Österreichische Theologin und Politikerin erhielt Preis der deutschen Lutherstädte für
»das unerschrockene Wort«
Magdeburg (epd Ö) - Für ihr mutiges Engagement gegen Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus
ist die Theologin Mag. Gertraud Knoll am Samstag in Magdeburg mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ ausgezeichnet
worden. Mit dem von den Lutherstädten gestifteten und mit 10.000 Euro dotierten Preis wird an den Reformator
Martin Luther erinnert, der seine Überzeugung mutig und standhaft gegenüber den Autoritäten seiner
Zeit verteidigt habe.
Mit dem Preis würdigen die 14 Luther-Städte, darunter Eisenach, Eisleben, Halle, Heidelberg, Marburg,
Speyer, Wittenberg und Worms, besonders couragierte Menschen. Die Auszeichnung wurde bisher an den Berliner Philosophen
Richard Schröder, den Tübinger Theologen Hans Küng und die frühere Polizeipräsidentin
von Eberswalde, Uta Leichsenring, vergeben. Die Preisvergabe durch den Magdeburger Oberbürgermeister Lutz
Trümper (SPD) fand in der Johanniskirche statt, in der Luther am 26. Juni 1524 vor einer dicht gedrängten
Christengemeinde über die wahre und falsche Gerechtigkeit gepredigt hatte.
Im Jahr 2001 hatte Knoll in Würdigung ihres Engagements gegen rechtsextreme Entwicklungen in Österreich
bereits den deutschen „Amos-Preis für Zivilcourage in der Kirche“ erhalten. Die Laudatio hielt damals der
ehemalige deutsche Bundesminister und Kirchentagspräsident Erhard Eppler. Der Name des Preises bezieht sich
auf den Propheten Amos im Alten Testament, der gegen Unrecht und Ignoranz auftrat. |