EU-Beitritt Litauens soll Partnerschaft mit Salzburg stärken / Besuch
des Landtages in Litauen
Salzburg (lk) - Der Beitritt Litauens zur Europäischen Union soll den Austausch im Bildungswesen
zwischen Salzburg und Litauen weiter fördern. Neben vielen anderen Anknüpfungspunkten seien es vor allem
die Bildung und die Künste, die die beiden Länder verbinden. Das betonte Algirdas Monkevicius, Minister
für Bildung und Wissenschaft, kürzlich beim Besuch einer Delegation des Salzburger Landtages in Litauen
auf Einladung des litauischen Parlaments (Seimas). Das Land Salzburg pflegt eine mehr als 30-jährige Partnerschaft
mit dem baltischen Staat. Der Salzburger Delegation gehörten neben Landtagspräsident Griessner außerdem
noch der Zweite Landtagspräsident Johann Holztrattner sowie die Vertreter der vier Landtagsfraktionen, Klubvorsitzender
LAbg. Mag. Walter Thaler, Klubobmannstellvertreter LAbg. Dr. Bernd Petrisch, LAbg. Helmut Naderer (FPÖ) und
LAbg. Dr. Heidi Reiter sowie Architekt Baurat h. c. Mag. arch. Erich Wagner (Präsident der Salzburgisch-Litauischen
Gesellschaft) und Landtagsdirektor Hofrat Dr. Karl Edtstadler an.
Die intensive Zusammenarbeit im Bildungswesen sei vor allem beim Aufbau der Tourismusschulen und des Berufsschulsystems
in Litauen zu erkennen, stellte dazu Landtagspräsident Ing. Georg Griessner fest. Man werde sich bemühen
die bestehenden guten Kontakte auf fachlicher Ebene weiterzuführen und zu vertiefen. Monkevicius erklärte,
dass in Litauen derzeit an einer neuen Bildungsstrategie gearbeitet wird. Dabei seien die Erfahrungen aus Österreich
und die Prinzipien der EU-Staaten im Allgemeinen sehr hilfreich, so Monkevicius; nämlich das Prinzip der Qualität,
das Prinzip der allgemeinen Zugänglichkeit der Schulen und das Prinzip der Offenheit. Letzteres betrifft vor
allem den Sprachunterricht.
In Litauen gibt es derzeit etwa 100.000 Studenten in zehn staatlichen und vier nicht-staatlichen Universitäten,
außerdem gibt es 15 Hochschulen. Im nächsten Jahr werden auf Grund der starken Nachfrage, die Mitte
der 90er Jahre einsetzte, Studiengebühren eingeführt. Es wird erwartet, dass zirka die Hälfte der
Studenten auf Grund von Leistungsstipendien von den Gebühren befreit werden. Auch in der berufsbegleitenden
Ausbildung wäre eine Hilfestellung durch die Erfahrung Österreichs auf diesem Gebiet sehr interessant,
sagte Monkevicius. Der Anteil der Erwachsenen, die sich am lebenslangen Lernen beteiligen, soll von derzeit nur
vier Prozent auf 15 Prozent angehoben werden.
Mehr als 30 Jahre Partnerschaft
Seit drei Jahrzehnten währt nunmehr die Partnerschaft zwischen der Republik Litauen und dem Bundesland Salzburg.
Die 1970 von der Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft und der Litauischen Gesellschaft für Freundschaft
und kulturelle Verbindung mit dem Ausland begründete Partnerschaft war zunächst auf die Bereiche Wissenschaft
und Kultur beschränkt, wurde mittlerweile jedoch auf viele weitere Bereiche, wie beispielsweise Architektur,
Gesundheits- und Spitalswesen, Tourismus, Landwirtschaft sowie Schule und Bildung ausgedehnt. Auch die Universitäten
Salzburg Vilnius und die beiden Landeshauptsstädte haben Partnerschaften geschlossen. Gemeinsame Projekte
von Salzburg und Litauen gibt es z. B. auch im ländlichen Tourismus. Weiters werden jedes Jahr gemeinsam mit
der Österreichischen Botschaft die österreichischen Kulturwochen – heuer im November – in Litauen veranstaltet. |