Schüssel: Heinrich Schweiger ist
einer der ganz Großen
 

erstellt am
07. 05. 03

Bundeskanzler Schüssel verlieh Kammerschauspieler Schweiger den Berufstitel Professor
Wien (bpd) -Bundeskanzler Wolfgang Schüssel verlieh am Montag (05. 05.) im Bundeskanzleramt Kammerschauspieler Heinrich Schweiger den Berufstitel "Professor". Der Bundeskanzler bezeichnete Schweiger als "einen ganz Großen in der Theater- und Filmwelt", dessen Schauspielkunst er selbst schon seit frühester Jugend am Burgtheater miterleben durfte. "Heinrich Schweiger ist Mutmacher und Bekenner seiner Theaterleidenschaft", so der Bundeskanzler. Kammerschauspieler Schweiger sei stets mit unglaublicher Begeisterung von Publikum und auch von den Kritikern aufgenommen worden, denn niemand spiele seine Rollen so perfekt wie er, betonte der Bundeskanzler und verwies auf die Vielzahl der von Schweiger dargestellten Charakteren der Weltliteratur und auf seine Zusammenarbeit mit großen Schauspielern und Regisseuren. Schüssel hob auch Schweigers Bedeutung als Fernseh- und Filmschauspieler hervor. So habe er unter anderem in den Fernsehproduktionen "Tatort", "Ringstraßenpalais" und als Major Novotny im Kinofilm "Der Bockerer" brilliert.

Kammerschauspielerin Annemarie Dühringer erinnerte in ihrer Laudatio an ihre gemeinsame Zeit am Max-Reinhardt-Seminar. "Es war eine karge Zeit. Doch wir hatten ein großes Ziel: Wir wollten Schauspieler sein und auf der Bühne stehen", so Dühringer. Kammerschaupieler Heinrich Schweiger bezeichnete in seiner Dankesrede das Theater als "schönste Zuflucht und seine große Leidenschaft".

Heinrich Schweiger wurde am 23. Juli 1931 in Wien geboren. Nach der Absolvierung des Max-Reinhardt-Seminars wurde er 1948 am Theater in der Josefstadt engagiert. Mit 18 Jahren erhielt er einen Elevenvertrag am Wiener Burgtheater. Ab 1956 folgten Verträge am Bayrischen Schauspiel München und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Seit 1961 gehört Heinrich Schweiger mit Unterbrechungen wieder zum Burgtheater-Ensemble. Dort spielte er die großen klassischen Rollen der Weltliteratur - wie etwa in Schillers "Don Carlos" und als Shakespeares "Othello" und "Richard III". Er brillierte aber auch in Stücken von Raimund, Nestroy und Schnitzler, als Brechts "Mackie Messer" oder als "Hassenreuter" in Hauptmanns "Die Ratten". In den sechziger Jahren gastierte Schweiger auch an der Freien Volksbühne Berlin (unter Erwin Piscator), am Theater am Kurfürstendamm Berlin (unter Leonard Steckel) und am Thalia Theater Hamburg (unter Boy Gobert). Kammerschauspieler Schweiger gehörte zwölf Jahre lang zum Ensemble des Salzburger "Jedermann". Im Fernsehen trat Heinrich Schweiger unter anderem in "Tatort"-Folgen, in den Serien "Ringstraßenpalais" und "Kommissar Rex" auf. Zu seinen Kinoerfolgen zählen unter anderem die Hauptrolle in "Franz Schubert - ein unvollendetes Leben" und Franz Antels Filmreihe "Der Bockerer". Derzeit ist Heinrich Schweiger im Akademietheater in Bernhard Studlars "Transdanubia Dreaming" und im Burgtheater in "Der Narr und seine Frau heute abend in Pancomedia" von Botho Strauß zu sehen.
     
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