EU-Parlament setzt Erweiterung in die Tat um  

erstellt am
06. 05. 03

162 Abgeordnete aus künftigen EU-Staaten beziehen "Beobachterposten"
Brüssel (aiz.info) - Ab diesem Montag werden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (EP) bei ihrer Tätigkeit aufmerksam im eigenen Haus beobachtet. Dann halten 162 Abgeordnete aus den künftigen zehn neuen EU-Staaten als "Abgeordnete im Wartestand" ihren Einzug. Sie sollen bis zum geplanten Beitritt ihrer Länder zum 01.05.2004 bereits die Möglichkeit haben, das Parlamentsgeschehen zu verfolgen.
Mit 69 Beobachtern wird die Fraktion der Konservativen den größten Zulauf haben, berichtet der Pressedienst vwd in seiner aktuellen Ausgabe. Es folgen die Sozialisten mit 58 Abgeordneten und die Liberalen mit 13. Die Grünen werden einen Beobachter aus Lettland begrüßen, der Rest verteilt sich auf die Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken, die Fraktion Union für das Europa der Nationen und die Fraktionslosen.

Die neuen Abgeordneten sollen sich an allen Arbeiten des Parlaments, der Fraktionen und der Ausschüsse beteiligen. Rede- und Stimmrecht haben sie im Plenum aber nicht, nur in den Ausschüssen können sie sich zu Wort melden, wenn auch nicht mit abstimmen. Die jetzige Zahl der Europaabgeordneten wird ab Montag vorübergehend von 626 Mitgliedern auf 788 steigen.

Nach der EP-Wahl im Juni 2004 reduzieren sich die Sitze im Rahmen des EU-Vertrags von Nizza auf insgesamt 732. Bis zu dieser Wahl werden die neuen EU-Mitglieder durch die 162 Beobachter vertreten, die dann ab dem Beitritt ihrer Staaten zu vollberechtigten EP-Abgeordneten werden.

Mit 54 Parlamentariern stellt Polen die größte Gruppe. Davon werden 27 Abgeordnete der Fraktion der Sozialisten angehören, 17 den Konservativen und zehn den Fraktionslosen. Es folgen Ungarn und Tschechien mit jeweils 24 Parlamentariern. Zwölf ungarische Abgeordnete und 14 der Tschechen gehören zu den Konservativen, zehn aus Ungarn und sieben aus Tschechien zu den Sozialisten. Die Slowakei entsendet 14 Parlamentarier, die sich auf nahezu alle Fraktionen verteilen. Die 13 litauischen Abgeordneten werden zu fast gleichen Teilen den Sozialisten, den Konservativen und den Liberalen angehören. Lettland entsendet insgesamt neun Abgeordnete in fast alle Fraktionen. Sieben Slowenen verteilen sich auf Konservative, Sozialisten und Liberale. Zypern und Estland sind mit jeweils sechs Abgeordneten vertreten, die ebenfalls in der Hauptsache zu den drei größten Fraktionen gehören. Fünf Beobachter aus Malta stoßen zu den Konservativen und den Sozialisten.
     
zurück