WKÖ: EU-Aktionsplan bestätigt Handlungsbedarf zur Verbesserung der österreichischen
Forschungs- und Innovationsleistung
Wien (pwk) - "Die österreichische Wirtschaft begrüßt den von der EU beschlossenen
Aktionsplan zur Verbesserung der europäischen Forschungs- und Innovationsleistung. Dieser bestätigt den
von unserer Seite wiederholt zum Ausdruck gebrachten Handlungsbedarf", sagt Markus Beyrer, Leiter der Stabsabteilung
Wirtschaftspolitik der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), anlässlich der Präsentation des
Aktionsplans in Brüssel. Der Aktionsplan ist ein Fahrplan für die Stärkung der europäischen
Forschung bis zum Jahr 2010.
"Das von Forschungskommissar Busquin geforderte entschlossene und koordinierte Vorgehen auf europäischer
Ebene ist auch aus innerösterreichischer Sicht wichtig, zumal Forschung und Innovation in die Zuständigkeit
dreier Ressorts fallen", so Beyrer, der die von der EU-Kommission genannten Prioritäten voll unterstreicht.
Es handelt sich dabei um:
- Maßnahmen zur Stärkung der wissenschaftlich-technischen Qualifikation an Universitäten und
in der Aus- und Weiterbildung,
- Einsatz der öffentlichen Mittel mit hoher Hebelwirkung zur Stimulierung der F&E-Aktivitäten der
Wirtschaft,
- Umlenkung öffentlicher Mittel in Richtung Forschung und Innovation sowie Verbesserung der Finanzierung
von technologieorientierten Unternehmen durch Risikokapital, vor allem von Start-Ups und in der ersten Wachstumsphase,
- Stärkung der internationalen Vernetzung und Zugang der europäischen Wirtschaft zu Spitzenforschern
"Die heimische Politik muss dabei die Wirtschaftsstruktur und wissenschaftlich-technische Kompetenz im
Inland berücksichtigen", ergänzt Rudolf Lichtmannegger, Technologie-Experte der WKÖ. So ist
kein einziges der von der EU-Kommission erfassten weltweit 100 größten Forschungsunternehmen in Österreich
beheimatet, doch von den TOP 10 haben zumindest vier Unternehmen erhebliche Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten
in Österreich oder beziehen von dort in großem Umfang hochwertige Komponenten von Zulieferern.
"Jetzt gilt es, vom Aktionsplan die Maßnahmen für Österreich rasch abzuleiten und die kurz-
und langfristig erforderlichen Schritte gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft beherzt und ohne Selbstbetrug
umzusetzen", fordert Beyrer. Gerade durch die EU-Erweiterung müsse ein stärkeres Engagement in der
Entwicklung innovativer und höherwertiger Produkte und Dienstleistungen zum zentralen Element einer wirtschaftspolitischen
Strategie Österreichs werden. "Wir müssen heute investieren, um das Wachstumspotential von morgen
zu verbessern", betont Beyrer abschließend.
|