Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 07. 05. bis 13. 05. 2002

   
Morak eröffnet Ausstellung von Gerald Zugmann im MAK-Center Los Angeles
Schindler Haus als lebendiger Kunst- und Kulturtreffpunkt
Wien/Los Angeles (bpd) - "Das MAK-Center Los Angeles, das ehemalige Privathaus des österreichischen Architekten Rudolf M. Schindler sowie das von ihm erbaute MACKAY-House mit 5 Appartements ist eine bereits seit längerem bewährte und etablierte Botschaft Österreichs an der Westküste", so Staatssekretär Franz Morak am Donnerstag (09. 05.) Abend anlässlich der Ausstellungseröffnung von Gerald Zugmann zum Thema "Blue Universe - Architectural Manifestos by COOP HIMMELB(L)AU" im MAK-Center in Los Angeles.
Sowohl beim Artist in Residence Programm als auch beim Ausstellungsprogramm des MAK-Center Los Angeles gehe es im Sinne Rudolf Schindlers darum, das experimentelle Arbeiten an Projekten zu verstärken. Die Kombination zwischen bildenden Künstlern und Architekten im Stipendiatenprogramm diene dem spartenübergreifenden Denken und dem Kennenlernen unterschiedlicher Herangehensweisen und Arbeitsmethoden, so Morak. "Daher passt auch die Ausstellung von Gerald Zugmann ideal in den Kontext des Schindler Hauses."
Zugmann, der auch mit der Architektur Schindlers bestens vertraut ist, präsentiert in der aktuellen Ausstellung Architekturfotos des Architektenteams Coop-Himmelb(l)au. Beim Betrachten dieser Fotos werde man daran erinnert, so Morak weiter, dass die Geschichte der Fotografie mit Darstellungen von Architektur einsetzte. Mittlerweile aber habe sich die Architekturfotografie von der reinen Dokumentation zu einem Kommentar der bebauten Umwelt entwickelt. "Mit seiner einzigartigen Bildersprache hat Zugman neue Wege in der Architekturfotografie gezeichnet", betonte Morak in seiner Eröffnungsrede.
Das MAK-Center Los Angeles im Schindlerhaus entstand durch eine Initiative und Kooperation des Bundesministeriums für Bildung Wissenschaft und Kultur und des Bundeskanzleramtes, in dem das von Schindler erbaute Haus mit 5 Apartments von der Republik Österreich im Jahre 1993 erworben wurde und jährlich mit 8 Stipendiaten aus den Bereichen bildender Kunst und Architektur beschickt wird.
"Das MAK-Center bleibt der ursprünglichen Bestimmung des Schindler Hauses treu, denn auch heute ist dieser Ort vor allem ein kultureller Treffpunkt. Mir als Kulturpolitiker ist es besonders wichtig, dass wir uns hier nicht in einem Museum befinden, sondern an einem Ort, an dem Kultur stattfindet und der durch seine Lebendigkeit und Offenheit besticht", so der Staatssekretär. Im Schindler Haus treffen Stipendiaten, Künstler, Architekten, Kritiker und ein interessiertes Publikum aufeinander - "eine solche Begegnung über die Kontinente hinweg zu ermöglichen, heißt für mich Kulturpolitik im besten Sinn des Wortes zu machen", schloss Morak.
Im Rahmen seines Los Angeles Aufenthaltes wird Morak auch mit dem Schauspieler Dennis Hopper sowie mit Arnold Schwarzenegger, Peter Wolf und Gottfried Helnwein zusammentreffen.

 
  Linz: 4020. mehr als musik. 23. bis 26. Mai 2002
Linz (mag) - Bereits zum zweiten Mal findet heuer das Festival "4020. mehr als musik" an den unterschiedlichsten Orten in Linz statt. Nach der großen Resonanz bei Publikum (2.500 Besucher bei 24 Veranstaltungen) und Presse im Vorjahr, hält man auch diesmal am Konzept fest: Unter einem Motto, in diesem Jahr "West- und östliches Gelände", wurden vier Abende mit mehreren Programmpunkten zu ausgesuchten Themen gestaltet.
Darunter etwa die künstlerische Bewegung des Dadaismus als kulinarische Montage oder die Welt hinter, vor und nach dem Eisernen Vorhang in Form einer breit angelegten Auseinandersetzung mit künstlerischen Existenzen, Visionen und Gegenentwürfen zum Kommunismus. Dabei wird der Bogen von einem Freiluft-Konzert der Magistrats-Musik am Hauptplatz bis hin zu kammermusikalischen Abenden, DJ-Lines und Lesungen gespannt. So konnte etwa Maria Bill für eine Rezitation von Texten gewonnen werden, die von Autorinnen aus dem kommunistischen Umfeld stammen und den gefragten Pianisten Markus Hinterhäuser für ein Solo-Konzert mit den eindrucksvollen Werken der russischen Komponistin Galina Ustwolskaja engagieren. Eine Rarität auf dem Gebiet meditativ-religiöser Musik am Abend im Zeichen der Geheimnisse sind die Auftritte des Äthiopiers Alemu Aga. Er wird in der Elisabethinenkirche zu den Klängen seiner Begena (Harfe des König David) mit seinen einzigartigen Stimm-Improvisationen die koptische Tradition nach Linz bringen. Zum Abschluss im stimmungsvollen Cembran-Weinkeller unter dem Motto Anything goes wird die Kosmopolitin Sofia Taliani vertonte Kochrezepte zum Besten geben, im Anschluss daran tritt der zum Rising-Star avancierte Barsänger Louie Austen unplugged auf. Soweit nur einige Höhepunkte von "4020. mehr als musik".
Die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Dr. Peter Leisch (Kulturamt der Stadt Linz) und Renald Deppe (Musiker, u.a. Brucknerkonservatorium)
Detaillierte Informationen und Programm: www.festival4020.at

 
Orgelaktivitäten der Stadt Innsbruck
Innsbruck (rms) - Innsbruck hat z. B. mit der Ebert-Orgel und der Prozessions-Orgel in der Hofkirche, der neuen Pirchner-Orgel im Dom und zahlreichen weiteren berühmten Orgeln in Innsbrucker Kirchen einen weltweit einzigartigen Orgelschatz, der mit den jährlich veranstalteten Orgelaktivitäten gewürdigt wird.
Das diesjährige Orgel-Programm wurde am 7. Mai von Vizebgm. Hilde Zach, Kulturamtsleiter Dr. Walter Frenzel und dem Domorganisten Prof. Reinhard Jaud in der Innsbrucker Hofkirche präsentiert. „Keine Stadt der Orgelgemeinschaft ECHO (European Cities with historical Organs), der Innsbruck seit drei Jahren angehört, besitzt so wertvolle Orgeln wie Innsbruck. Die Innsbrucker Orgeln sind in ihrer Substanz noch original erhalten“, so Senatsrat Dr. Walter Frenzel.
Den Anfang im Orgel-Veranstaltungsreigen macht die „Internationale Orgelwoche“, die bereits seit 1956 jährlich rund um Pfingsten in Innsbruck stattfindet. Vom 14. bis 23. Mai werden heuer insgesamt vier Konzerte mit den international renommierten Organisten Michael Radulescu (Dom zu. St. Jakob 14. Mai), Hans Davidsson (Hofkirche, Ebert- bzw. Prozessionsorgel 15. Mai), Paolo Crivellaro (Hofkriche bzw. die Silberne Kapelle 22. Mai) und Jean Boyer Dom zu St. Jakob 23. Mai) veranstaltet. Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintritt 8 €. Im Rahmen der Orgelwoche findet auch das Pontifikalamt (19. Mai, 10.30 Uhr) in der Stiftskirche Wilten statt: Dabei werden die Wiltener Sängerknaben unter der Leitung von Mag. Johannes Stecher W. A. Mozarts „Credo Messe“ KV 257, „Tu verginum corona-Halleluja“ KV 165 sowie das „Ave verum corpus“ KV 618 aufführen.
Weiter geht es mit den Orgelmatineen auf der Pirchner Orgel im Dom zu St. Jakob. Im Rahmen der Saekulumsfeierlichkeiten im Dom werden von 1. bis 6. Juli jeweils um 12.15 halbstündige Mittagskonzerte veranstaltet. Die Matineen geben jungen Organisten (vorwiegend ehemalige Schüler von Prof. Reinhard Jaud) die Möglichekeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Neben Arno Hagmann sind Bernhard Loss, Andreas Ingruber (Lehrer an der Musikschule Innsbruck), Herbert Gasser, Stefan Niebler (Achtung! Änderung gegenüber dem Programmfolder) und Karl Maureen zu hören. Eintritt 4,50 €.
Die traditionellen Sommerkonzerte auf der seit 25 Jahren wieder bespielbaren Ebert-Orgel finden jeweils am 14., 16. und 20. August statt. Leo van Doeselaar, David Blunden (Preisträger des Hofheimerwettbewerbs 2001) und Prof. Reinhard Jaud werden die Orgel aus dem 16. Jh.jeweils ab 12 Uhr, bei freiem Eintritt bespielen. Zum Wert der Ebert-Orgel bemerkte Prof. Reinhard Jaud: „Die Ebert-Orgel ist die älteste spielbare Orgel mit Rückpositiv auf der Welt.“ Den Abschluss der sommerlichen Orgelaktivitäten bildet ein Benefizkonzert anlässlich des Domkirchweihfestes am 9. September, das von Domorganist Prof. Reinhard Jaud gestaltet wird.
Am Rande der Pressekonferenz wurde auch die neue Ausgabe (Mai bis Juli) des Innsbrucker Konzertspiegels „Publikum“ vorgestellt. „Die Broschüre erscheint in seiner attraktiven Form bereits im 45. Jahrgang und gilt als ‚Muss‘ für Innsbrucker Konzertfreunde“, so Vizebgm. Hilde Zach.
Für Infos und Kartenvorverkauf zu allen Veranstaltungen steht die Innsbruck
Information, Burggraben 3, Telefon ++43 / (0)512 / 53 56 30,
kartenbestellungen@innsbruck-ticket-service.at zur Verfügung.

 
Vorarlberger Literaturstipendium für Paula Köhlmeier
Überraschung bei Text Nummer 19
Bregenz (vlk) - Die Entscheidung der Jury ist gefallen: Paula Köhlmeier ist die Trägerin des Vorarlberger Literaturstipendiums 2002. Kultur-Landesrat Hans-Peter Bischof hofft, dass damit das Land einen Impuls zur Weiterentwicklung dieses literarischen Talents leisten kann. Die 30 Bewerbungen, die die Jury vor eine große Herausforderung stellten, wertete Bischof als Beweis für die lebendige Literaturszene Vorarlbergs.
Die Entscheidung der sich aus sieben Mitgliedern zusammensetzenden Jury fiel knapp zwischen den zwei herausragenden Texten von Paula Köhlmeier und Wolfgang Bleier. Die Begründung zum Siegertext: "Es handelt sich um eine ungemein atmosphärische, manchmal sehr zarte Prosa. Sie ist getragen von einer Sprachprägnanz ohne unnötige Zutaten, die poetische Wirkung wird durch unprätentiös und minimalistisch eingesetzte Stilmittel erzeugt. Aus überzeugender literarischer Kompetenz heraus werden Alltagsvorgänge mental und emotional authentisch versprachlicht. Besonders dicht und berührend sind die dialogischen Passagen in Paula Köhlmeiers Texten."
Die für das Literaturstipendium eingereichten Texte werden mit Nummern versehen, damit die Jury eine anonyme Beurteilung durchführen kann und erst im Nachhinein erfährt, von wem der Text stammt. Nach der Entscheidung für den Text Nummer 19 war die Überraschung nicht klein, als sich herausstellte, dass es sich bei der Verfasserin Paula Köhlmeier um die Tochter von Monika Helfer und Michael Köhlmeier handelt.
Paula Köhlmeier ist 20 Jahre alt und wollte immer schon Schriftstellerin werden. Nach ihrer Tätigkeit als Pflegehelferin war sie acht Monate in Mexico und arbeitet derzeit als Filmvorführerin und PR-Agentin in Wien.
Landesrat Bischof betonte, dass er es als kulturpolitische Aufgabe des Landes sehe, "das literarische Schaffen zu unterstützen und zu fördern". Deshalb soll mit dem Literaturstipendium, das mit 6.550 Euro dotiert ist und in sechs Raten ausbezahlt wird, eine finanzielle Absicherung der Preisträger zur Konzentration auf das literarische Schaffen und eine wirtschaftliche Erleichterung für das künstlerische Arbeiten erreicht werden. Ein Arbeitsstipendium in Höhe von 1.000 Euro erhält der ganz knapp an die zweite Stelle gereihte Wolfgang Bleier.

 
Superstars Nancy Wilson und Bryan Ferry bei Festwochen-Eröffnung
Im Zeichen der Musik europäischer Emigranten in Hollywood
Wien (rk) - Im Zeichen der Musik europäischer Emigranten, die unsterbliche Melodien zu Hollywood-Filmen schrieben, steht die Festwochen-Eröffnung am 10. Mai auf dem Wiener Rathausplatz. Superstars wie Nancy Wilson und Bryan Ferry sowie das Palast-Orchester und Max Raabe interpretieren Songs von Komponisten wie Kurt Weill und Herman Hupfeld oder Walter Jurmann, das RSO-Symphonie-Orchester geleitet musikalisch durch den Abend, der von Gerhard Bronner moderiert und kommentiert wird.
Zu hören sind Musikwerke österreichischer und deutscher Komponisten, die vorwiegend nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in die USA emigriert sind und in Hollywood als Schöpfer von Film-Musiken weltweite Anerkennung fanden. Dazu zählen Themen wie "Tara’s Theme" aus "Vom Winde verweht" von Max Steiner, Erich Wolfgang Korngolds ursprünglich als Filmmusik geschriebenes Cello Concerto, op. 37, der Jahrhundertschlager "As Time Goes By" aus "Casablanca" von Herman Hupfeld, Kurt Weills "September Song", ein ganzer Block von Walter Jurmann-Liedern und andere Filmmelodien der Zeit, die auch in Filmausschnitten der entsprechenden Streifen auf einer Großleinwand auf dem Rathausplatz dargestellt wird. Welche Interpreten welche Lieder singen, ist die "Überraschung des Abends", der kulturelles Gedenken und Unterhaltung auf höchstem künstlerischen Niveau verspricht.
Das Programm beginnt wie immer um 21.20 Uhr, der Zugang auf dem Rathausplatz für die Besucher ist frei, ebenso gibt es freie Fahrt auf den Wiener Linien am 10. Mai ab 17 Uhr.

Allgemeine Informationen: Wiener Festwochen: http://www.festwochen.at

 
  Drehstart für ORF-Koproduktion "Hattrick"
Ottfried Fischer und Harald Krassnitzer drehen in Schärding für den ORF=
Wien (orf) - Seit Montag (06. 05.) drehen im oberösterreichischen Schärding Ottfried Fischer und Harald Krassnitzer gemeinsam für den ORF: "Hattrick" lautet der Titel einer TV-Filmreihe, in der einander die beiden Publikumslieblinge als Rivalen gegenüberstehen. Die ersten beiden Teile dieser Reihe werden noch bis 27. Juni in der schönen Barockstadt Schärding am Inn gedreht.
Regie führt Walter Bannert ("Julia - Eine ungewöhnliche Frau"). Das Drehbuch der ORF/SAT.1-Koproduktion, die von DOR Film mit Unterstützung des Landes Oberösterreich und der Stadt Schärding hergestellt wird, verfassten Johann Skocek und Mike Majzen.

Zum Inhalt
Der Braumeister Otto Mühldorfer (Ottfried Fischer) und der ehemalige Profi-Tormann und Exinternationale Toni (Harald Krassnitzer) sind erbitterte Feinde. Toni trainiert den Verein seines Heimatortes Schärding, und Otto ist der Präsident des Fußballvereins von Neuberg, das auf der anderen Seite des Flusses in Deutschland liegt. Eine Wette über den Ausgang des nächsten Fußballmatches der Nachbarorte hat weitreichende private Konsequenzen für die beiden ehemaligen Schulkollegen.
Der ORF plant, die beiden zurzeit entstehenden 90-Minüter im Spätherbst 2002 auszustrahlen.

 
Österreichisch-polnische Begegnungen: Ausstellung im Schloss Thürnthal
St. Pölten (nlk) - Der rührige Verein "Freunde des Schlosses Thürnthal", der sich die Rettung des Barockjuwels in Fels am Wagram zum Ziel gesetzt hat, tritt auch heuer wieder in einer interessanten Ausstellung an die Öffentlichkeit. Zwei Wochen lang, vom 11. bis 26. Mai, werden im Schloss Werke von 21 in Österreich lebenden und wirkenden polnischen Künstlern gezeigt.
Die Eröffnung werden am Samstag, 11. Mai, um 17.30 Uhr die Botschafterin der Republik Polen in Österreich, Prof. Irena Lipowicz, und Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka vornehmen. Um 19 Uhr wird auch das Pantomimentheater aus Wroclaw, das regelmäßig an Festivals in ganz Europa teilnimmt, im Schloss Thürntal ein Gastspiel geben.
Unter den Künstlern, deren Werke in der sehenswerten Ausstellung gezeigt werden, befinden sich der Grafiker Marek Laczynski, dessen Holzschnitte sich unter anderem in den Sammlungen des British Museum in London befinden, Ewa Kaja, deren Arbeit kürzlich von der ORF-Sendung "Treffpunkt Kultur" zum Kunstwerk des Monats gekürt wurde, und der international bekannte Plakatdesigner Leszek Wisniewski.

Weitere Informationen: Verein der Freunde des Schlosses Thürnthal
A-3481 Fels am Wagram, Telefon ++43 / (0)2738 / 7077
info@schlossthuernthal.at, www.schlossthuernthal.at

 
Morak: lebendige österreichische Kinoszene
Erfolg für Kinoinitiative des Bundes
Wien (bpd) - "Die Sonderinitiative des Bundes zur Programm- und Strukturförderung österreichischer Kinos war ein Erfolg. Die zahlreichen Anträge zeigen die Vielfältigkeit und Lebendigkeit der österreichischen Kinoszene, die ein kräftiges Lebenszeichen von sich gibt", so Staatssekretär Franz Morak am Dienstag (07. 05.) anlässlich der Bekanntgabe der Ergebnisse der für 2002 ausgeschriebenen Sonderförderung des Bundes.
Von insgesamt 56 Einreichungen konnten 29 Projekte mit 145.345 Euro gefördert werden, an der Spitze Oberösterreich, gefolgt von Wien, Niederösterreich und der Steiermark, so Morak weiter, der das Echo, das diese Initiative bei den Kinos in ganz Österreich hervorgerufen hat, begrüßte. Die bewilligten Projekte bieten ein breites Spektrum von fremdsprachigen Filmfestivals, Jugendschienen, Schulaktionen bis hin zu einer Fassbinder Retrospektive u.a.
Die Ausschreibung richtete sich an österreichische Kinos, die keine Jahresförderung des Bundes erhalten und dem Publikum durch vielfältige Programmierung über den normalen Kinobetrieb hinausgehend ein ambitioniertes abwechslungsreiches und künstlerisch wertvolles Filmangebot von österreichischen bzw. europäischen Spiel- und Dokumentarfilmen, so wie Kurz- und Experimentalfilme im Vorprogramm bieten.

 
Qualität statt Quantität in Heimatmuseen
Frühjahrstagung des Arbeitskreises Heimatsammlung zum Thema "Welche Heimat bieten Museen?"
Salzburg (lk) - „Welche Heimat bieten Museen?". Diese Frage stand im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrstagung des Arbeitskreises Heimatsammlungen, die vergangenes Wochenende im Kammerlanderstall in Neukirchen am Großvenediger stattgefunden hat. An dieser Veranstaltung, zu der das Salzburger Bildungswerk und die Salzburger Volkskultur eingeladen haben, nahmen rund 40 Mitarbeiter/innen der Salzburger Heimat-, Orts-, Regional- und Fachmuseen teil.
Heimatmuseen brauchen Sammelkonzepte und die strukturierte Vermittlung von Inhalten. Sie müssten lebendiger kultureller Mittelpunkt einer Gemeinde sein. Qualität statt Quantität sollte der Grundsatz lauten, so einige der Kernaussagen der Tagung.
Mag. Gabriele Wolf vom Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum sprach in ihrem Referat die Problematik zwischen Museum und Tourismus an. Ist es möglich, den Gästen ein Heimatgefühl im oder durch das Museum zu vermitteln? Muss ein Heimatmuseum nicht in erster Linie für die Einheimischen identitätsstiftend sein? Erfahrungen (nicht nur) in der Steiermark zeigten, dass heute die Motivation für Museumsgründungen nicht nur mehr der Gedanke des Rettens und Bewahrens ist, sondern dass oft Gemeindeverantwortliche die Initiatoren sind, um ein Schlechtwetterprogramm für den Ort/die Region anbieten zu können. Heimat im Museum sei nicht Realität, sondern Sehnsucht.
Was vielen Museen derzeit noch immer fehle, seien Sammelkonzepte und die strukturierte Vermittlung von Inhalten, betonte Wolf. Es genüge nicht nur mehr, zu sammeln und auszustellen, die ästhetische Funktion allein herauszustellen, es gehe vielmehr um das Sichtbarmachen von sozialen, wirtschaftlichen und regionalen Zusammenhängen, um das Ansprechen von breiten Bevölkerungsschichten, um die multifunktionale Nutzung. Die Museumsarbeit bzw. Museumsabsicht müsse nachvollziehbar sein, dies sei derzeit noch zu wenig transparent in den Heimatmuseen. Auffallend sei auch die Konzentration auf den bäuerlichen Bereich und die Vernachlässigung der Industriekultur.
Dr. Michael Becker, der Direktor des Salzburger Freilichtmuseums, beleuchtete unter dem Aspekt „Der Weg der Heimat ins Museum" die Wissenschaftsgeschichte, den Wandel von den geistigen und politischen Gründen zu den sozialen und historischen Motivationen für Sammlungen. Er zeigte auf, dass es immer wieder der Verlust von Identität (regionaler oder nationaler) war und ist, der zur Bewahrung von (heil geglaubter) Vergangenheit führt. Weiters betonte er die Wichtigkeit der Beziehung von Objekt und Mensch und das In-Beziehung-Setzen von Museumsobjekten zum Ort, zur Region. Oft würden einzelne Objekte aus dem Kontext herausgelöst gezeigt. Doch auch Heimatmuseen müssten mehr sein als nur eine Sammlung.
Heimatmuseen müssten lebendiger kultureller Mittelpunkt einer Gemeinde sein, dürften nicht passiv auf die Besucher warten, sondern müssten aktiv um die Besucher werben. Dafür bedürfe es guten Willens, finanzieller Ressourcen, der Inanspruchnahme fachlicher Beratung und wissenschaftlicher Bearbeitung. Qualität statt Quantität sollte der Grundsatz lauten.
In der anschließenden regen Diskussion ging es vor allem um die schwierige Frage der Zukunft für die Museen. Wie kann die Jugend für die Arbeit im Museum interessiert werden? Ist es überhaupt noch möglich, Menschen für ehrenamtliche Tätigkeit zu gewinnen?
Der Salzburger Museumstag klang mit einem Rundgang durch die Wasserwunderwelt Krimml mit Mag. Edgar Schreiner aus. Das Haus des Wassers überrascht durch die Betonung auf den aktiven Aspekt. Durch Fragen und - zunächst - verborgene Antworten kann alles Wissenswerte zum Thema Wasser erkundet werden. Im Freigelände erwarten den Besucher technische Wasserspielereien. Eine Multivisionsschau rundet das Naturschauspiel Krimmler Wasserfälle und den Themenpark in beeindruckender Weise ab.

 
800 Jahre Zisterzienserstift Lilienfeld
Landeshauptmann Pröll eröffnete Sonderausstellung
Lilienfeld (nlk) - Das Zisterzienserstift Lilienfeld feiert heuer sein 800-Jahr-Jubiläum. Diesem Jubiläum ist nun eine Sonderausstellung gewidmet, die von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eröffnet wurde und bis 27. Oktober zu sehen ist. Die Ausstellung biete nicht nur einen beeindruckenden Einblick in die 800-jährige Geschichte des Stiftes, sie lege auch Zeugnis ab über das große kulturelle Erbe, das es für die Zukunft zu bewahren gilt, meinte Pröll.
„CISTO 2002“, so der Name der Sonderausstellung, zeigt unter anderem die Gründungsgeschichte der Zisterzienser und die Besiedlung des Traisentales und ist ein Gemeinschaftswerk von Stift und Stadt Lilienfeld. Im Rahmen der Ausstellung sind auch Räume zu sehen, die bei Führungen bisher nicht miteinbezogen waren. So vermitteln beispielsweise Bildergalerie, Kupferstichkabinett oder Geschirrkammer einen Einblick klösterlicher Kultur zur Kaiserzeit. Weitere Schwerpunkte sind der Architektur, dem Pilgertum, der Musik, der barocken Bibliothek, Galerie und naturkundlichen Sammlungen sowie dem Leben der Mönche gewidmet.
Das Zisterzienserstift Lilienfeld verfügt heute über die größte mittelalterliche Klosteranlage Österreichs. Im Jahr 1976 wurde die Stiftskirche, die auch die größte Kirche Niederösterreichs ist, zur Basilika erhoben.

 
  Der globale Komplex
Komplex verweist auf Kompliziertes, Multikontextuelles, Zusammenhängendes. Von 29. Mai - 14. Juli 2002.
Linz (lk) - Eben so, wie wir unsere Gegenwart wahrnehmen; eben nicht so, wie sie uns massenmedial allzu oft vermittelt wird. Komplex verweist auch auf eine Gebäudeansammlung, ein Gebiet oder einen Bereich, sowie auf einen Wahn, eine Zwangsvorstellung, ein Minderwertigkeitsgefühl - oder wie der Duden so schön formuliert - "auf eine stark affektiv besetzte Vorstellungsgruppe, die - nach Verdrängung aus dem Bewusstsein - vielfach Zwangshandlungen, Zwangsvorstellungen oder einfach Fehlleistungen auslöst."
Kombiniert man die Vielschichtigkeit des Begriffs "Komplex" mit "Globalisierung als zeitgeistiger Chiffre", so ergibt sich daraus der "globale Komplex" als Amalgam, das ernst und ironisch zugleich, dem großen Gestus hin zur Weltgesellschaft begegnet. Ausgangspunkt dabei ist nicht so sehr die Überlegung, dass alles mit allem verknüpft, verflochten und verbandelt sei. Dies wird schon in der Ausstellung "Larson-Effekt" (im OK-Centrum für Gegenwartskunst vom Dezember bis Feber 01-02) thematisiert, in der Netzwerke und assoziative Strukturen als gegenwärtige Wahrnehmungsformen abgehandelt werden.
Die Ausstellung "Der globale Komplex" konzentriert sich vielmehr darauf, ausschnitthaft einzelne Aspekte einer zeitgemässen Wahrnehmung von Welt zu präsentieren, da uns - gerade jetzt - ein Denken jenseits kurzschließender Dichotomien lohnenswert scheint. Wir können alltäglich beobachten, wie Kritik an medial stark verfestigten bipolaren Unterscheidungen dazu führt, dass diese Elementaria zwar verschoben, in ihrer Gegensätzlichkeit jedoch letztlich bestätigt werden (das Eigene/das Fremde, Opfer/Täter, Orient/Okzident, zivilisierteWelt/Xte Welt). Verstärkend wirkt das dabei Traditionelles, Alterhergebrachtes, die "lange Dauer" in den sozialen und kulturellen Verhältnissen. Jene ziehen wir zu Rate, um Gegenwart vertrauter und instruktiver zu machen. Das sogenannte Neue in einer globalisierten Gesellschaft wird so zum "Noch-Nie-Dagewesenen". Daher gilt es einen dritten, vierten Weg zu öffnen, der weder alten Stereotypen noch dem Hybriden als einziger Alternative das Wort redet.
Angesichts allerneuester und aktuellster Verhältnisse und ihrer stetigen Beschwörung (Unendliche Gerechtigkeit, "the first war of the 21st century", Henning Mankell etc.) sind Konstruktionen und Verschwörungen nicht weit. Kapitalismus und Fundamentalismus stehen einander aus der Sicht aufgeklärter Bürger sowie der Politikwissenschaft konträr gegenüber, ohne unmittelbar Gegensätze zu bilden. Einschätzungen der Gegenwart und der Vergangenheit sind je nach Kontext (Raum, Zeit, Kultur, Ökonomie etc.) in sich fest, - gleichzeitig aber in Parallelwelten - variabel oder divergent. Sie können nicht aufgelöst und zur Deckung gebracht werden: weder in idealtypischen Sprechsituationen, noch durch Rationalität und Menschenrechte, noch durch eine logische Durchforstung der Faktenlage.
Die künstlerischen Arbeiten können nicht alle Phänomene rund um unsere globalisierte Welt erklären, sondern sollen eher auf Ausschnitthaftigkeit und partielle Sichtweisen setzen. Dabei erscheint es uns wichtig, dass die Summe der künstlerischen Äußerungen nicht erneut in einer einheitlichen Sicht von Welt aufgeht, sondern Positionen in ihrer Widersprüchlichkeit erhalten bleiben. Denn gerade darin gründet sich vielleicht die Ursache für unseren globalen Komplex?
Projektidee: Rainer Zendron; Kuratoren: Rainer Zendron, Christa Schneebauer; Assistenz: Genoveva Rückert; in Kooperation mit dem Grazer Kunstverein.

 
Innsbruck als Treffpunkt für Anfänger und Profis
Internationale Sommerakademie „art didacta“
Innsbruck (rms) - Die internationale Sommerakademie „art didacta“ wird heuer in ihrer 24. Auflage vom 6. bis 12. Juli in der HTL Bau und Kunst, Trenkwalderstraße 2, veranstaltet. Die von Prof. Siegfried Parth gegründete Initiative wird seit nunmehr sechs Jahren von Michael Defner geleitet. Das diesjährige Programm der „art didacta“ wurde am 6. Mai von Vizebgm. Hilde Zach gemeinsam mit Horst Burmann (Städtisches Kulturamt) und Michael Defner präsentiert.
Wie jedes Jahr steht auch heuer die professionelle Vermittlung von Kunst außerhalb von Akademien und Hochschulen im Mittelpunkt der einwöchigen Veranstaltung, die bei Anfängern genauso beliebt ist, wie bei Profis. „Das Schöne an der ‚art didacta‘ ist, dass wir ein Stammpublikum haben, das immer wieder kommt. Viele pilgern regelrecht zu den Professoren“, so Michael Defner über den Zuspruch bei den Interessenten. Heuer liegen bereits 170 Anmeldungen vor. Als Gustostückerln des diesjährigen Programms gelten die Klasse für Holzschnitt unter der Leitung von Mag. Michael Schneider, die Klasse für Papierherstellung des freischaffenden Künstlers John Gerard und der Kalligrafie-Unterricht bei Armin Dorfey. Als „Dauerbrenner“ kann die Klasse für Aktzeichnen bei Prof. Fritz Martinz bezeichnet werden und ganz neu im Programm ist eine Klasse für Filzen, die von der Tiroler Künstlerin Lies Bielowski
geleitet wird.
Das Besondere an der „act didacta“, die im Gengensatz zur Salzburger Sommerakademie ohne Auflagen für jeden/jede zugänglich ist, ist die Konzentration der Kurse auf eine Woche, die den kreativen Geist der Teilnehmer spürbar machen. „Das Kulturamt der Stadt Innsbruck unterstützt diese Initiative, da es mir besonders wichtig erscheint eine qualitiativ hochwertige Einstiegsschiene in das Kunstgeschehen zu bieten. Einer Gesellschaft müssen neben der Eventkultur auch künstlerische Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen“, beschreibt Vizebgm. Hilde Zach ihren Standpunkt.
Infos und Auskünfte sind im Büro der Internationalen Sommerakademie, Eichlerstraße 4, 6080 Igls, Telefon 0512-37 75 9, Fax: 0512-3772918, e-mail artdidacta@aon.at erhältlich bzw. im Internet unter www.artdidacta.at.

 
"Donau - Dünen - Löss" im Schloss Niederweiden
Ausstellung bis 3. November geöffnet
St. Pölten (nlk) - Im Schloss Niederweiden ist bis 3. November die Ausstellung "Donau - Dünen - Löss. Von den Sand- und Kiesbänken der Donau zu den Dünen- und Lösslandschaften in Niederösterreich" zu sehen. Die Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Samstag zeichnete sich durch Vorträge von Fachwissenschaftern wie den Universitätsprofessoren Dr. Friedrich Schiemer und Dr. Roland Albert sowie Dr. Harald Schwammer und Dr. Helmut Pechlaner (Tiergarten Schönbrunn) aus.
Die diesjährige Sonderschau zeigt in drei Themenblöcken die Natur- und Landschaftsgeschichte der Sanddünen und Lössgebiete von Niederösterreich, aber auch die vielschichtige Entwicklung der Donau. Das Weinviertel wurde in der jüngeren Erdgeschichte wesentlich von Wind und Wasser gestaltet. Während der Eiszeit transportierten die Flüsse viel Geschiebe und Schwebstoffe. Bei niedriger Wasserführung fielen riesige Sand- und Kiesbänke trocken, aus denen der Wind große Feinsedimentmengen aufwirbeln und verblasen konnte. Feinkörniges Material wurde über weite Strecken transportiert, ehe es sedimentierte und im Laufe der Zeit zu mächtigen Lössdecken anwuchs. Im Gegensatz dazu lagerten sich grobkörnigere Sande meist schon im näheren Flussumland ab, teilweise in Form von Dünen.
Innerhalb dieser Sand- und Lössgebiete gibt es noch wertvolle Lebensräume, die zu den Kleinoden der niederösterreichischen Kulturlandschaft zählen. Dazu gehören Sanddünen und Sandtrockenrasen des Marchfeldes und des Marchtals ebenso wie Hohlwege und kleinräumige Terrassenlandschaften im übrigen Weinviertel. Von den ehemals ausgedehnten Dünen im Osten Niederösterreichs sind heute nur noch kleine Reste erhalten. Sie zählen zu den wertvollsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft, hier finden viele hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten letzte Refugien.