EU-Gesundheitswesen setzt verstärkt auf E-Procurement  

erstellt am
09. 05. 03

Prognose: Ein Drittel der Beschaffung 2010 über das Internet
Frankfurt am Main (pte) - Das EU-Gesundheitswesen setzt zunehmend auf die elektronische Beschaffung (E-Procurement). Das Interesse an der Automatisierung des Einkaufs und der Verkürzung der Lieferzeiten durch E-Procurement wird in Zukunft weiter steigen, prognostiziert die Unternehmensberatung Frost & Sullivan. Im Vergleich zum Basisjahr 2002 mit einem Gesamtvolumen elektronisch abgewickelter Einkäufe im EU-Gesundheitssektor von 0,4 Mrd. Euro wird für das Jahr 2008 ein Umsatz von 33,7 Mrd. Euro prognostiziert. Bis 2010 dürfte rund ein Drittel der Beschaffung im europäischen Gesundheitswesen über das Internet erfolgen.

Einkaufsmanager von größeren Institutionen nutzen oder evaluieren E-Procurement bereits. Kleinere und weniger computerisierte Kliniken profitieren von den Kosteneinsparungen durch E-Procurement, indem sie über Portale oder Einkaufsvereinigungen bestellen. Bis zur allgemeinen Akzeptanz des E-Procurement ist es aber noch ein weiter Weg, da für die meisten Krankenhäuser diese "industrielle" Herangehensweise an den Einkauf ungewohnt ist. Die meisten großen Anbieter allerdings schätzen die Vorzüge der elektronischen Beschaffung. Einige Anbieter von Medizintechnik und Medikamenten wie die Global Healthcare Exchange (GHX) versuchen bereits, Kunden mit finanziellen Anreizen für das E-Procurement zu gewinnen.

Laut Analyse ist die elektronische Beschaffung außer in Deutschland und Großbritannien im europäischen Gesundheitswesen noch wenig entwickelt. Ihre Durchsetzung hänge von politischen Vorgaben und der technischen Ausstattung der Kliniken ab. Mit der EU-Erweiterung prognostiziert man eine weitere Verbesserung der Absatzchancen für Nutzer dieses Vertriebskanals. Viele neue Mitgliedstaaten hatten in der Vergangenheit öffentlich finanzierte Gesundheitssysteme relativ hoher Qualität, an denen sich auch die künftigen Erwartungen ausrichten.
     
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