz klar, ob Giscard nun mehr ein Europäisches Direktorium bevorzuge oder sich
für einen 'großen EU-Häuptling' einsetze, dem die Kommission nur mehr als Generalsekretariat zuarbeiten
solle. "In jedem Fall bleiben bei diesen Ideen die 450 Millionen europäischen Bürger auf der Strecke.
Das ist nicht der Weg, den der Konvent mitgehen wird", betonte Rack.
In dieser Woche werde sich zeigen, ob das gesamte Konventspräsidium diese Vorschläge auch unterstütze
und dem Konvent vorlegen werde. "Wenn das der Fall sein sollte, wird der Konvent kurz vor dem geplanten Abschluss
seiner Arbeiten in eine schwere Krise gestürzt. Er könnte sogar scheitern. Wir Konventsmitglieder, die
an einem ausgewogenen Ergebnis interessiert sind, sind dafür nicht zu haben", sagte Rack abschließend. |