Prodi-Aussagen in derart heikler Verhandlungsphase inakzeptabel
Brüssel (övp-pk) - "Langsam zieht ein politischer Frühling auch in das Ringen
um die Transitvertragsverlängerung ein. Nach außen hin sieht man noch nicht sehr viel Bewegung, aber
unter der Oberfläche weicht das Tauwetter langsam die verhärteten Fronten auf", sagte der steirische
Europaparlamentarier Univ.Prof. Dr. Reinhard Rack am Mittwoch (30. 04.). Der Verkehrsausschuss
des Europäischen Parlaments debattierte gestern mit EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio die Ergebnisse
des letzten EU-Verkehrsministerrates, bei dem auch der sogenannte "Silvesterkompromiss" zur Transitvertragsverlängerung
angenommen worden war.
Palacio wurde jedoch von Rack mit harter Kritik an den jüngsten Äußerungen des EU-Kommissionspräsidenten
Prodi konfrontiert. "Es geht nicht an, dass der Chef der Kommission in einer derart heiklen Verhandlungsphase
solche Aussagen trifft. Damit gefährdet er die legitimen Interessen eines Mitgliedstaates", betonte der
ÖVP- Europaabgeordnete.
Rack forderte die EU-Kommissarin auch dringend auf, den vom Ministerrat beschlossenen Gemeinsamen Standpunkt schleunigst
dem Europaparlament zuzuleiten. "Eine Verzögerungstaktik werden wir nicht akzeptieren. Eile ist geboten
und die Kommission täte gut daran, keine zusätzlichen Brocken auf den ohnehin schon steinigen Weg zu
werfen."
Vorsichtig optimistisch zeigte sich Rack nach Gesprächen mit Europaparlamentariern aller Fraktionen, die er
in den letzten Wochen geführt hatte. "Es gibt Anzeichen dafür, dass sich eine Mehrheit für
die Wiederaufnahme der Euro 3-LKW finden könnte. Damit wäre ein wesentliches Anliegen Österreichs
erfüllt und das Europaparlament käme der Position des Rates ein gutes Stück entgegen", hofft
Rack.
Die offizielle Zuleitung des Gemeinsamen Standpunktes erwartet Rack in der kommenden Plenarsitzung im Mai. Danach
werde sich der Verkehrsausschuss in zweiter Lesung mit der Position des Rates befassen. "Ich bin zuversichtlich,
dass wir diese zweite Lesung noch vor der Sommerpause abschließen können", meinte Rack abschließend. |