Schönborn: Papst ist heute der »erste Missionar« der Kirche |
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Die Wiener Stadtmission vom 23. Mai bis 1. Juni sei an den Grundoptionen von Johannes Paul II.
ausgerichtet, betonte der Wiener Erzbischof bei der Katechese im Stephansdom. Wien (kath.net / PEW) - Nach dem Vorbild Papst Johannes Pauls II. wird die große Wiener Stadtmission von 23. Mai bis 1. Juni "politisch" sein, sich an den "Armen und Schwachen" orientieren und auf die Jugend ausgerichtet sein. Dies betonte Kardinal Christoph Schönborn am Sonntagabend (04. 05.) bei seiner Katechese im Wiener Stephansdom. Der Wiener Erzbischof erinnerte daran, dass Johannes Paul II. an einem "Sonntag der Weltmission" - dem 22. Oktober 1978 - sein Amt angetreten hatte. Von Anfang an habe sich der Papst bemüht, selbst der "erste Missionar" zu sein. Dies tue er auch heute, "unbeschadet seines Alters und seiner Gebrechlichkeit". Bei seinen Pastoralreisen habe ihn der Kontakt mit den Massen, die Christus noch nicht kennen, von der Dringlichkeit der Mission überzeugt. Für Johannes Paul II. bedeute Mission keine Abwertung der anderen Religionen, unterstrich Kardinal Schönborn: "Wo Christus hinkommt, wird niemandem etwas weggenommen". Das Angebot des Glaubens an Christus sei ein "Angebot an die Freiheit". Johannes Paul II. sei ein "eminent politischer" Papst, aber nicht im Sinn von Parteipolitik oder einer Rückkehr zum "politischen Katholizismus", betonte der Wiener Erzbischof. Aber durch die "Ausstrahlung seines Glaubens", das Zeugnis seiner "Hoffnung aus dem Evangelium" habe der Papst von seinem ersten Heimatbesuch im Juni 1979 an ein ungeheures politisches Erdbeben ausgelöst. Die vom Totalitarismus unterdrückten Menschen hätten durch das Beispiel des Papstes die Angst verloren. Um der "Würde des Menschen willen" sei Johannes Paul II. entschlossen, weltweit gegen die "Kultur des Todes" Widerstand zu leisten und sich für die Freiheit einzusetzen, die Wahrheit zu sagen, "in der Gewissheit, dass wir dem Gewissen folgen müssen". So sei der Papst zum "Sprecher der Menschenrechte" und zur "unvergleichlichen moralischen Autorität" geworden. Zugleich sei Johannes Paul II. die Stimme der Armen, Wehrlosen und Schwachen, erinnerte Kardinal Schönborn. Der Papst sei das Sprachrohr jener Menschen, die von den Mächtigen unterdrückt werden, ob es nun um die "Solidarnosc"-Gewerkschaftler im Polen der achtziger Jahre, um die Landarbeiter in Brasilien, die Opfer der Mafia in Sizilien oder die Ungeborenen in der westlichen Welt geht. Auch als nahezu 83-jähriger habe der Papst eine ungeheure Anziehungskraft auf die Jugend, stellte der Wiener Erzbischof fest. Im Handeln des Papstes werde aber vor allem sichtbar, dass die Faszination Jesu auch für die junge Generation von heute unvermindert groß ist: "Es stimmt einfach nicht, dass die Jugend für die Botschaft des Evangeliums unerreichbar ist". Die kirchlichen Weltjugendtage hätten das eindrucksvoll unter Beweis gestellt. 1993 beim Weltjugendtag in Denver, einer säkularisierten nordamerikanischen Großstadt, sei das erstmals greifbar gewesen: "Es war eine Überraschung auch für die US-amerikanischen Bischöfe". Noch stärker sei dieser Eindruck 1997 in Paris gewesen, wo Kardinal Jean-Marie Lustiger skeptische Journalisten daran erinnerte, dass sie einer Generation angehören, die den Glauben 1968 verloren hatte, während die jüngste Generation dabei sei, Christus wiederzuentdecken. Schönborn: "In der Hauptstadt einer kämpferischen Aufklärung wurde eine neue Aufklärung verkündet, die davon ausgeht, dass Christsein und engagiert, mitfühlend, solidarisch sein einander nicht ausschliessen". Der Papst habe im Hinblick auf das Phänomen der Weltjugendtage deutlich gemacht, dass nur Christus die tiefste Sehnsucht des menschlichen Herzens stillen kann. Abschließend sagte Kardinal Schönborn, Mission sei nur möglich, wenn es Missionare gebe. Auch die Wiener Stadtmission brauche Mitarbeiter, benötigt würden aber auch Quartiere für die ausländischen Teilnehmer und Patenschaften für Teilnehmer aus dem ostmitteleuropäischen Raum. |
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