Wien (bmwa) - "Österreichs Tourismuswirtschaft kann auf ein hervorragendes Ergebnis sowohl im
Jahr 2002 als auch in der soeben zu Ende gegangenen Wintersaison zurückblicken. Gemessen an den internationalen
Zahlungsströmen konnte Österreich 2002 seinen Anteil am Tourismusmarkt von 5,4% im Jahr 2001 auf 5,8%
steigern und damit als einziges Land Europas deutliche Marktanteile gewinnen. Die neuesten Zahlen für den
Zeitraum November 2002 bis März 2003 lassen eine Fortsetzung des Trends und für die gesamte Wintersaison
- zu der noch der April gehört - einen Umsatzzuwachs von 3% gegenüber dem vorigen Winter erwarten."
Mit diesen Worten zeigte sich der Präsident der Österreich Werbung, Wirtschafts- und Arbeitsminister
Dr. Martin Bartenstein, bei einer Pressekonferenz erfreut über den Ausbau der Position Österreichs im
internationalen Tourismuswettbewerb. Österreich habe damit im Vorjahr seine Position als "Weltmeister"
bei Pro-Kopf-Einnahmen aus dem internationalen Reiseverkehr mit 1.476 Euro pro Einwohner nicht nur gehalten, sondern
gegenüber 2001 sogar um 5,3% (1.402 Euro) ausgebaut.
2002 habe es mit 27,3 Millionen Gästeankünften einen neuen Rekordwert in Österreich gegeben, führte
der Minister weiter aus. Die Zahl der Ausländernächtigungen sei um 2,5% gestiegen, wobei es erstmals
nach einem Jahrzehnt auch in der Sommersaison ein deutliches Nächtigungsplus (+1,6% auf 60,2 Millionen) gegeben
hat. Damit habe sich 2002 der Überschuss der Reiseverkehrsbilanz um 800 Mio. auf 3,2 Mrd. Euro verbessert
und der Anteil der internationalen Tourismuseinnahmen am BIP 5,5% ausgemacht (Deutschland: 1%, Frankreich: 2,37%,
Italien: 2,32%, Spanien: 5,47%). Man dürfe mit diesen Ergebnissen daher durchaus zufrieden sein, dürfe
aber nicht auf der erreichten Position stehen bleiben, so der Minister.
Tourismusdaten November 2002 bis März 2003
Im Zeitraum November 2002 bis März 2003 sind die Tourismusumsätze nach vorläufigen Berechnungen
um 1,9% gegenüber dem Vorjahr angestiegen und haben eine Größenordnung von 7,95 Mrd. Euro erreicht.
Die gegenüber dem bisherigen Verlauf der Wintersaison abgeschwächte Dynamik ist zum Teil auf die Lage
der Osterferien zurückzuführen (heuer zur Gänze im April, im Vorjahr zum Großteil im März),
zum Teil dämpfte auch die schwache konjunkturelle Entwicklung die Ergebnisse. Für die gesamte Wintersaison
2002/03 rechnet das Wirtschaftsforschungsinstitut mit einer Wachstumsrate der Tourismusumsätze in der Größenordnung
von rund 3%. Dass die Umsätze steigen, obwohl die Zahl der Nächtigungen zurück gegangen ist (ein
Effekt der Lage der Osterferien), ist für Bartenstein ein deutliches Zeichen, dass die Bemühungen um
den qualitätsbewussten Gast mit einer Bereitschaft zu höheren Ausgaben erfolgreich gewesen sind.
Für die kommende Sommersaison rechnet Bartenstein mit zwei Haupteffekten: Einerseits müsse damit gerechnet
werden, dass sich die schwache internationale Konjunktur im Allgemeinen, und die Wirtschaftsstagnation in Deutschland
in Verbindung mit der hohen Arbeitslosigkeit im Besonderen, dämpfend auf die Reiseausgaben im Sommer 2003
auswirken. Andererseits könne jedoch das Image Österreichs als sicheres und bequem mit dem Auto erreichbares
Urlaubsland mit hohen Gesundheits- und Qualitätsstandards angesichts der wachsenden Verunsicherung der Gäste
durch Terrorangst, militärische Spannungen im Nahen Osten und SARS zumindest teilweise ausgleichend wirken.
Insgesamt betrachtet war vom November bis März die Nächtigungsnachfrage bei den ausländischen Gästen
rückläufig, jedoch konnten in wichtigen Herkunftsmärkten wie den USA, Großbritannien, der
Schweiz, den Niederlanden und Belgien Steigerungen verbucht werden. Rückläufig waren die Nächtigungen
der Deutschen und Italiener sowie der inländischen Gäste.
Im Zeitraum November 2002 bis März 2003 konnten das Burgenland (+6,2%), Tirol (+3,2%), Kärnten (+3%)
und die Steiermark (+2%) überdurchschnittliche Umsatzzuwächse erwirtschaften. Vorarlberg und Wien entwickelten
sich wie der Österreich-Durchschnitt. Die Umsätze Nieder- und Oberösterreichs sowie Salzburgs stagnierten
am Vorjahresniveau. |