Theoriewerkstatt zum Themenkomplex »Identität, Erinnerung,
Gedenken, Gender«
Graz (2003) - Vorträge, Diskussionen, Präsentationen und Roundtable. Mit Valie Export,
Ursula Kubes-Hofmann, Heidemarie Uhl, Hildegard Kernmayer, Elfriede Wiltschnigg, Silke Wenk, Brigitte Dorfer, Ilse
Wieser, Bettina Behr, Sigrid Schade, Anna Schober, Irene Nierhaus, Elisabeth List u. a.
In der Theoriewerkstatt MOVEMENTS - MONUMENTS wird eine intensive Auseinandersetzung von Wissenschafterinnen, Künstlerinnen
und Interessierten zu den Kernthemen von WOMENT! - Identität, Erinnerung, Gedenken, (Re)konstruktion und Neueinschreibung
von weiblicher Tradition und Geschichte in Form von denkmalartigen Anordnungen in der Öffentlichkeit - stattfinden.
Von dieser Auseinandersetzung sollen Impulse zur allgemeinen Diskussion der Thematik und insbesondere für
ein zukünftiges Nutzen, Weiterentwickeln und Wirken der "WOMENT!" - Installationen in Graz ausgehen.
Um der Unsichtbarkeit der Geschichte von Frauen im Grazer Stadtraum entgegenzuwirken und feministisches Wissen
einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde das Projekt WOMENT! entwickelt. Dieses Projekt, das
im Rahmen von Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas realisiert wird, trägt eine erhebliche Spannung in sich:
Auf der einen Seite steht das legitime Bedürfnis von Frauen, ihre Geschichte zu erforschen, den gesellschaftlichen
Beitrag von Frauen zu würdigen und in der Erinnerungskultur zu verankern. Dem gegenüber steht die Problematisierung
von Gedenken, (materialisierter) Erinnerung und Denkmälern, wie sie mit guten Gründen durch die Kulturwissenschaften
vorgenommen wird. Einer der Kristallisationspunkte dieser Debatte ist die Erkenntnis, dass materialisiertes Gedächtnis
seine Gegenstände statisch, museal, monumental macht. Ein Aspekt, der gerade für emanzipatorische und
transformative Anliegen, wie sie im Zentrum vom WOMENT! und der kritischen Frauenbewegung stehen, hinderlich ist.
Aus dieser Spannung ergeben sich die zentralen Fragestellungen von MOVEMENTS - MONUMENTS, das als ein Teilprojekt
von WOMENT! diese Problematik in einen allgemeinen theoretischen Rahmen stellt:
- Brauchen Frauen identitätsstiftende Bedeutungsmuster, die sich in die Stadtkultur einschreiben?
- (Wie) Ist es möglich, Neueinschreibungen, Neudeutungen von kulturellen Repräsentationsprozessen im
Sinne der Kritik der Frauenbewegung durch, denkmalförmige‘ Anordnungen zu bewerkstelligen? Kann es ein, weibliche‘
Erinnerungskultur geben?
- Welche Lösungsansätze haben Künstlerinnen und Wissenschafterinnen gefunden, die sich diese Fragen
gestellt haben?
- Welche Irritationen wurden erfolgreich gegen das Statische, gegen Musealisierung und Monumentalisierung gesetzt?
Das Programm von MOVEMENTS-MONUMENTS und weitere Informationen zum Projekt WOMENT gibt es unter: http://woment.mur.at
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