Wissenschaft und Technik
der Woche vom 21. 05. bis 27. 05. 2002

   
Computerprogramm hilft Kindern bei Leseproblemen und Leseschwäche
Klagenfurt - Der Erste Österreichische Dachverband Legasthenie stellt eine neuartige Computersoftware - Easy Reading Program - vor, die Kindern das sinnerfasste Lesen erleichtert und ihnen Freude am Lesen vermittelt. Diese amerikanisch, österreichische Entwicklung enthält eine virtuelle und eine reelle Leseschablone, mit der mit einer speziellen, wissenschaftlich erprobten Lesetechnik - Spellreading - das Lesen trainiert wird.
Fünfzehn Prozent aller Kinder haben eine Legasthenie-spezielle Lese- Rechtschreibschwäche). Weitere zehn Prozent haben große Leseprobleme, die mit bloßer Übung behoben werden könnten. Es gilt diesen Kindern, Spaß am Lesen zu bereiten und sie zu motivieren. Dieses als solches einzigartiges, didaktisches Computerprogramm wurde für diese Kinder entwickelt.
Das Programm und die Leseschablone beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und einer Evaluierung an 6000 Kindern. Idealerweise liest ein Erwachsener mit dem Kind am Computer. Das Kind bewegt eine farbige Leseschablone über den Text unter Verwendung einer besonderen Lesetechnik. Das Spellreading erfüllt die Anforderungen, die für einen erfolgreichen Leseprozess unbedingt notwendig sind, einerseits die Buchstabensymbole ausdauernd und intensiv anzusehen, andererseits diese genau und mehrmals zu hören und daraus ein Wort zu bilden. Das Wort soll somit sowohl in seine Einzelbestandteile (Buchstaben) zerlegt werden und auch gesamt sehend, wie auch hörend eingeprägt und im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Von dort kann es immer wieder auch beim Lesen anderer Texte hervorgeholt und damit sicher erlesen werden.
Dass Kinder am Computer besser aufmerksam sein können, haben ausgiebige Studien beweisen. Die Aufmerksamkeit des Kindes im Zusammenhang der oben genannten Tätigkeiten des Sehen und Hörens bringt die Erfolge und damit die Motivation. Tätigkeiten, die Freude machen, werden gerne durchgeführt. Die gesamte Gestaltung des Programms ist darauf ausgerichtet, dem Kind im Zusammenhang mit dem Lesen Freude zu bereiten.
Erleichtert wird das Lesen noch durch das Auswählen einer der vier Farben der Ecken der Leseschablone, die das Auge des Kinder als angenehm empfindet. Dies gilt sowohl für das Lesen mit der Schablone auf Echttexten als auch am Computer. Über 120 auswählbare Geschichten, darunter auch Fabeln und Märchen, mit Schwierigkeitsstufen sorgen für Abwechslung beim Lesen. Auch das Einfügen eigener Texte, sowie das Ausdrucken der Geschichten ist möglich. Optisch kann die Leseoberfläche (Skin) verändert und individuell eingestellt werden.
Für einige Wochen steht allen Interessierten eine Online-Version des Easy Reading Programms zur Verfügung. Unter http://www.easy-reading-program.com kann täglich eine neue Geschichte gelesen werden. Eine animierte Online-Anleitung führt präzise in die Funktionen des Programms ein und demonstriert das Spellreading. Das Programm als CD-Rom kostet 28.-- Euro und wird mit echter Leseschablone ausgeliefert.

Bezugsquelle:
Erster Österreichischer Dachverband Legasthenie
Feldmarschall Conrad Platz 7
A-9020 Klagenfurt
Tel/Fax: ++43 / (0)463 / 55660
http://www.legasthenie.com/shop
legasthenie@yahoo.com

 
  Achatz: "Unseren Fließgewässern kann ein gutes Zeugnis ausgestellt werden!"
Chemisch, physikalisch, bakterielle Untersuchungen ergeben ein großteils positives Bild
Linz (lk) - "Oberösterreichs Fließgewässern kann im Großen und Ganzen ein gutes Zeugnis ausgestellt werden, was die chemische, physikalische oder bakterielle Belastung betrifft", verweist Wasser-Landesrat Dr. Hans Achatz auf den aktuell erstellten Überwachungsbericht des Jahres 2001.
Da die Triazinbelastung signifikant gesunken ist, wurde die Untersuchung dieser Pestizide 2001 eingestellt. Durch den günstigen Einfluss der Witterung - keine längeren Hitzeperioden, außer im Mai und Oktober 2001 - wurde der Wasser- und Stoffhaushalt der beobachteten Flüsse positiv beeinflusst. In Summe konnten nur wenige Richtwertüberschreitungen festgestellt werden.
Die biologisch leicht abbaubaren organischen Stoffe sind im Jahr 2001 ebenfalls signifikant zurückgegangen und stellen daher keine Probleme mehr dar. Als belastet durch hohen Nährstoffeintrag gelten abschnittsweise nur noch die Antiesen, die Dürre Aschach, die Feldaist, die Gusen und die Pram.
Positiv ist auch die Situation bei den chemisch-physikalischen Parametern, wobei aus dieser Gruppe nur Sulfat in einem Teil der Agar nennenswerte Richtwertüberschreitungen aufweist. Darüber hinaus kommt es bei einigen beobachteten Flüssen zu bakteriologischen Belastungen durch Fäkalkeime.
"Dort wo Überschreitungen festgestellt wurden, haben wir bereits Maßnahmen ergriffen, damit die durchwegs positiven Ergebnisse in Zukunft noch ausgeweitet werden können", erklärt Achatz abschließend.

 
Neues Geophysikalisches Observatorium am Trafelberg
Gehrer und Pröll eröffneten Zentrum für Erdbebenforschung
Muggendorf (nlk) - In Niederösterreich gibt es ein neues Geophysikalisches Observatorium: Bundesministerin Dr. Elisabeth Gehrer und Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eröffneten am Donnerstag (23. 05.) am Trafelberg in Muggendorf, Gemeinde Pernitz, das Zentrum, das für die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik errichtet wurde.
Das Observatorium ist nach dem österreichischen Wissenschafter Dr. Victor Conrad (1876 bis 1962) benannt, der sich bereits 1902 mit der Seismographie beschäftigte. Das neue Zentrum dient der wissenschaftlichen Forschung für die geophysikalischen Bereiche der Seismologie und Gravimetrie. Auf diese Weise ist es möglich, seismische Aktivitäten kontinuierlich zu erfassen. Das ist Grundvoraussetzung, um die Erdbebensicherheit von Großbauten wie Tunnelanlagen, Brücken oder Kraftwerken zu beurteilen. Das neue Zentrum am Trafelberg liegt in 1.000 Metern Seehöhe. Kernstück der Anlage ist ein horizontaler, 150 Meter langer Tunnel mit Instrumentensockeln für Seisometer. Mit dem Bau des Observatoriums wurde vor vier Jahren begonnen. Die Kosten von 2,3 Millionen Euro werden zur Hälfte aus Mitteln der privaten Stiftung - Legat der Witwe Ida F. Conrad - sowie aus Bundes- und Landesmitteln getragen.
Landeshauptmann Pröll betonte, dass dieses Observatorium international einmalig sei. Wissenschaftliche Einrichtungen seien Grundlage für die Zukunft. Bundesministerin Gehrer meinte, Bildung, Wissenschaft und Forschung seien Basis für die erfolgreiche Entwicklung eines Landes. Wo es Forschung gebe, gebe es auch eine entsprechende Infrastruktur.

 
  20 EU-Millionen kurbeln Oberösterreichs Forschung kräftig an
Linz (lk) - Über eine kräftige Finanz-Spritze dürfen sich achtzig oberösterreichische Unternehmen freuen: Sie erhielten aus dem 5. Rahmenprogramm für Forschungsprojekte 20 Millionen Euro an Fördergeldern. "Und damit wurde insgesamt ein Forschungsvolumen von rund 40 Millionen Euro ausgelöst", freut sich Technologielandesrat KommR Josef Fill.
Möglich geworden ist dieser Geldsegen vor allem auch durch die Bemühungen der "Central Austrian Technology Transfer and Training" (CATT), die im Tech-Center am Linzer Winterhafen ihren Sitz hat und (unter anderem) für den Kontakt zwischen der EU-Metropole Brüssel und heimischen Institutionen zuständig ist.

Mechatronik-Projekte werden bereits in Brüssel präsentiert
Nun arbeiten die CATT-Leute bereits an ihrem nächsten Coup – für das neue vierjährige Forschungsprogramm der Europäischen Kommission werden die entsprechenden Projekte aus Oberösterreich in Brüssel deponiert. Fill: "Wir müssen Brüssel auf die exzellenten oberösterreichischen Forschungskapazitäten aufmerksam machen und dafür sorgen, dass möglichst viele Projekte eingereicht werden." Wichtig sei auch, so der Landesrat, dass "die oberösterreichischen Forscher am Beginn des 6. Forschungsrahmenprogrammes die bestmögliche Startposition erhalten."
Das wird mit Sicherheit passieren – unter anderem sind auch die Mechatronik-Institute der Universität und die entsprechenden Kompetenzzentren gerade dabei, gemeinsam mit CATT die heimischen Forschungsthemen zu "sortieren".

 
Land Kärnten vergibt wieder Innovations- und Forschungspreis
Insgesamt dotiert mit 21.600 Euro – Bewerbungsfrist bis spätestens 31. Juli 2002
Klagenfurt (lpd) - Das Land Kärnten verleiht zur Anerkennung besonders innovativer Leistungen Kärntner Unternehmungen den Innovations- und Forschungspreis des Landes", der insgesamt mit 21.600 Euro dotiert ist. Er setzt sich aus zwei Ausschreibungen zusammen, nämlich dem "Forschungspreis des Landes - Allgemein" und dem "Forschungspreis des Landes - Informationstechnologie".
Der Forschungspreis des Landes (Allgemein) ist mit 14.400 Euro dotiert und wird in Höhe von 7.200 Euro an ein kleines bzw. mittleres Unternehmen und mit ebenfalls 7.200 Euro an ein Großunternehmen vergeben. Der Forschungspreis des Landes für Informationstechnologie ist auch mit 7.200 Euro dotiert.
Bewerben können sich Unternehmungen, die ihren Sitz oder Betriebsstätte und Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Kärnten haben und innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickelt und auf den Markt gebracht haben. Die Umsetzung der Innovation sollte weitgehend abgeschlossen sein, zumindest erste Erfahrungen über die Auswirkungen der Innovation sollten bereits vorliegen. Beurteilt werden die Bewerbungen um den Forschungspreis von einer hochkarätig zusammengesetzten Fachjury. Diese nominiert einen Preisträger für die Teilnahme am Staatspreis für Innovation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit.
Bewerbungen um den Forschungspreis des Landes Kärnten 2002 sind einzureichen beim Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 4 (Finanzen und Wirtschaft), Frau Mag. Gudrun Köberl, Arnulfplatz 1, 9021 Klagenfurt bis spätestens 31. Juli 2002. Nähere Informationen sind unter Telefon Nr. 0463/536-30407, (Fax 0463/536-30400) oder via e-mail abt4.wirtschaft@ktn.gv.at zu erfahren. Die Ausschreibung ist auch unter der Adresse www.ktn.gv.at (Abteilung 4) ersichtlich.
Im Vorjahr gingen die Preise an Asta Medica (Wolfsberg), Buchacher Holzleimbau (Hermagor). Den Preis für Informationstechnologie gewann Commaro mobile trading Systems Consulting (Klagenfurt).

 
Science Week in Salzburg
Salzburg - Die Paris Lodron Universität, die Kunstuniversität Mozarteum, die Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research, die Fachhochschule sowie viele andere Salzburger Bildungseinrichtungen bieten während der Science Week vom 7.–15. Juni zahlreiche Veranstaltungen an für die Wissenschaft ungewöhnlichen Orten.
Bereits zum dritten Mal findet heuer die Science Week in Salzburg statt. In mehr als 100 Veranstaltungen wird Wissenschaft von Salzburger Forschern und Professoren spannend dargestellt und erklärt. Ziel der Science Week ist es, Wissenschaft auf anschauliche Art und Weise zu vermitteln. SalzburgerInnen können sich in Stadt und Land nicht nur Infos über Forschung und Entwicklung in ihrem Bundesland einholen, sondern oft auch aktiv an Projekten teilnehmen.
Orte, an denen die Science Week heuer zu finden sein wird sind die Festung Hohensalzburg, die Residenz, mehrere Kaffeehäuser, Kultureinrichtungen, Museen, der Europark, das ORF-Landesstudio, der Urbankeller. An diesen Schauplätzen präsentieren die Paris Lodron Universität, die Universität Mozarteum, die Fachhochschule, die Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research, Schulen und viele andere den SalzburgerInnen Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Nein nicht an der Uni, nicht an einer Schule, wird Kunst und Wissenschaft den Salzburger/innen näher gebracht - sondern es wird gezeigt, dass Wissenschaft und vor allem auch Kunst nichts Starres, sondern im Gegenteil eine lebhafte, bewegliche Sache ist, die auch außerhalb von Bildungseinrichtungen stattfinden kann.

Science Week Salzburg bietet ein buntes Veranstaltungsprogramm
So zeigt beispielsweise Biologiedidaktiker und Filmemacher Franz Herzog von der Uni Salzburg den Videofilm „Aus der Tiefe der Erde“. In faszinierenden Bildern werden die Besucher zu den Anfängen unseres Planeten Erde geführt. Über die Auswirkungen von Stress können sich Interessierte auf Schloß Goldegg informieren. Wieviel Stress verträgt der Mensch oder wie wirkt sich Stress auf das Verhalten von Mensch und Tier aus? Biologen, Psychologen und Mediziner nehmen dazu Stellung und diskutieren darüber. In die Welt der Orchideen können Besucher des Botanischen Gartens der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg eintauchen. Gemeinsam mit den Salzburger Orchideenfreunden wird die Vielfalt der Orchideen in Blüte und Duft vorgestellt. Die Sammlung des Gartens umfasst mittlerweile mehr als 2000 Orchideen aller Kontinente. Einen Blick in die Mikrowelt gewährt der Salzburger Uni-Zoologe Robert Patzner. Mit Mikroskopen mit einer bis zu 1.000-fachen Vergrößerung kann man einzellige Pantoffeltierchen beobachten oder im Wasser lebende Kleinkrebse.
Mozarteum-Professor Siegbert Rampe versucht, Musik vergangener Epochen, sei es Monteverdi, Mozart, Brahms oder Mahler, einem heutigen Publikum zu vermitteln und verständlich zu machen. Das Wissen, gerade um die Entstehung von Musik für Tasteninstrumente, ist eine wesentliche Interpretationsgrundlage, um überhaupt zwischen Komponist und Publikum vermitteln zu können. In Kooperatoin mit Steinway Austria.
Im Europark wird mit AQUILA eine von der Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research entwickelte Architektur vorgestellt, die dynamische Anforderungen verschiedener Dienstqualitäten im Internet ermöglicht. Das Word-Wide-Wait soll damit der Vergangenheit angehören. Im heutigen Internet wird nur eine einzige Serviceklasse angeboten und von verschiedensten Anwendungen genutzt. Moderne multimediale Applikationen wie Videokonferenzen oder Video on Demand haben jedoch höhere und unterschiedliche Qualitätsanforderungen an das Netzwerk.
Die Science Week könnte jener Weg sein, der es endlich schafft, die österreichische Bevölkerung von der Qualität und der Notwendigkeit der österreichischen Forschung zu überzeugen.
Trotz der Turbulenzen rund um das Universitätsgesetz 2002 haben sich auch heuer wieder viele MitarbeiterInnen der Universitäten entschlossen, ihre Ergebnisse publikumsgerecht aufzubereiten und oft mit erheblichen Aufwand, Computer, Möbel, Mikroskope, etc. nach draußen zu transportieren.
Abschließend ist den Ministerien BMBWK und BMVIT für die finanzielle Unterstützung zu danken, ebenso unseren Sponsoren allen voran der Europark, die Creditanstalt Salzburg und Telekom Austria.

 
OeNB und Statistik Austria schliessen ein Kooperationsabkommen
Wien (oenb) - Die Oesterreichische Nationalbank und Statistik Austria haben am Dienstag (21. 05.) einen Kooperationsrahmenvertrag für die Erstellung von Wirtschaftsstatistiken unterzeichnet. Damit werde der Grundstein für eine neue Form der Zusammenarbeit gelegt, die für beide Partner aber auch für die österreichische Wirtschaft von Vorteil sein werde, stellte OeNB-Gouverneur und EZB-Rats-Mitglied Dr. Klaus Liebscher anläßlich der Unterzeichnung fest.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Bedarfs an statistischen Informationen gehe es darum, Synergien optimal zu nutzen und die Belastung der Melder möglichst gering zu halten.
Qualitativ hochstehende und konsistente statistische Informationen sind für wirtschafts- und währungspolitische Entscheidungen unerlässlich. Dies gilt auch für Statistiken im Umfeld eines europäischen Binnenmarktes und eines einheitlichen Währungsraumes. Die künftige Konzentration der OeNB und der Statistik Austria auf jeweils jene Kernbereiche in der Wirtschaftsstatistik, in denen sie spezielle Expertise und den besten Datenzugang besitzen, sollte die Möglichkeiten eröffnen, offensiv auf Forderungen nach höherer Qualität und besserer Konsistenz der Daten zu reagieren, so Direktor Dr. Zöllner, das für den Bereich Statistik zuständige Mitglied des Direktoriums der Oesterreichischen Nationalbank. Der Schwerpunkt der OeNB werde daher im Bereich der Finanzstatistik, derjenige von Statistik Austria im Bereich der Realwirtschaft liegen. Die weitere rechtliche Präzisierung zum Kooperationsrahmenvertrag wird v.a. in Form von Dienstleistungsverträgen zwischen den beiden Institutionen erfolgen. Die jeweiligen rechtlichen Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten jedes Vertragspartners für die Erstellung eines statistischen Produktes im Außenverhältnis werden durch die Regelungen des Vertrages aber nicht berührt.
Die im Kooperationsrahmenvertrag festgelegten Regeln folgen dem auf europäischer Ebene entwickelten Verständnis und bieten die Basis für eine differenzierte Ausgestaltung der Zusammenarbeit. Prominenteste Beispiele für Statistiken, die künftig gemeinsam produziert werden, sind die Zahlungsbilanz, die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, die Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung, sowie die Finanzstatistik des österreichischen Staates. Aber auch in anderen Bereichen, wie z.B. den kurzfristigen Konjunkturindikatoren, wird der Informationsaustausch verstärkt.
Das wahrscheinlich größte statistische Vorhaben, das in den nächsten Jahren gemeinsam zu bewältigen sein wird, ist die Neugestaltung der Datenquellen für die österreichische Außenwirtschaftsstatistik. Die Oesterreichische Nationalbank hat sich entschlossen, ihr derzeitiges Erhebungssystem weiterzuentwickeln. An die Stelle von Auslands-Zahlungsverkehrsmeldungen der Banken werden dabei als primäre Informationsquelle v.a. Stichprobenerhebungen direkt bei den Unternehmen und die Verwendung von administrativen Daten treten.
Unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen werden, so die Leitung der Statistik Austria, OeNB und Statistik Austria jede Anstrengung unternehmen, um im Sinne der Melderentlastung bereits vorhandene Daten zu nutzen und dadurch Doppelerhebungen zu vemeiden. Die Einhaltung von den der OeNB und Statistik Austria auferlegten datenschutzrechtlichen Verpflichtungen steht dabei außer Frage.
Zur Beobachtung und Koordination der im Vertrag beschriebenen Kooperation wird ein aus je zwei Mitgliedern von OeNB und Statistik Austria beschickter Steuerungsausschuss eingerichtet, der als Beratungsorgan fungiert. Er analysiert die Aktivitäten der für die einzelnen Kooperationsvorhaben eingerichteten Projekt- und Arbeitsgruppen und gibt gegebenenfalls Empfehlungen zu laufenden Aktivitäten.

 
4 Mio Liter Speisereste als Futtermittel sinnvoll verwertet
Bregenz (vlk) - Im Jahr 2001 wurden in Vorarlberg fast vier Millionen Liter Speisereste aus der Gastronomie und Großküchen - das sind 86,4 Prozent der anfallenden Menge - der Sautrankverwertung zugeführt. Abfallwirtschaftsreferent Landesstatthalter Hubert Gorbach und Agrarlandesrat Erich Schwärzler zeigten sich bei der Präsentation der aktuellen Zahlen durchaus zufrieden über die gelungene Umsetzung des 1998 beschlossenen Vorarlberger Sautrankkonzeptes.
In Vorarlberg wurde in den vergangenen Jahren ein Netz von 19 Abkochanlagen aufgebaut. Davon holen 14 Betriebe die Speisereste bei gewerblichen und anderen Großküchen selbst ab, zwei verkochen nur Reste aus dem eigenen Betrieb und drei bekommen die Speisereste von Sammelunternehmen geliefert. Die Sautrankverwertung stellt die Gastronomie und die Landwirtschaft einen ökologisch und auch ökonomisch sinnvollen Kreislauf nach dem Motto "Futter statt Abfall" dar. Für die Schweinezucht sind die abgekochten Speisereste ein unverzichtbarer Futtermittelbestandteil.
Für das hervorragende Funktionieren des Konzeptes sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. So ist ein gutes Zusammenspiel von Gastronomie, den Sammelunternehmen und den verwertenden Landwirten unbedingt notwendig. Landesstatthalter Gorbach und Landesrat Schwärzler danken daher allen Beteiligten für ihre Mitarbeit. "Durch ihren Einsatz ist gewährleistet, dass die Landwirtschaft Speisereste als wertvolles Futtermittel sinnvoll verwertet", so Gorbach.
In Vorarlberg sind im vergangenen Jahr in der Gastronomie und in Großküchen etwa 4,6 Millionen Liter Sautrank angefallen. Seit 1998, als 2,7 Millionen Liter (64,5 Prozent der anfallenden Menge) Speisereste gesammelt und verwertet wurden, konnte die erfasste und verfütterte Menge auf fast vier Millionen Liter (86,4 Prozent der anfallenden Menge) gesteigert werden.
Auf Grund der in den letzten Jahren grassierenden Tierseuchen strebt die EU ein Verbot der Sautrankverwertung an. Aus Vorarlberger Sicht besteht für dieses Verbot kein Bedarf, zumal die Speisereste vor der Verfütterung hygienisiert werden. Das Seuchenrisiko kann durch diese kontrollierten Verfahrensabläufe ausgeschlossen werden. Vorarlberg wird sich daher weiterhin massiv für die im Lande erfolgreich praktizierte Vorgangsweise einsetzen, betont Landesrat Schwärzler.