Basler Ausschuss für Bankenaufsicht startet dritte Konsultationsrunde zu »Basel-II«  

erstellt am
30. 04. 03

OeNB-Vize-Gouverneurin Tumpel-Gugerell ruft zu reger Beteiligung an letzter Konsultation vor Erscheinen des neuen Basler Akkords auf.
Wien (oenb) - „Die dritte Konsultation ist das letzte formale Verfahren, Kommentare und konkrete technische Verbesserungsvorschläge nach Basel zu übermitteln. Da Österreich als Nicht-G10-Staat kein Mitglied des Basler Ausschusses ist, bedeutet die Konsultation auf technischer Ebene eine wesentliche Chance, österreichische Anliegen nach Basel zu transportieren.“, sagte Vize-Gouverneurin Tumpel-Gugerell anlässlich der Veröffentlichung des dritten Basler Konsultationspapiers am Dienstag (29. 04.). Dabei richtete sie an alle Basel II-Interessierten den Appell, die neuen Entwürfe zu prüfen und konkrete Änderungsvorschläge bis zum 31. Juli 2003, dem Ende der Konsultationsfrist, einzubringen.

Die Europäische Kommission wird die Änderungen aus Basel ebenfalls in ihr Regelwerk aufnehmen und stellt ein drittes Konsultationspapier der Kommission in Aussicht. Dieses europäische Dokument wird sich größtenteils an Basel orientieren und die Basler Empfehlungen in einen Richtlinientext verarbeiten. Darüber hinaus werden Lösungen für spezielle europäische Themen - wie etwa die Behandlung von Hypotheken - vorgestellt.

Im Wesentlichen behält das dritte Basler Konsultationspapier die bekannte Struktur bei und beinhaltet lediglich Feinjustierungen, die aus den Vorergebnissen der dritten Auswirkungsstudie (QIS3) abgeleitet werden. In neuer Form präsentieren sich die Vorschläge zum Thema Verbriefung von Forderungen, die in vereinheitlichter Darstellungsweise klarer strukturiert wurden.

Bei der Risikokategorie „Operationales Risiko“ wird ein alternativer Standardansatz vorgestellt, der für die Geschäftsfelder „Retail Banking“ sowie „Commercial Banking“ einen Volumensindikator an Stelle des Bruttoertrages vorsieht. Basel bleibt bei der Vorstellung, dass Versicherungen nur für fortgeschrittene Ansätze als risikomindernd angesetzt werden können.

Insgesamt wird die österreichische Stellungnahme das Gesamtpaket „Basel-II“ kommentieren und konkrete, präzise Positionierungen für wichtige Teilbereiche dem Basler Ausschuss zur Verfügung stellen.

Die Originaldokumente (in englischer Sprache) sind auf der Basel II-Homepage der OeNB verfügbar.
     
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