Menschenrechtserziehung als Schwerpunkt: »Wir
wollen weltweit den aufrechten Gang unterrichten«
Graz (bmaa) - "Ich habe die Themen 'Menschenrechtserziehung' und 'Kinder in
Anläßlich der 5. Konferenz des Netzwerks Menschlicher Sicherheit in Graz: William
Graham, Außenminister von Kanada, Siegfried Nagl, Bürgermeister von Graz, Außenministerin Benita
Ferrero-Waldner (v.l.n.r.) und Bundesheerangehörige beobachten die Demonstration einer Landminenentschärfung
Foto: Martin Schalk © HOPI-MEDIA |
bewaffneten Konflikten' als Schwerpunkte des österreichischen Vorsitzes des Netzwerkes Menschlicher Sicherheit
gewählt. Mein Ziel war es, an beide Themen innovativ heranzugehen, und wir haben bei unserem heutigen Treffen
hier in Graz folgende konkrete Initiativen verabschiedet: die Grazer Deklaration über die Prinzipien der Menschenrechtserziehung
und menschlichen Sicherheit; das Handbuch über Menschenrechtserziehung; die Politikstrategie 'Bridging the
Gap' für Kinder in bewaffneten Konflikten sowie ein Kinderrechts-Trainingsprogramm für Monitoring und
Rehabilitation im Feldeinsatz," so Außenministerin Benita Ferrero-Waldner am Freitag (09. 05.)
nach der ersten Arbeitssitzung des Außenministertreffens.
Mit dem Handbuch über Menschenrechtserziehung kann weltweit auf hohem Niveau der Einzelne über seine
grundlegenden Menschenrechte unterrichtet werden. Erst mit diesem Wissen ausgestattet, können Rechte eingefordert
werden. "Wir wollen weltweit den aufrechten Gang unterrichten. Der Einzelne als Träger grundlegender
Rechte muss dabei im Mittelpunkt stehen, und nicht der Empfänger von Gnadenakten oder Almosen".
"An dieser Stelle möchte ich auch auf das gemeinsam mit Slowenien und Jordanien entwickelte Kinderhilfsprojekt
für Kinder im Irak hinweisen: Wir wollen mit diesem Projekt Kindern im Irak professionelle psychologische
Unterstützung, Betreuung und Hilfe ermöglichen. Bei einem gemeinsamen Besuch mit Außenminister
Rupel in Jordanien am Montag und Dienstag dieser Woche konnten wir uns ein Bild davon machen, wie wichtig und entscheidend
Hilfe für Kinder im Irak ist. Die Vertreter der Mitgliedsstaaten des Netzwerkes Menschlicher Sicherheit wollen
dieses Projekt unterstützen. Noch in diesem Monat wird eine Mission in den Irak reisen, um weitere Schritte
für die Projekt-Umsetzung zu prüfen. Bereits im Sommer sollte dann ein Kinderhilfszentrum in Bagdad seine
Aktivitäten aufnehmen," so die Außenministerin.
Das Netzwerk Menschlicher Sicherheit, "Human Security Network", ist eine interregionale Gruppe von 13
Staaten aller 5 Kontinente. Ausgehend von der Landminenkampagne wurde das Netzwerk 1999 mit dem Ziel gegründet,
Initiativen zur Aufrechterhaltung und Stärkung der Sicherheit des einzelnen Menschen zu entwickeln, der in
unserer Zeit immer häufiger mit grenzüberschreitenden Bedrohungen konfrontiert wird. Das Netzwerk zeichnet
sich einerseits durch den direkten Dialog zwischen den Außenministern, andererseits durch Kooperation mit
WissenschafterInnen und Führungspersönlichkeiten nicht-staatlicher Organisationen aus.
Zur Zeit umfasst das Netzwerk folgende Mitglieder: Österreich, Kanada, Chile, Griechenland, Irland, Jordanien,
Mali, die Niederlande, Norwegen, die Schweiz, Slowenien, Thailand und Südafrika als Beobachter. Die vom Netzwerk
bisher ergriffenen Maßnahmen und Initiativen betreffen das Verbot von Anti-Personenminen, den illegalen Handel
mit Kleinwaffen, die Bedrohungen durch HIV/Aids und die Anwendung humanitätsrechtlicher Standards bei internen
Konflikten. Österreich hat den Vorsitz von Chile im Juli 2002 übernommen und wird diesen anlässlich
der Grazer Konferenz an Mali weitergeben. |