Wien - Am 7. Mai 2003 wäre Axel Corti - eine Institution des wachen und kritischen Österreichs
70 Jahre alt geworden. Corti nahm Stellung und bis heute klingt dabei das Timbre seiner Stimme nach, wenn er -
etwa im legendären Schalldämpfer - zu den brennenden Fragen der Zeit Position bezog. Das Laute, Grelle
war ihm fremd, zu brillieren vermochte er mit Zwischentönen, die seinen subtilen Erzählungen und treffenden
Zeitskizzen Glaubwürdikgeit und Tiefe verliehen. Ein Stil, den er auch auf den Film zu übertragen verstand
- dabei avancierte Axel Corti zu einem entscheidenden Wegbereiter des sozial engagierten Fernsehspiels. Corti war
aber auch immer ein Mann des Kinos, und spätestens mit der Trilogie "Wohin und zurück" erlangte
er internationales Renomée - Verehrt und gewürdigt wurde er dabei vor allem von der Filmnation Frankreich.
10 Jahre nach Cortis Tod zeigt das Filmarchiv Austria nun erstmals einen repräsentativen Querschnitt seines
Oeuvre. In enger Kooperation mit dem ORF, für den Corti Fernsehfilme von nachhaltiger Bedeutung schuf, erinnert
diese Filmarchiv-Schau mit 22 Arbeiten an einen der Großen des österreichischen Nachkriegsfilms. Kuratiert
wird die Reihe von Christian Dewald und Sylvia Szely. Ein Überblicksessay (von Sylvia Szely) und - wie gewohnt
- ausführliche Filmbeschreibungen (Texte von Elisabeth Büttner) finden sich in der neuen Ausgabe der
Programmzeitschrift des Filmarchivs Austria. |