|
|
|
|
Sozialpolitik – Pensionsreform |
|
erstellt am
23. 04. 03
|
Darabos
appelliert an Regierung, von Pensionskürzungsaktion Abstand zu nehmen
Regierung sollte den Mut aufbringen, Fehler zu korrigieren
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos appellierte anlässlich
des "Gipfeltreffens" beim Vizekanzler am Dienstag (22. 04.) dringend an Sozialminister
Haupt und Wirtschaftsminister Bartenstein, von der unsozialen Pensionskürzungsaktion Abstand zu nehmen und
endlich den Weg für einen nationalen Dialog freizumachen. Darabos berichtete, dass der Unmut in der Bevölkerung
groß sei: "Bei unseren Aktionstagen in allen Bundesländern sagen uns die Menschen, dass sie die
Regierungspläne für sozial extrem unausgewogen halten." Dass es sich dabei um einen undurchdachten
Schnellschuss handle, hätten mittlerweile auch zahlreiche Vertreter aus den Reihen von ÖVP und FPÖ
erkannt. Darabos forderte Haupt und Bartenstein deshalb auf, nicht stur an den Regierungsplänen festzuhalten:
"Wenn man einen Fehler erkennt, sollte man zumindest den Mut haben, diesen Fehler zu korrigieren."
In zahlreichen Gesprächen mit der Bevölkerung sei Unverständnis und große Besorgnis wegen
der schrittweisen Zerstörung des Umlagensystems zum Ausdruck gekommen. Gerade für Klein- und Mittelverdiener
sei es völlig unverständlich, dass die Regierung die erste Säule, also das staatliche Pensionssystem,
zugunsten der dritten Säule, der privaten Versicherungen, untergrabe. "Viele Menschen können sich
aufgrund ihrer Einkommenssituation eine private Zusatzversicherung nicht leisten und fühlen sich im Stich
gelassen." Darabos ergänzte, dass grundsätzlich gegen die steuerliche Entlastung der privaten Vorsorge
nichts einzuwenden sei, dies allerdings bei gleichzeitiger Zerstörung der ersten Säule für Klein-
und Mittelverdiener äußerst problematisch sei. Abgesehen davon sei das Vertrauen in die zweite und dritte
Säule durch die teils großen Verluste der vergangenen Jahre auf diesem Sektor stark beschädigt.
Für die SPÖ sei deshalb ein sicheres, faires und gerechtes Pensionsmodell das Ziel. Gerade weil so viele
Menschen von dieser Reform betroffen seien, sei ein "durchdachtes und verantwortungsbewusstes Vorgehen notwendig
- und nicht ein Schnellschuss, der sich als reine Pensionskürzung entpuppt". |
|
|
|
Lopatka: Darabos möge sich an Gusenbauer-Aussagen erinnern
SPÖ-Chef will in bestehende Pensionen eingreifen
Wien (övp-pk) - "SPÖ-Bundesgeschäftsführer Darabos sei geraten, sich an
die Aussagen seines eigenen Parteichefs Alfred Gusenbauer zu erinnern, bevor er regierungskritische Aussagen in
Sachen Pensionssicherung tätigt", sagte ÖVP- Generalsekretär Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka
am Dienstag (22. 04.) zu den jüngsten Aussagen von Norbert Darabos, wonach die
Bundesregierung von der "unsozialen Pensionskürzungsaktion Abstand nehmen" solle.
"Der Vorschlag, in bestehende Pensionen einzugreifen, ist bekanntlich vom SPÖ-Parteivorsitzenden nachdrücklich
vertreten und erst gestern erneut vorgeschlagen worden", so Lopatka. Mit der stereotypen und substanzlosen
Kritik am vorliegenden Reformvorschlag der Bundesregierung wolle die SPÖ offensichtlich nur von den jahrelangen
Versäumnissen der Sozialdemokraten und der eigenen Konzeptlosigkeit ablenken. |
|
|
|
Dolinschek: Pensionsreform: »Streiks sind keine Lösung«
FPÖ-Sozialsprecher übt scharfe Kritik an Streikaufruf
und Pensionsberechnungen
Wien (fpd) - Scharfe Kritik an den unseriösen Berechnungen hinsichtlich der zukünftigen
Pensionshöhe und den angedrohten Streikaufrufen von ÖGB, AK und SPÖ übte der freiheitliche
Sozialsprecher Abg. Sigisbert Dolinschek am Dienstag (22. 04.).
Die Berechnungen seien ein Sammelsurium von verminderten Steigerungsbeträgen, Abschlägen und längeren
Durchrechnungszeiträumen mit schlechten Aufwertungsfaktoren von lange zurückliegenden Versicherungszeiten,
die übrigens ein Versäumnis von SP/VP-Bundesregierungen seien und von AK und ÖGB in der Vergangenheit
nie kritisiert worden seien. Diese sollten dem Tariflohnindex angepaßt werden, dadurch würden vor allem
Arbeiter und Frauen bei längerer Durchrechnung profitieren.
Als Armutszeugnis bezeichnetet Dolinschek die Streikaufrufe von ÖGB, AK und SPÖ. Bei der SPÖ sei
keine einheitliche Linie erkennbar. "Die einen wollen an Pensionsprivilegien festhalten wie Blecha und Löschnak,
die anderen wollen streiken. Dabei weiß heute jeder, daß unser Pensionssystem großflächig
umgebaut werden muß, aber anstatt vernünftige Vorschläge zu unterbreiten, wird zu Streiks aufgerufen.
Mit Streiks können jedoch keine künftigen Pensionen gesichert werden", so Dolinschek. |
|
|
|
|
|
zurück |
|
|