Österreichs erste zentrale Stelle in St. Pölten
St. Pölten (nlk) - Eine in Österreich einmalige Einrichtung, nämlich eine zentrale
Stele für ländliche Forschung, hat nun ebenfalls ihren Sitz in St. Pölten: Das Land Niederösterreich
und die Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft haben für das Boltzmann-Institut für Geschichte des ländlichen
Raumes eine dreijährige Kooperation abgeschlossen. Das Institut wird mit zwei Mitarbeitern dem NÖ Landesarchiv
angeschlossen. Aufgabe des neuen Instituts ist es, zu forschen und zu dokumentieren. Schwerpunkt sind beispielsweise
die Inventarisierung des Alt-Aktenbestandes der Bezirksbauernkammern und der bäuerlichen Privatnachlässe.
„Wir wollen mit dieser Stelle das agrarhistorische Material sichern“, erläuterte gestern der Leiter des neuen
Instituts, Dr. Ernst Bruckmüller, in Wien. Das erste große Projekt sei eine Agrargeschichte des 20.
Jahrhunderts. Bruckmüller: „Niederösterreich ist das größte Agrarbundesland, somit ist auch
eine umfassende Forschung notwendig. Allein durch die Kammerstrukturreform, bei der einige Bezirksbauernkammern
zusammengelegt werden, gebe es bedeutendes historisches Material. Initiator des neuen Instituts ist der Leiter
des NÖ Landesarchivs, Hofrat Dr. Anton Eggendorfer. „Das NÖ Landesarchiv verwahrt das schriftliche Kulturgut
des Landes und ist damit zentrale Sammelstelle für Politik, Verwaltung und Rechtspflege“, erläuterte
Eggendorfer.
Das Boltzmann-Institut für die Geschichte des ländlichen Raumes wurde von Landeshauptmannstellvertreterin
Liese Prokop offiziell eröffnet. |