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Politik der Woche vom 07. 05. bis 13.
05. 2002
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Schüssel: Bei Problem Jugendgewalt nicht an der Oberfläche bleiben
Wer Gewalt anwendet, setzt sich und seine Sache ins Unrecht
Wien (övp-pd) - "Wir müssen bei der Behandlung der Frage jugendlicher Gewalttäter
in die Tiefe gehen und dürfen nicht an der Oberfläche bleiben", erklärte Bundeskanzler Dr.
Wolfgang Schüssel bei einer Regierungsenquete am Montag (13. 05.) zum Thema "Jugend
und Gewalt" anlässlich des "traurigen, schrecklichen, tragischen Amoklaufs" von Erfurt. Man
könne auf diese Tragödie keine schnellen Antworten geben, so der Bundeskanzler. Die Politik habe nicht
nur in Österreich auf die Tat leider zum Teil sehr undifferenziert reagiert.
Als "ganz falsch" bewertete es Schüssel, "den Wanderpokal der Schuld" jetzt von der Familie
über die Schule an die Gesellschaft und die Medien weiterzureichen. Dies wäre ein ganz schlechter Weg,
so Schüssel. Bereits wenige Tage nach Erfurt habe es in den Niederlanden mit dem Mord an Pim Fortuyn das nächste
schreckliche Verbrechen gegeben, obwohl die Niederlande an sich als liberale Gesellschaft gelten würden. "Hier
gibt es also offenbar tiefere Strukturen und wir müssen zum öffentlichen Nachdenken anregen", sagte
der Kanzler.
"Wer Gewalt anwendet, egal, wann und wo, setzt sich und seine Sache ins Unrecht", steht für Schüssel
fest. Österreich brauche keine Wahlkämpfe mit Gewalt, es sei die konkrete Frage wichtig, was dagegen
zu tun sei. Im Zusammenhang mit Erfurt sei vielfach berichtet worden, der Täter habe in einer "Gewaltwelt"
gelebt. In Deutschland würden viele der genannten Gewaltmedien bereits auf einem entsprechenden Index stehen.
Es sei daher eine Frage der Handhabung. "Auch muss man der Frage des Umfelds in solchen Fällen ebenso
wie der Frage der Bewertung von Leistung in Schulen große Bedeutung zumessen", betonte Schüssel.
Laut einer US-Studie seien Amokläufe meist nicht spontan, sondern längerfristig geplant. Dies würde
zumeist nicht in aller Stille passieren, die späteren Täter würden zuvor oft mit Freunden oder Kollegen
sprechen, zumeist erfolge aber dann keine Weitergabe der Informationen. "Daher ist das Hinschauen und Handeln
sowie eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schülern, Eltern, Schulen und Sicherheitsbehörden
ganz wichtig", so Schüssel.
Gemäß der US-Studie hätten zwei Drittel der späteren Täter vorher ein auffälliges
Verhalten gezeigt, drei Viertel hätten zuvor schon zumindest einmal mit Selbstmord gedroht. Auch gebe es bei
den Tätern keine eindeutige Zuordnung zu einem bestimmten sozialen Milieu. "Fast alle der Täter
haben aber gemeinsam, dass sie mit dem Waffengebrauch bestens vertraut waren", so Schüssel.
Zu erkennen sei bei der Auswertung der Fälle auch, dass es sich bei den Tätern zumeist um junge Männer
handle. "Wir müssen uns daher der Frage der Rolle junger Männer in der heutigen Gesellschaft und
ihrem möglichen Versagen gegenüber Druck stellen", betonte der Kanzler. Die skizzierte Problematik
junger Männer, die "unmarried, unemployed, uneducated" seien, dürfe man nicht wegschieben.
Abschließend stellte Schüssel in seinem Eingangsstatement die Frage in den Raum, inwieweit der Kinder-
und Jugendschutz bei uns ausreichend sei, ob die Selbstverantwortung genügend ausgeprägt sei und ob sie
auch in der Wirtschaft ausreichend gelebt werde. Das deutsche Magazin "Stern" habe Gespräche mit
Schülern geführt, bei welchen deren Sehnsucht nach Aussprachemöglichkeiten besonders zum Ausdruck
gekommen sei. Daher müssten sich alle vor allem die Frage stellen, ob hier von der Gesellschaft genug angeboten
werde, schloss Schüssel.
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Haupt: Ein Dankeschön an alle Mütter und Frauen
Leistungen für die Gesellschaft nicht bezifferbar
Wien (bmsg) - Mit einem "Herzlichen Dankeschön an alle Mütter und Frauen" stellte
sich auch Frauen- und Generationenminister, Mag. Herbert Haupt, am Muttertag (12. 05.)
als Gratulant ein. "Die Leistungen der Mütter und aller Frauen für unsere Gesellschaft kann man
nicht in Ziffern auszudrücken. Sie sind schlicht und einfach unbezahlbar." Ohne Mütter und alle
anderen Frauen sehe es in unserer Gesellschaft düster aus.
"Sie sind diejenigen, die unserer Gesellschaft den Zusammenhalt geben und das friedliche Miteinander der Generationen
garantieren", betonte der Generationenminister.
Staat, Gesellschaft und selbstverständlich die politisch Verantwortlichen hätten die Pflicht, die Leistungen
der Mütter und Frauen anzuerkennen und - so gut dies eben möglich sei - auch abzugelten, so Haupt, der
in diesem Zusammenhang von einer Bringschuld des Staates spricht. Eine Kindererziehung ohne die Mütter und
allen anderen Frauen sei schlicht und einfach nicht denkbar. Familiäre Pflege fände in erster Linie durch
Frauen statt. Ehrenamtliches, soziales Engagement würde überwiegend durch Frauen getragen, unterstrich
Haupt.
Die Bundesregierung versuche, den Leistungen der Mütter und Frauen gerecht zu werden. Das Kindergeld sei bestens
geeignet, Kindererziehung und berufliche Perspektiven miteinander zu verbinden. Den Frauen und Müttern eine
"faire Lebensplanung ohne Gewissenskonflikte" zu ermöglichen, wäre sein besonderes Anliegen,
so Haupt.
Die vielen Familienleistungen, die es in Österreich gebe, würden deshalb vor allem auch den Müttern
und Frauen zu Gute kommen. "Kindergeld, Familienbeihilfe, Pflegegeld ab der Geburt zur Betreuung behinderter
Kinder, Leistungen aus der Pflegekarenz sind zentrale Bestandteile der Familienpolitik dieser Bundesregierung,
die gerade auch auf die Bedürfnisse von Müttern und Frauen abgestimmt und entwickelt worden sind, betonte
Haupt. Weitere Ziele seiner Politik seien ein "Mehr" an beruflicher Förderung, Chancengleichheit
und Pensionsgerechtigkeit für Mütter und Frauen. "Ich bin erst dann zufrieden, wenn wir all diese
Ziele erreicht haben", so Frauen- und Generationenminister Haupt abschließend.
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Schüssel: "ÖCV ist Pflanzschule der Demokratie"
Resolution gegen politische Radikalisierung beschlossen
Innsbruck (övp-pd) - Am Samstag Abend (11. 05.) ging die Jahreshauptversammlung
des Österreichischen Cartellverbandes (ÖCV) in Kufstein zu Ende. Das diesjährige Treffen des größten
Akademikerverbandes des Landes (über 12.000 Mitglieder) war gekennzeichnet von inhaltlichen Debatten rund
um die demokratiepolitische Entwicklung in Österreich sowie der Anwesenheit von Bundeskanzler Dr. Wolfgang
Schüssel als Redner der abschließenden Festveranstaltung.
Der wichtigste inhaltliche Beschluss betrifft die in jüngster Zeit zu beobachtende politische Radikalisierung
in Österreich. In einer Satzungsänderung und folgender Resolution erteilte die Jahreshauptversammlung
extremistischen Tendenzen eine klare Absage: Der ÖCV bekräftigt wiederholt, wie schon 1972, 1979 und
1994 sein Bekenntnis zur demokratischen Republik Österreich und distanziert sich deutlich von der Vorgangsweise
nationaler Studentenverbindungen."
Am Samstag enthüllte Tirols Alt-LH Dr. Alois Partl einen Gedenkstein in Erinnerung an Widerstandskämpfer
aus den Reihen des ÖCV, die aufgrund ihrer Überzeugung Opfer der NS-Regimes wurden. Bundeskanzler Dr.
Wolfgang Schüssel hob in seiner Rede bei der Abschlussveranstaltung die Wichtigkeit von Prinzipien wie jenen
des ÖCV als Richtschnur der persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklung hervor. "Politik ohne
Werte ist wertlos", so Schüssel. Dem ÖCV gebühre Dank, dass er nach wie vor für Werte
einstehe, und in wichtigen bildungspolitischen Themen wie der Unireform durch konstruktive Kritik zur Entwicklung
beitrage, im Gegensatz zu Demonstrationen, die jeden akademischen Diskurs vermissen lassen. Schüssel: "Der
ÖCV ist eine Pflanzschule der Demokratie".
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Grasser trifft chinesischen Staatschef Jiang Zemin
Finanzminister setzt erfolgreiche Asienreise fort
Wien (bmf) - Finanzminister Karl Heinz Grasser nimmt zur Zeit als offizieller Vertreter Österreichs
an der 35. Jahrestagung der Asiatischen Entwicklungsbank in der Wirtschaftsmetropole Shanghai teil. Im Zuge dieser
Tagung traf Grasser neben dem chinesischen Finanzminister Xiang Huaicheng auch den chinesischen Staatschef Jiang
Zemin.
Im Vordergrund der Gespräche mit den beiden chinesischen Spitzenpolitikern standen die guten und sich laufend
intensivierenden Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Außerdem wurde die wirtschaftliche
Entwicklung Chinas und Asiens insgesamt erörtert. "Wir freuen uns sehr, dass mein chinesischer Kollege
meine Einladung für Juli dieses Jahres nach Österreich angenommen hat" berichtet Grasser nach dem
Treffen.
Bevor Grasser in China eintraf, hatte er bereits in Neu Dehli und Mumbai (Bombay) den indischen Finanzminister
Vashwant Sinha, den indischen Privatisierungsminister Arun Shourie und den indischen Notenbankpräsidenten
Bimal Jalan getroffen. In einer vielbeachteten Rede vor der Indischen Industriellenvereinigung zum Thema "Europa
im globalen Wettbewerb mit Asien und den Vereinigten Staaten" betonte Grasser vor allem die Bedeutung des
aufstrebenden Asiens und die Rolle Europas für die Weltwirtschaft. Grasser in seinen Ausführungen weiter:
"Österreich ist der wichtigste Brückenkopf der EU für die Geschäftstaetigkeit in den Erweiterungsstaaten
Europas. Grasser wird morgen seinen Vortrag als Gouverneur der Asiatischen Entwicklungsbank halten und anschließend
wieder nach Österreich zurückkehren.
Abgesehen von den offiziellen politischen Kontakten hatte der Finanzminister auch einen von den jeweiligen Aussenwirtschaftsstellen
der Bundeswirtschaftskammer organisierten Meinungsaustausch mit österreichischen Wirtschaftstreibenden in
Indien und in China. China und Indien sind mit 1,3 bzw 1,0 Mrd. Einwohner die beiden bevölkerungsreichsten
Staaten der Welt. Vor allem China ist mittlerweile ein äußerst attraktiver und zukunftsträchtiger
Markt geworden.
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Österreich und Polen planen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen
Bilaterale österreichisch-polnische Wirtschaftsgespräche in Warschau
Wien (bmwa) - Im Mittelpunkt der am 13. Mai 2002 in Warschau stattfindenden bilateralen österreichisch-
polnischen Wirtschaftsgespräche werden eine Analyse der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Staaten
und deren Intensivierung stehen. Darüber hinaus wird man aktuelle multilaterale Handelsfragen sowie den Stand
der Beitrittsverhandlungen Polens zur Europäischen Union und Möglichkeiten für entsprechende österreichische
Unterstützungsmaßnahmen erörtern, beispielsweise die Schulung polnischer Beamter im Bereich der
Wirtschaftsverwaltung.
Die österreichische Delegation steht unter Leitung von Sektionschef Mag. Josef Mayer (Leiter des Centers "Außenwirtschaftspolitik
und Europäische Integration" im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit), die polnische Delegation
wird vom stellvertretenden polnischen Außenminister Dr. Andrzej Byrt, geleitet.
Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit Polen haben sich seit der politischen Wende aus österreichischer
Sicht äußerst positiv entwickelt. Das Handelsvolumen hat sich seit der Öffnung des polnischen Marktes
mehr als verdreifacht und ist im Vorjahr auf rd. 2,1 Milliarden Euro gestiegen. Im vergangen Jahr war sowohl bei
den Importen aus Polen (+19,3% auf rd. 900 Millionen Euro) als auch bei den österreichischen Exporten (+9,5%
auf rd. 1.215 Millionen Euro) erneut ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. Damit liegt Österreich unter den
EU-Staaten an neunter Stelle der Liefer- und Abnehmerländer Polens.
Von großer Bedeutung für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sind auch die Investitionen österreichischer
Firmen in Polen. 39 österreichische Unternehmen investierten in Polen bis zum Jahresende 2001 rd. 1,4 Milliarden
Euro in Projekte über 1 Million USD. Das tatsächliche Investitionsvolumen ist aber größer,
da österreichische Unternehmen im Regelfall unter diesem Wert ihr Engagement starten und somit von der polnischen
Statistik nicht erfasst werden. Österreich liegt damit unter den Investorenländern weltweit mit einem
Anteil von 2% an 10., unter den EU-Ländern an 7.Stelle.
Positiv ist vor allem die Tatsache zu vermerken, dass österreichische Unternehmen vielfach zu den Investitionspionieren
zählen und dass sich österreichische Investoren auch zunehmend im Privatisierungsprozess engagieren.
Im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen wurden mit Polen bisher 23 der insgesamt 31 Verhandlungskapitel vorübergehend
abgeschlossen. Polen hat seit dem Herbst des Vorjahres einen Aufholprozess gestartet und durch Flexibilität
in den Verhandlungen schwierige Kapitel wie beispielsweise "Freier Personenverkehr", "Freier Kapitalverkehr"
und "Steuern" zum Abschluss bringen können. Dennoch weist Polen noch immer im Vergleich zu den anderen
Kandidaten einen Nachholbedarf auf. So sind noch eine Reihe von schwierigen und wichtigen Verhandlungskapiteln,
wie Wettbewerb, Landwirtschaft, Verkehr, Regionalpolitik und Budget, offen. Nichts desto trotz zählt ein möglichst
rascher EU-Beitritt zu den Prioritäten der polnischen Regierung, angestrebt wird 2004.
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Die e-card Informationswelle läuft jetzt in ganz Österreich
Seit Anfang Februar wurden 3,8 Millionen Datenblätter versandt
Wien (sv) - Mit der Einführung der e-card als elektronischen Krankenschein ab 2003 hat der Hauptverband
der österreichischen Sozialversicherungsträger gemeinsam mit den Partnern in der Ärzteschaft einen
richtungsweisenden Schritt zur Vereinfachung und Verbesserung der medizinischen Betreuung und der Verwaltung gesetzt.
Ab dem 14. Mai werden die Versicherten in Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg schriftlich über die
e-card informiert und gleichzeitig gebeten, ihre persönlichen Daten mit jenen bei der Sozialversicherung vorhandenen
Daten abzugleichen. Konkret geht es dabei um Versicherungsnummer, Vor- und Familienname, Titel, Geburtsdatum, Geschlecht
und Zustelladresse der Versicherten sowie deren Angehörigen. Bei Datenübereinstimmung ist keine Rücksendung
der Informationsblätter erforderlich.
Insgesamt wurden bisher an die Versicherten rund 3,8 Millionen Informationsbriefe samt Datenblätter versandt.
Die Versicherten in den Bundesländern Burgenland, Oberösterreich und Steiermark haben diese Anfang Februar,
die Versicherten in Wien und Niederösterreich Mitte März erhalten.
"Die Reaktionen auf die ersten beiden Informationswellen waren äußerst positiv. Die e-card wird
von der Bevölkerung angenommen und auch als elektronisches Service begrüßt", so Josef Kandlhofer,
Sprecher der Geschäftsführung im Hauptverband der Sozialversicherungsträger anlässlich eines
Pressegespräches in Kärnten. Die Rücklaufquote von korrigierten Datenblättern lag bisher bei
rund 18,6 Prozent.
Mit der Einführung der e-card findet nicht nur einer der größten Erneuerungsprozesse in der österreichischen
Sozialversicherung statt, sondern wird gleichzeitig eine Reihe von verbesserten und beschleunigten Abrechnungs-
und Informationsabläufen ermöglicht, stellt der Obmann der Kärntner Gebietskrankenkasse, Helmut
Pansi, fest.
Durch die e-card ergibt sich die Möglichkeit, den Informationsfluss zur Versichertengemeinschaft wesentlich
zu verbessern. Über alledem steht aber das Anliegen, die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kassen zu
erhalten und die Solidarität weiterhin zu ermöglichen. Versichertengemeinschaften, wie jene in Kärnten,
sind durch das Solidaritätsprinzip begünstigt, betont Pansi.
Besonders stolz macht Direktor Alfred Wurzer die Tatsache, dass die Kärntner Gebietskrankenkasse mit ihrem
Expertenteam Dienstleister für alle beteiligten SV-Träger ist. So wird das "Know-how" der Kärntner
Kasse für die gesamte Informationsaktion in Anspruch genommen. Die Serviceleistungen umfassen die Koordinierung
und Ermittlung des Bedarfes je SV-Träger, die Abklärung und Festlegung der technischen und qualitativen
Erfordernisse für die Herstellung der Unterlagen, die Durchführung der europaweiten Ausschreibung, den
Vertragsabschluss und die Auftragsvergabe und die Abrechnung der erbrachten Leistungen, anteilsmäßig
mit allen beteiligten SV-Trägern und sonstigen Institutionen.
Direktor Wurzer weiter: "Unsere Experten im Haus koordinieren auch die Produktion von mehr als 7 Millionen
personenbezogenen Datenblättern. Diese Zahl dokumentiert die Dimension der Serviceleistungen und zeigt, wie
wichtig es ist, hoch qualifizierte Mitarbeiter in den Bundesländern zur Verfügung zu haben, um nicht
nur in der Bundeshauptstadt Serviceleistungen für diverse Institutionen erbringen zu können."
Im Herbst dieses Jahres werden mit dem Technologiepartner EDS/ORGA die umfangreichen Systemtests unter Einbindung
einer Musterpraxis im Burgenland gestartet. Im Anschluß daran beginnt - ebenfalls im Burgenland - ein umfassender
Probebetrieb in 22 ausgewählten Ordinationen. Die ersten zertifizierten e-cards werden noch im vierten Quartal
2002 erhältlich sein.
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Eurofighter kommenden Dienstag in Graz-Thalerhof
Wien (bmlv) - Das neue europäische Kampfflugzeug Eurofighter, Besucherhit auf der zur Zeit in
Berlin stattfindenden Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA 2002, wird am kommenden Dienstag, 14.
Mai 2002, im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Bundesministeriums der Landesverteidigung gemeinsam mit
den zwei weiter in Frage kommenden Modellen einer Fachöffentlichkeit vorgestellt.
Zur Präsentation am Flughafen Graz/Thalerhof werden Politiker aller Fraktionen, Repräsentanten aus der
Wirtschaft sowie Kompensationspartner und Medienvertreter geladen.
Der im Rahmen des größten militärischen Luftfahrprogramms Europas entwickelte Eurofighter repräsentiert
den neuesten Stand der Technik. Die Serienproduktion des Kampfflugzeuges, hinter dem die führenden Luft- und
Raumfahrtunternehmen aus fünf Nationen stehen, startete vor wenigen Wochen. In Graz wird der erste in Serie
gefertigte Eurofighter zu sehen sein.
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Ferrero-Waldner forderte internationale Nahost-Konferenz
Fortsetzung der Vermittlungsbemühungen ungeachtet der Gewalt
Wien (pk) - Der Konflikt im Nahen Osten war am Mittwoch (08. 05.) zentrales
Thema einer Aktuellen Aussprache im Rahmen der Sitzung des Außenpolitischen Ausschusses. Auf Fragen der Abgeordneten
Michael Spindelegger (V) und Ulrike Lunacek (G) zeigte sich Außenministerin Benita Ferrero-Waldner angesichts
der aktuellen Lage pessimistisch und meinte, das neuerliche Attentat versetze den vielen Friedensbemühungen
einen schweren Rückschlag.
Das Wichtigste sei nun aber, ungeachtet der Gewaltakte die Vermittlungsversuche fortzusetzen. Das Beispiel Nordirlands
habe gezeigt, dass es nur dann zu einem Durchbruch kommen kann, wenn sich beide Streitparteien zusammensetzen und
nicht auf die Radikalen in ihren Lagern achten.
Mit Nachdruck unterstützte die Außenministerin die Idee einer internationalen Nahost-Konferenz zur Ausarbeitung
eines umfassenden Friedensplanes. Was die Rolle der EU betrifft trat sie für eine gemeinsame Linie Europas
mit den USA ein und bemerkte, ein Alleingang der Union würde nichts bringen. Die Grundparameter der künftigen
Friedenskonferenz sollten nach Meinung Ferrero-Waldners schon beim nächsten EU-Rat definiert werden. Die Ministerin
drängte in diesem Zusammenhang auf eine möglichst einheitliche Position der 15 EU-Staaten nach außen
wie nach innen. Bezüglich einer Friedenstruppe für den Nahen Osten meinte Ferrero-Waldner, diese Frage
werde irgendwann einmal aktuell werden, Sanktionen gegen Israel bezeichnete sie als wenig wahrscheinlich.
Im Anschluss an die Aktuelle Aussprache wurde mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und ÖVP eine Erklärung
europäischer Regierungen über die Produktionsphase der Ariane-Träger angenommen (969 d.B.). Damit
wird die Übergabe der von den ESA-Mitgliedstaaten entwickelten Ariane-Träger an die Firma Arianespace
geregelt. Diese übernimmt den Vertrieb und die Vermarktung der Ariane-Träger im Rahmen der Produktionsphase
und die dazugehörigen Startdienste. Die Teilnehmer werden verpflichtet, Ariane ausschließlich zu friedlichen
Zwecken zu verwenden.
Einstimmig angenommen wurde ein Internes Abkommen, das die zur Durchführung des AKP-EG-Partnerschaftsabkommens
zu treffenden Maßnahmen und die dabei anzuwendenden Verfahren (Internes Durchführungs-Abkommen) fixiert
(1030 d.B.). Bundesministerin Benita Ferrero Waldner betonte auf Grund einer Anfrage des Abgeordneten Walter Posch
(S), dass die Rückübernahmeklausel einen wichtigen Präzedenzfall für weitere Abkommen darstelle.
Abgeordnete Inge Jäger thematisierte die Problematik der Subventionierung der Landwirtschaft, was auch die
Ministerin als eine besonders schwierige Frage einstufte.
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BMSG: Erfolgreicher Auftakt des Weltkindergipfels in New York mit Familienminister
Haupt
Zahlreiche bilaterale Kontakte am Rande des Gipfels
Wien (bmsg) - Familienminister Mag. Herbert Haupt nahm am Mittwoch (08. 05.)
an der Eröffnung des UNO-Weltkindergipfels, der im Rahmen einer Sondersitzung der Generalversammlung in New
York abgehalten wird, teil. Am Rande des Weltkindergipfels führte Haupt eine Vielzahl von Gesprächen
mit Amtskolleginnen und Amtskollegen.
Höhepunkte waren dabei ein fast einstündiges Gespräch mit dem amerikanischen Sozial- und Gesundheitsminister,
Tommy G. Thompson, und ein Treffen mit dem italienischen Arbeitsminister, Roberto Maroni.
Vor allem das Treffen mit Minister Thompson bezeichnete Haupt als "ungewöhnlich positiv". Die Gesprächsatmosphäre
sei sehr freundschaftlich und von hoher gegenseitiger Wertschätzung bestimmt gewesen. Der amerikanische Gesundheitsminister
fand viele anerkennende Worte für das österreichische Engagement in der weltweiten Seuchenbekämpfung.
Er dankte Minister Haupt vor allem für die österreichische Unterstützung beim Kampf gegen den Anthrax-
Terror. Hier habe Österreich - namentlich wurde die Universität Graz genannt - bei der Entwicklung einer
Medikation gegen Milzbrand wertvolle Dienste geleistet.
Beide Minister kamen überein, die Kooperation im medizinisch- technologischen Bereich zu intensivieren und
gemeinsame Forschungsprojekte vor allem auch bei der Entwicklung von Impfstoffen voranzutreiben. Ebenso sollte
ein verstärkter Austausch von Wissenschaftern ins Auge gefasst werden.
Zweites wichtiges Thema in der Begegnung mit Minister Thompson war Osteuropa. Eine Integrierung dieser Länder
in die demokratische Staatengemeinschaft wäre nur dann erfolgversprechend, wenn man Hilfe dort anbiete, wo
sie tatsächlich auch notwendig wäre.
Haupt und Thompson waren sich darüber einig, dass man die Menschen Osteuropas nicht im Stich lassen dürfe.
Vor allem die Atomkatastrophe von Tschernobyl habe so viel Leid - vor allem in der Ukraine - verursacht, dass hier
verstärkt Hilfe angeboten werden müsste. "Wir dürfen uns dem Leid dieser Menschen nicht verschließen".
Vor allem die vielen Tausenden Krebskranken könnten ohne unsere Hilfe ihr schweres Schicksal nicht meistern.
Hier sei Europa gefordert. "Durch unsere Unterstützung geben wir diesen Ländern auch die Chance
auf eine weitere Entwicklung der Demokratie, bekräftigte Haupt.
Hoch zufrieden zeigte sich Sozialminister Haupt auch von seiner Begegnung mit seinem italienischen Amtskollegen
Roberto Maroni. Hier standen vor allem Probleme mit grenzüberschreitendem Charakter im Mittelpunkt des Informationsaustausches.
Haupt und Maroni kamen überein, dass besonders der illegalen Beschäftigung verstärkte Aufmerksamkeit
zu widmen sei. So hätte der jüngste Skandal mit illegalen LKW-Fahrern europäische Dimensionen angenommen.
Bei der Osterweiterung waren sich Haupt und Maroni einig, dass sie in geregelten Bahnen erfolgen müsse. Eine
Weiterentwicklung der Sozialnormen wäre hier ein Gebot der Stunde. Weitere Themen der Begegnung mit Maroni
waren die
Internet-Pornographie und die Prostitution, deren Bekämpfung energischer erfolgen sollte.
Am zweiten Tag des Weltkindergipfels steht eine Rede von Familienminister Mag. Herbert Haupt vor der Generalversammlung
der Vereinten Nationen auf dem Programm.
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Fischer reist zu Parlamentspräsidentenkonferenz nach Zagreb
Konferenzthema: Demokratien stellen sich dem Terrorismus
Wien (pk) - Nationalratspräsident Heinz Fischer nimmt am 10. und 11. Mai in Zagreb an einer
Konferenz der Parlamentspräsidenten der Mitgliedstaaten des Europarates teil. Diese Konferenz, zu der das
Kroatische Parlament gemeinsam mit dem Europarat eingeladen hat, steht unter dem Motto "Demokratien stellen
sich dem Terrorismus – nationale Strategien".
Rund 50 Präsidenten von nationalen Parlamenten und Internationalen Parlamentarischen Institutionen werden
bei diesem Treffen in Zagreb Erfahrungen darüber austauschen, wie man im nationalen Bereich gegen den Terrorismus
vorgehen kann und welche Rolle die nationalen Parlamente im Kampf gegen den Terrorismus spielen können. Neben
Nationalratspräsident Fischer werden auch die Präsidentin des Bundesrats, Uta Barbara Pühringer,
und Bundesrat-Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach an der Konferenz teilnehmen.
Die Konferenz der Parlamentspräsidenten der Mitgliedsstaaten des Europarates wird vom Präsidenten des
Kroatischen Parlaments, Zlatko Tomcic, und vom Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates,
Peter Schieder, eröffnet werden.
Vor seiner Teilnahme an der Konferenz der Parlamentspräsidenten der Mitgliedsstaaten des Europarates in Zagreb
wird Nationalratspräsident Heinz Fischer morgen (Donnerstag) in Laibach mit dem Slowenischen Präsidenten
Milan Kucan zu einem informellen Gespräch zusammentreffen.
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