Schauspielhaus: Team Berg / Kosky bis 2007  

erstellt am
24. 04. 03

Mailath: Einzigartiger Platz in Wiener Theaterlandschaft
Wien (rk) - Das Team des Schauspielhauses mit Airan Berg und Barrie Kosky, künstlerische Leitung und Susanne Moser, kaufmännische Leitung, wird das Haus bis 2007 weiterführen. Das gab in einem Pressegespräch am Mittwoch (23. 04.) Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny bekannt. Man sei übereingekommen, so Mailath, in gegenseitigem Einvernehmen den Dreijahresvertrag um eine weitere Periode von 30. Juni 2004 bis 30. Juni 2007 zu verlängern. Das Schauspielhaus habe in den letzten Jahren eine besonders gute Entwicklung zu einem einzigartigen Platz in der Wiener Theaterlandschaft, aber auch in der internationalen Wahrnehmung genommen. Besonders freue ihn die multiethnische Ausrichtung des Theaters. Als Podium für die gesellschaftliche Auseinandersetzung, als Haus für den Diskurs und als Ort der Gegenöffentlichkeit sei das Schauspielhaus ein Solitär der Wiener Theaterlandschaft. Er hoffe, dass diese Entwicklung sich auch in den kommenden Jahren fortsetze. Mailath kündigte auch, "noch vor dem Sommer", die Präsentation einer Studie zur Weiterentwicklung der Wiener Theaterlandschaft an.

Rund 30.000 Besucher seit dem Antritt der neuen Leitung unterstreichen auch zahlenmäßig den Erfolg des Schauspielhauses. Mit der Präsentation der Pläne für die kommenden Monate unterstrichen Airan Berg und Barrie Kosky die Identität des Schauspielhauses als "anderes Theater", als Haus der Vielfalt und der Multikulturalität und des humanitären Engagements, wie es auch im Projekt "Mythen der Erinnerung" zum Ausdruck kommt, das Ong Keng Sen in den kommenden Wochen präsentiert.

Der renommierte Regisseur aus Singapur ist mit seiner Entwicklung von "Docu-Performances" im Schauspielhaus als "Artist in Residence" zu Gast. Zu sehen sind vom 25. April bis 18. Mai drei Produktionen, die sich mit dem Problemkreis des politischen Verbrechens ( und der oft mangelnden Auseinandersetzung damit) auseinandersetzen: so in "The Continuum: Beyond the Killing Fields" rund um die Verbrechen Pol Pots, in "Offenes Geheimnis" (Ex-Jugoslawien) und in "Spiegelgrund - eine Reise" (Wien).Eine "Bibliothek der kulturellen Säuberung" und ein "Gesprächsforum" komplettieren das Projekt.

Weitere Pläne des Schauspielhauses: in der Reihe "Check out Tschechow" setzen sich im Mai und Juni Künstler verschiedener Bereiche - so Puppenspieler Christoph Bochdansky, die Musikformation Hautziner/Eisnecker/Hinteregger und die Filmer Tizza Covi und Rainer Frimmel - in der zum Aufführungsort mutierten "Schneiderei" des Hauses mit Werken des großen Dramatikers auseinander. Die Festwochen präsentieren im Schauspielhaus in der Reihe "forumfestwochen" unter anderem "Dreadnoughts" von und mit Jewgenij Grischkowez und der geniale Puppenspieler Neville Tranter ist mit seiner Produktion "Schicklgruber alias Adolf Hitler" vom 13. Juni bis 7. Juli zu Gast.

In Zusammenarbeit mit dem "Atelje" Theater Belgrad zeigt das Schauspielhaus Ende Juni zwei Stücke in serbokroatischer Sprache der jungen Autorinnen Jelena Kajgo (Serbien) und Tena Stivicic (Kroatien). Ruth Brauer und Tanja Golden führen mit "Die Zwei in mir" durch die Welt von Mascha Kaleko und in den Sommermonaten sind die Festivals "Impulstanz" und "Klangbogen" im Schauspielhaus zu Gast.
     
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