Wien (rk) - "Widerstand und Anpassung" kristallisierten sich bei der Pressekonferenz
des Wiener Volkstheaters zur Saison 2003/04 als Motto der Saison heraus. Emmy Werner und ihr Team präsentierten
die Pläne des Hauses, das in der kommenden Saison programmierte Publikumserfolge wie Raimunds "Bauer
als Millionär" mit Erwin Steinhauer in der Hauptrolle und Fritz Muliar als Hohes Alter ebenso bietet
wie riskantere Produktionen , darunter die deutschsprachige Erstaufführung eines Stücks der britischen
Autorin Rona Munro: "Eisen" (Iron), ein Londoner Stück über starke Frauen, mit Andrea Eckert
in der Hauptrolle. "Orkus" der neue Spielraum auf der Unterbühne wird mit "Brahmsplatz"
von Marlene Streeruwitz eröffnet.
Die Saison im Großen Haus wird mit "Antigone" (Premiere 6. September 2003) von Sophokles mit Meriam
Abbas in der Titelrolle , Inszenierung: die junge deutsche Regisseurin Thirza Bruncken, eröffnet, parallel
mit "Eisenbahnheiraten" (Premiere 1. September) von Johann Nestroy in der Inszenierung von Erhard Pauer.
Das Erfolgsstück "Amadeus" (Ab 9. Oktober)von Peter Shaffer - Toni Böhm spielt Salieri, Karl
Markovics Mozart und Chris Pichler Konstanze - in der Inszenierung von Piet Drescher erfährt einen Gegenpart
in Franzobels Auftragsarbeit "Mozarts Vision" (12. November), die das Haus in der Reihe "frontal"
zeigt. Julia Cencig ist hier Mozart. Nach dem "Bauer als Millionär" (8. Dezember) folgt als erste
Premiere 2004 am 6. Jänner Hermann Bahrs "Das Konzert", ein Wunschstück für Emmy Werner
als Regisseurin mit Wolfgang Hübsch in der Hauptrolle. Das aktuelle Thema Krieg und Frieden greift das Volkstheaters
mit Ferdinand Bruckners Erfolgsstück aus den 30er Jahren "Elisabeth von England" (Premiere 8. Februar)
auf, Wolf-Dieter Sprenger führt Regie, die Wunschbesetzung für die Elisabeth ist Birgit Doll. "Eisen"
hat am 7. März Premiere, mit "Mutter Courage" von Brecht folgt am 4. April 20004 ein Klassiker der
Moderne mit dem Erfolgsduo Maria Bill (Titelrolle) und Michael Schottenberg (Regie). Geplant ist noch eine weitere
"frontal"-Produktion im Haupthaus zu Saisonende.
Am "plafond" wird der Publikumsrenner "Antilopen" von Henning Mankell wieder aufgenommen, in
der "spielbar" gibt es "Hetärengespräche" nach Lukian, "eine Aktualisierung"
von Michael Cerha und "Neue Dramolette" von Antonio Fian. Gustav Ernsts "Lulu" erlebt eine
Wiederaufnahme im Forum U3, weitere Ur- und Erstaufführungen sind an den kleinen Spielplätzen vorgesehen.
In den Außenbezirken bietet das Volkstheater einen Abend mit Heinz Holecek, weiters "Miami Murder Show"
von Lida Winiewicz in einer Neufassung für das Volkstheater, "Barfuss im Park" von Neil Simon, Grillparzers
"Des Meeres und der Liebe Wellen" und "Damenbekanntschaften" von Lotte Ingrisch. |