TU-StudentInnen präsentieren auf Einladung der MBG Projekte zur Nachnutzung des alten Messezentrums
Süd
Wien (rk) - "Das Kreativpotenzial unserer Technischen Universität ist beeindruckend. Einige
der Ideen sind zum Teil durchaus realisierbar", sagte Planungsstadtrat Rudolf Schicker bei der Präsentation
der Nachnutzungsideen für das Messegelände Süd, die die Wiener Messe Besitz GmbH (MBG) gemeinsam
mit der Fakultät für Architektur und Raumplanung der Technischen Universität Wien organisierte.
Der Planungsstadtrat hatte die Schirmherrschaft über dieses TU-Projekt übernommen, das mit maßgeblicher
Unterstützung und auf Initiative von MBG-Direktor Rudolf Mutz entstand. Federführend war der Dekan der
Fakultät, Univ.-Prof. Klaus Semsroth, der alle Institute seiner Fakultät im Wintersemester 2002/2003
mit dem Projekt "Entertainment Prater" befasste.
Der unmittelbare Anstoß für dieses Projekt ist die bevorstehende Fertigstellung des neuen Messezentrums
im Prater, die mit der Übergabe im Jänner 2004 an den Betreiber Reed Exhibitions Messe Wien abgeschlossen
sein wird. Dann wird die Stadt Wien gemeinsam mit der Wiener Messe Besitz GmbH (MBG) mit der Verwertung und Nachnutzung
des Restgeländes, das mehr als 11 Hektar umfasst, beginnen. Dieses Gebiet befindet sich im Bereich der Südportalstraße
und reicht von der Trabrennstraße bis zur Messestraße. Es grenzt an den Wurstelprater im Bereich der
Messestraße und an die Krieau im Bereich der Trabrennstraße sowie an den grünen Prater im Bereich
der Südportalstraße.
"Wir sehen die Zusammenarbeit mit der TU-Wien als einen ergänzenden Schritt zur Ideenfindung über
Möglichkeiten zur Nachnutzung des Geländes, ebenso wie die Arbeiten, die die Harvard-Studenten von Professor
Peichl im vergangenen Herbst präsentiert haben", sagte Direktor Mutz bei der Präsentation der Studentenarbeiten
im Konferenzbereich des alten Messezentrums, das ebenso zum Abbruch vorgesehen ist, wie die übrigen alten
Messehallen mit Ausnahme der Halle 18, die dem neuen Messezentrum als Werkstättenhalle dienen wird, und der
Halle 10, die für eine weitere Nutzung stehen bleiben wird. Dieser Abbruch soll bereits mit Beginn des Vollbetriebs
des neuen Messezentrums ab Frühjahr 2004 in Angriff genommen werden, sodass bereits im Sommer 2003 mit den
Vorbereitungen für die Nachnutzung begonnen werden kann. Diese Planungen sollen im Rahmen einer umfassenden
Ideenfindung erfolgen, die mit den Ergebnissen der Studien zu einem neuen Praterkonzept akkordiert sein müssen.
"Diese Arbeiten werden als Anregungen in die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs für die Nachnutzung
einfließen", betonte Stadtrat Schicker.
Siebzig Studenten arbeiten praxisorientiert
In der Entwurfsarbeit der StudentInnen standen folgende Fragen im Mittelpunkt der Auseinandersetzung:
Welche Form von Entertainment lassen sich am Standort Prater umsetzen? Wie sind langfristige Interessen der Stadt
mit kurzfristigen Interessen von Developern in Einklang zu bringen? Welche Auswirkungen hat Entertainment auf die
angrenzenden Stadtbereiche? Wie multifunktional kann Entertainment sein? Temporäres Wohnen? Büronutzungen?
Fun? Wellness? Shopping?
"Die nunmehr vorgestellten Projekte der StudentInnen sind Studien- und Gestaltungsansätze, die aus unterschiedlichen
fachlichen Blickwinkeln der Institute bzw. nach den Vorstellungen der StudentInnen versuchen, das Thema "Entertainment"
im Prater auszuloten. Die Ergebnisse verstehen sich als Beiträge zur laufenden Diskussion, wie sich an dieser
kritischen Nahtstelle zwischen Wurstelprater, Messegelände und Wiener Prater eine weitere neue Stadtaktivität
entwickeln kann", erläuterte Prof. Semsroth bei der Präsentation der Arbeiten. Diese werden in einer
umfassenden Begleitpublikation mit allen Arbeiten vorgestellt, die von der Fakultät für Architektur und
Raumplanung der Technischen Universität Wien herausgegeben wurde. |